2. Fußball-Bundesliga:Kaiserslautern kriselt immer heftiger

SV Sandhausen - 1. FC Kaiserslautern

Glücklos in Sandhausen: Olivier Occéan und er 1. FC Kaiserslautern.

(Foto: dpa)

Der Aufstiegs-Mitfavorit verliert in Sandhausen und bleibt unter Interimscoach Oliver Schäfer weiter sieglos. Der FC St. Pauli besiegt den FSV Frankfurt und macht einen großen Sprung in der Tabelle. Schon am Freitag schaffte Bielefeld den Sprung in die Spitzengruppe.

Im wahrscheinlich letzten Spiel unter Interimstrainer Oliver Schäfer hat Aufstiegs-Mitfavorit 1. FC Kaiserslautern in der 2. Fußball-Bundesliga erneut eine Niederlage kassiert. Die Roten Teufel verloren beim Abstiegskandidaten SV Sandhausen am 7. Spieltag durch ein kurioses Glückstor von Frank Löning (85.) mit 0:1 (0:0). Willi Orban hatte dem Kapitän und Angreifer der Gastgeber den Ball bei einer Abwehraktion an die Hacke geschossen, FCK-Torhüter Tobias Sippel konnte nicht mehr reagieren.

Kaiserslautern ist nach drei Spielen in Serie ohne Sieg vorerst nur noch Tabellensiebter - Sandhausen verließ den Relegationsplatz 16 und verbesserte sich ins Mittelfeld. In der kommenden Woche soll die Trainerfrage bei den Lauterern geklärt werden. Als Favorit auf die Nachfolge des entlassenen Franco Foda gilt Kosta Runjaic, der zuletzt den MSV Duisburg trainiert hatte. Schäfer gelang auch im zweiten Anlauf kein Sieg.

Olivier Occean (4.) und Markus Karl (10.) wurden in einer starken Anfangsphase der Gäste vermeintliche Tore wegen Abseitsstellungen zurecht nicht anerkannt. Danach ließ der Druck der Lauterer nach, viele Fouls und Unterbrechungen störten den Spielfluss. In der zweiten Halbzeit mühte sich Kaiserslautern, Sandhausen in die Defensive zu drängen, das gelang aber allenfalls phasenweise. Torchancen waren auf beiden Seiten sehr selten, klare Gelegenheiten gab es lange gar nicht mehr. Passenderweise entschied ein Billardtor das Spiel.

St. Pauli besiegt Frankfurt

Der FC St. Pauli hat sich durch den dritten Heimsieg der Saison in die Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga geschoben. Die Hamburger besiegten den bisher punktgleichen FSV Frankfurt mit 2:1 (1:0) und verbesserten sich mit elf Zählern zunächst auf Rang vier. Ausgerechnet John Verhoek, der in der vergangenen Spielzeit noch zehn Saisontore für den FSV erzielt hatte (3.), brachte Pauli in Führung. Zugang Marc Rzatkowski (58.) legte mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für die Hamburger nach. Der besseren Mannschaft aus Frankfurt gelang nur noch der Anschlusstreffer durch ein Eigentor von Marcel Halstenberg (63.). Nils Teixeira sah wegen zwei Fouls innerhalb von sechs Minuten Gelb-Rot (89.).

Vor 27.863 Zuschauern am Millerntor erwischten die Kiez-Kicker einen Start nach Maß. Nach einer scharfen Hereingabe von Kevin Schindler reagierte Verhoek schneller als FSV-Zugang Joan Oumari und ließ seinem letztjährigen Mitspieler Patric Klandt im Frankfurter Tor keine Chance. Danach waren die Gäste das etwas bessere von zwei wenig überzeugenden Teams.

Die zweite Halbzeit hätte beinahe erneut mit einem Blitztor von Pauli begonnen, doch Lennart Thy stand beim Abspiel von Christopher Buchtmann minimal im Abseits. Frankfurt war weiter besser, doch Pauli traf erneut. Dabei hatte der aus Bochum gekommene Rzatkowski aber Glück: Er hatte den Ball nicht richtig getroffen, dieser hoppelte jedoch aus 20 Metern in Tor. Noch kurioser das 2:1: Edmond Kapllani schoss den Ball hoch in die Luft, der Albaner ging mit Pauli-Keeper Philipp Tschauner und Halstenberg zu Boden, vom Hinterteil des Außenverteidigers flog der Ball ins Tor.

Bielefeld siegt erneut

Aufsteiger Arminia Bielefeld ist überraschend in die Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga gesprungen. Die Ostwestfalen gewannen am siebten Spieltag mit 2:0 (0:0) bei Erzgebirge Aue und feierten ihren dritten Saisonsieg. Aue (9 Punkte) fiel nach der ersten Pflichtspielniederlage gegen Bielefeld hinter die Arminia (11) zurück. Christian Müller (47.) und Philipp Riese (90.+4) trafen für das Team von Trainer Stefan Krämer, das bereits am vergangenen Spieltag mit dem 4:2-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf für ein Überraschung gesorgt hatte.

Die 8350 Zuschauer im Erzgebirgsstadion sahen in der ersten Hälfte eine kampfbetonte Begegnung, spielerisch lief bei beiden Teams wenig zusammen. Ohne Torjäger Arvydas Novikovas, der mit einer Sprunggelenksverletzung vom Länderspiel mit Litauen zurückgekehrt war, fehlte Aues Angriffsspiel die Durchschlagskraft. Zumindest stand die Defensive sicherer als bei der 1:4-Niederlage beim 1. FC Köln vor knapp zwei Wochen. Jakub Sylvestr (40.) hatte vor der Pause dann doch noch die große Gelegenheit zur Führung für die Heimelf, verfehlte jedoch aus ngünstigem Winkel das leere Tor.

Die zweite Halbzeit begann furios: Müller verlängerte eine Flanke von Marcel Appiah ins Tor der Sachsen. Aue zeigte sich geschockt, Torhüter Sascha Kirschstein parierte gegen Sebastian Hille (61.) in höchster Not. Guido Kocer (88.) vergab die große Ausgleichssmöglichkeit mit einem Lattenschuss. Beste Spieler von Aue waren Zlatko Janjic und Fabian Müller, bei Bielefeld überzeugten Appiah und Chrstian Müller.

KSC verpasst Sprung auf Platz zwei

Der Karlsruher SC hat die erste Auswärtsniederlage nach seiner Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen. Am Freitagabend verlor der Aufsteiger 0:1 (0:0) beim SC Paderborn. Die Badener blieben damit im vierten Auswärtsspiel der Saison erstmals ohne Punktgewinn und verpassten den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz. Paderborn konnte durch den Siegtreffer von Elias Kachunga in der 1. Minute die Abstiegsplätze wieder verlassen.

Den 6890 Zuschauern wurde lange Zeit eine schwache Partie geboten, in der beide Teams die kreativen Ideen vermissen ließen. Hart geführte Zweikämpfe im Mittelfeld und Fehlpässe vor dem Strafraum anstelle packender Duelle und spannender Torraumszenen prägten lange Zeit diese Begegnung. Erst nach Kachungas Tor, das Mario Vrancic mit einem sehenswerten Pass eingeleitet hatte, übernahm Paderborn zunehmend die Initiative. Der KSC dagegen suchte erst in den letzten Minuten seine Heil in der Offensive - Zählbares sprang dabei nicht mehr heraus. Paderborns Keeper Lukas Kruse musste in 90 Minuten keinen Torschuss parieren.

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