2. Fußball-Bundesliga:Hoch im Norden

Lesezeit: 1 Min.

Mannschaftliche Geschlossenheit: St. Paulis Spieler bejubeln den 2:1-Erfolg im Berliner Olympiastadion. (Foto: Daniel Lakomski/Imago)

Der FC St. Pauli übernimmt die Tabellenführung in Liga zwei, der Hamburger SV und Hannover 96 liegen knapp dahinter. Ein anderer Traditionsklub gerät indes in immer größere Nöten.

Wäre dieser Samstagabend in Berlin ein Bild, würde man es beim FC St. Pauli wahrscheinlich hübsch einrahmen und ihm am Millerntor einen besonderen Platz geben. Mehr als 66 000 Zuschauer im Olympiastadion, ein 2:1 (1:0)-Sieg bei Hertha BSC, St. Pauli ist jetzt Tabellenführer der zweiten Fußball-Bundesliga und wird mit Lob überschüttet: Was für ein Abend vor mehr als 12 000 mitgereisten Fans. "Von der ersten bis zur 90. Minute haben wir ein unfassbares Spiel gemacht", sagte Abwehrspieler Hauke Wahl.

Die Hamburger gingen durch Johannes Eggestein (25.) und Marcel Hartel (74.) in Führung und gerieten nur noch einmal in Bedrängnis, als Hertha-Joker Derry Scherhant (83.) in der Schlussphase auf 1:2 verkürzte. Als einziges Team der Liga ist St. Pauli noch ungeschlagen. Nach dem dritten Sieg hintereinander haben die Kiezkicker 16 Punkte als Guthaben und liegen wegen der besseren Tordifferenz sogar vor dem Stadtrivalen Hamburger SV auf Platz eins, der sich mit einem 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf für die zuletzt schwachen Auftritte rehabilitierte.

Schalke agiert auch mit neuem Trainer "himmeltraurig naiv"

"Die Momentaufnahme mit der Tabellenführung ist schön, aber wir sind jetzt noch mehr gefordert, und es sagt aktuell nichts aus", meinte Wahl: "Wir tun gut daran, weiter unsere Leistung Woche für Woche abzuliefern." Etwas überraschend mischt dabei in Hannover 96 ein weiterer Nordverein an der Tabellenspitze mit: Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl liegt nach dem 2:0 gegen Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden nur einen Punkt hinter den beiden Hamburger Vertretern.

Ein anderer Traditionsklub rutscht indes immer schlimmer in die Krise. "Himmeltraurig naiv" nannte Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel das Auftreten beim 1:3 gegen den SC Paderborn. Sollte der 56-Jährige auf einen Befreiungseffekt nach der Entlassung von Trainer Thomas Reis gehofft haben, hatte er sich fürs Erste geirrt. Schalke bleibt weit hinten in der Tabelle. "Wir sind noch auf dem Relegationsplatz", sagte Knäbel und betonte: "Noch!"

© SZ/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: