Süddeutsche Zeitung

2. Fußball-Bundesliga:Pfiffe für Nürnberg und Düsseldorf

Lesezeit: 4 min

Der 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf verlieren ihren Heimspiele und stecken nach drei Spieltagen schon in einer Krise. Die Franken verschießen einen Elfmeter, die Rheinländer sind fast chancenlos.

  • Javier Pinola verschießt einen Elfmeter für den 1. FC Nürnberg.
  • Der Karlsruher SC gewinnt souverän in Düsseldorf.
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FSV Frankfurt überholt den Club

Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga ein Punktelieferant. Im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt verloren die Franken 0:1 (0:1). Vor 26.856 Zuschauern erzielte Hanno Balitsch (29.) den Siegtreffer für die Hessen. Zuvor hatte FCN-Kapitän Javier Pinola einen Foulelfmeter vergeben und war an Torwart Patric Klandt gescheitert (10.). Die Zuschauer verabschiedeten den Club mit einem gellenden Pfeifkonzert, dem neuen Trainer Valérien Ismaël ist bislang nicht gelungen, den Traditionsklub auf die Anforderungen der 2. Liga einzustellen.

Nach dem Aus im DFB-Vereinspokal in Duisburg rangiert Nürnberg mit drei Zählern auch nur im Tabellenmittelfeld des Fußball-Unterhauses, der FSV feierte den ersten Saisonsieg und zog am FCN vorbei.

Symptomatisch für die schwache Vorstellung der Gastgeber in den ersten 45 Minuten war der schwach geschossene Strafstoß von Pinola. Vorausgegangen war ein angebliches Foul von Balitsch an Timo Gebhart im Strafraum. Beim Führungstor hatte Vincenzo Grifo Balitsch bedient, der per Kopf erfolgreich war. Club-Keeper Patrick Rakovsky, der den verletzten Stammtorwart Raphael Schäfer (Muskelhüllenriss im linken Oberschenkel) vertrat, hatte bei der Flanke gepatzt. In der zweiten Hälfte machten die Hausherren zwar deutlich mehr Druck, hatten allerdings in Abschluss nicht das nötige Glück.

Karlsruher SC auf Platz zwei

Fortuna Düsseldorf wartet weiter auf den ersten Saisonsieg. Knapp eine Woche nach der 2:3-Pleite im DFB-Pokal beim Viertligisten Würzburg unterlag die Mannschaft von Trainer Oliver Reck auch in der 2. Fußball-Bundesliga im Heimspiel gegen den Karlsruher SC mit 0:2 (0:1). Vor 30 278 Zuschauern waren am Samstag Manuel Gulde (19. Minute) und Reinhold Yabo (65.) für Karlsruhe erfolgreich. Der KSC bleibt auch nach dem 3. Spieltag ohne Niederlage und kletterte vorerst auf den zweiten Tabellenplatz.

Düsseldorf war zunächst die etwas dominantere Mannschaft, blieb im Abschluss aber zu ungefährlich. Einen abgefälschten Schuss von Michael Liendl (4.) konnte KSC-Keeper Dirk Orlishausen parieren. Die Gäste spielten effektiver und nutzten nach einer Ecke und dem Kopfball von Gulde ihre erste Torchance zur Führung. Der Rückstand verunsicherte die Fortuna zusätzlich. Karlsruhe agierte indes auch im zweiten Abschnitt souverän. Manuel Torres (58.) scheiterte zwar am Düsseldorfer Schlussmann Michael Rensing, doch wenig später erhöhte

1860 München spielt nur unentschieden

Der selbsternannte Aufstiegskandidat 1860 München befindet sich nach dem dritten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga weiter auf Selbstfindungskurs. Die Löwen mussten sich nach einer mittelmäßigen Vorstellung bei Aufsteiger 1. FC Heidenheim mit einem 2:2 (1:0) begnügen und warten nach drei Runden in der Meisterschaft immer noch auf ihren ersten Dreier. Der neue 1860-Trainer Ricardo Moniz, der seine Mannschaft vor dem Saisonstart selbst zu den Topfavoriten der Liga gezählt hat, steht bereits mächtig unter Druck.

Bei Heidenheim sah Smail Morabit in der Nachspielzeit Gelb-Rot. Dabei erwischten die Gäste einen Start nach Maß. Torjäger Rubin Okotie sorgte mit seinem Treffer in der 13. Minute für die 1:0-Führung. Für Okotie, der in der 70. Minute noch einen Foulelfmeter vergab, war es einschließlich Pokal bislang schon der fünfte Treffer in dieser Saison. Kurz nach der Pause drehte aber Heidenheim das Spiel innerhalb weniger Minuten durch Florian Niederlechner (51.) und Sebastian Griesbeck, ehe Leonardo (66.) den Münchnern immerhin noch einen Punkt rettete. Nach dem 1:0 hatten die Löwen zunächst leichtes Spiel mit dem harmlosen Aufsteiger. Nach der Pause wurden die Hausherren dann stärker und verbuchten durch den starken March Schnatterer (77.) sogar noch einen Pfostenschuss.

So siegte RB Leipzig gegen Aue

Aufsteiger RB Leipzig hat seinen guten Start in die 2. Fußball-Bundesliga bestätigt. Am 3. Spieltag bezwang das Team vom Alexander Zorniger im Sachsen-Derby Erzgebirge Aue durch einen Treffer von Daniel Frahn (3.) mit 1:0 (1:0) und blieb damit zum dritten Mal ohne Gegentor. Überschattet wurde die Partie von einer Kollision zwischen Aues Torhüter Martin Männel und RB-Verteidiger Niklas Hoheneder (42.), der auf den Kopf stürzte und mit Verdacht auf eine Stauchung der Halswirbelsäule ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Mit sieben Punkten übernahm RB vorerst die Tabellenspitze, während sich Aue nach der dritten Niederlage in Serie am Tabellenende festsetzte. Vor den Augen Sami Khediras, dessen Verein Real Madrid am Freitagabend gegen den Lokalrivalen Atlético um den spanischen Supercup spielte, erzielte Leipzigs Kapitän Daniel Frahn in der 3. Minute mit seinem ersten Zweitligatreffer das Siegtor. Vor 34.273 Zuschauern kontrollierte Leipzig, für das Ex-Nationalspieler Marvin Compper in der 44. Minute zu seinem Debüt kam, gegen passive Gäste die Begegnung über weite Strecken. Khediras jüngerer Bruder Rani stellte die Ordnung im Mittelfeld her und war neben Frahn auffälligster Leipziger. Bei Aue war Verteidiger Ivan Gonzalez noch der beste Akteur.

St. Pauli trifft in der Nachspielzeit

Der FC St. Pauli hat indes seine Serie der Erfolglosigkeit in der gestoppt. Dank des Last-Minute-Treffers von Lasse Sobiech (90.+2 Minute) kam das Team des in die Kritik geratenen Trainers Roland Vrabec am Freitagabend zu einem glücklichen 2:1 (1:1) und damit zum ersten Heimsieg seit dem 3. März. Die Diskussionen um Vrabec dürften nach vier Zählern aus drei Punktspielen vorerst abebben. Vor 26 581 Zuschauern im Millerntor-Stadion brachte Christopher Nöthe (5. Minute) die Hausherren in Führung. René Gartler (23.) schaffte aber den verdienten Ausgleich des SVS, der am Ende unter Wert geschlagen wurde.

Für St. Pauli war es der erste Dreier in der 2. Liga seit dem 5. April - damals gelang ein 3:2 in Sandhausen. Nach einer starken Anfangs-Viertelstunde und der verdienten Führung brachte das 1:1 die Hausherren aus dem Tritt. Zur Pause mischten sich dadurch auch erste Pfiffe unter die Anfeuerungsrufe. Nach dem Wechsel hielt der starke Torhüter Philipp Tschauner St. Pauli im Spiel, ehe Sobiech per Abstauber für die Entscheidung sorgte.

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