2. Fußball-Bundesliga:DFB ermittelt gegen FCK und KSC

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Nach Randalen beim Zweitligaspiel drohen beiden Klubs Strafen. Bundestrainer Löw begründet, warum er Weltmeister Großkreutz nicht nach Polen mitnimmt. Die Basketballer des FC Bayern werden in eine GmbH ausgegliedert.

2. Bundesliga, Krawalle: Nach den schweren Ausschreitungen beim Spiel 1. FC Kaiserslautern gegen Karlsruher SC hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ein Ermittlungsverfahren gegen beide Zweitligisten eingeleitet. Dies bestätigte der DFB am Montag. Beide Vereine müssen nun eine Stellungnahme abgeben. Nach der Partie am Samstag auf dem Betzenberg hatten Fans randaliert, ein Polizeisprecher sagte, man sei "fassungslos" über die Gewaltbereitschaft in beiden Fanlagern. Etwa 100 teils vermummte KSC-Anhänger hatten mehrere Absperrungen durchbrochen und gerieten mit Lauterer Fans aneinander. Bei der Prügelei wurden sechs Ordner und je sechs Anhänger beider Seiten verletzt. Bereits vor dem 2:0-Sieg der Pfälzer vor 39 000 Zuschauern hatten Besucher auf dem Weg ins Fritz-Walter-Stadion Feuerwerkskörper und Böller gezündet. Fünf Beamte erlitten ein Knalltrauma, ein weiterer Polizist wurde leicht verletzt. Ausschreitungen gab es auch auf dem Rückweg der KSC-Fans zum Bahnhof. KSC-Präsident Ingo Wellenreuther berichtete zudem am Sonntagabend in der SWR-Sendung "Sport im Dritten", dass eine Gruppe von Clubbetreuern und Verantwortlichen vor dem Spiel von FCK-Fans bedrängt worden sei mit den Worten: "Ihr habt 15 Minuten Zeit, die Stadt zu verlassen." Die Polizei habe aber in dem Moment nicht kommen können.

Fußball, Nationalmannschaft: Bundestrainer Joachim Löw hat die Nicht-Berücksichtigung von Weltmeister Kevin Großkreutz für die EM-Qualifikationsspiele in Polen und gegen Irland mit der mangelnden Form des Dortmunders begründet. "Über Kevin habe ich auch mit BVB-Trainer Jürgen Klopp gesprochen. Wir waren uns schnell einig, dass es jetzt mehr Sinn macht, ihn die Länderspielphase nutzen zu lassen, um individuell zu arbeiten und auch im Verein wieder richtig in Tritt zu kommen", sagte Löw am Montag auf dfb.de. Großkreutz war von Löw als erster nominell fitter und zur Verfügung stehender Weltmeister nicht nominiert worden. Wenn Großkreutz (26) nach der vorübergehenden Pause "zu uns wieder zurückkehrt, wird davon dann auch die Nationalmannschaft profitieren", meinte Löw weiter. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, wonach dem streitbaren Borussen sein nicht immer einwandfreies Verhalten zum Verhängnis geworden sein könnte.

Radsport, Alberto Contador: Der zweimalige Tour-de-France-Sieger Alberto Contador hat seine Radsport-Saison vorzeitig wegen Knieproblemen beendet. Der spanische Vuelta-Sieger war am Sonntag bei der Lombardei-Rundfahrt in der letzten Kurve vor dem Ziel gestürzt. Das gab der Spanier, der ursprünglich ab Freitag bei der Peking-Rundfahrt an den Start gehen wollte, am Montag per Twitter bekannt. Er werde das Knie untersuchen lassen und dann an 2015 denken, sagte Contador, der bereits bei der Tour de France Verletzungspech hatte und nach einem Schienbeinbruch aufgeben musste. Durch die Verletzung Contadors wird sein spanischer Landsmann Alejandro Valverde die Rad-Weltrangliste in diesem Jahr als Gesamtsieger abschließen.

Boxen, Wladimir Klitschko: Box-Weltmeister Wladimir Klitschko ist sechs Wochen vor dem WM-Kampf gegen den Bulgaren Kubrat Pulew ins Training zurückgekehrt. "Meine Verletzung ist komplett geheilt. Jetzt bereite ich mich im sonnigen Kalifornien auf den Fight in Hamburg vor", teilte der 38-Jährige am Montag via Twitter mit. Ein Muskelfaserriss im Bizeps hatte Klitschko, der am 15. November seinen IBF-Titel verteidigt, zu einer Pause gezwungen. Der Kampf war ursprünglich für den 6. September geplant gewesen, musste allerdings abgesagt werden, weil sich Klitschko im Trainingslager im österreichischen Going verletzte. Schwergewichtler Klitschko, der auch die Gürtel der Verbände WBO und WBA trägt, steht derzeit bei einer Bilanz von 62 Siegen, davon 52 vorzeitig, und nur drei Niederlagen.

Uefa, Strafe: Der serbische Fußball-Erstligist Partizan Belgrad ist nach den rassistischen Auswüchsen seiner Fans im Europa-League-Spiel gegen Tottenham Hotspur glimpflich davongekommen. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) verhängte gegen Partizan als Strafe für das fremdenfeindliche Verhalten sowie die Verwendung von Pyrotechnik und Laserpointern lediglich eine Teilsperrung des Stadions für das nächste Europa-League-Heimspiel (23. Oktober) gegen Besiktas Istanbul. Außerdem muss der Verein eine Geldstrafe von 40.000 Euro. Belgrads Krawallmacher waren gegen Tottenham durch das Transparent "Nur Juden und Schlappschwänze" nicht zum ersten Mal negativ aufgefalllen und hatten Partizan deswegen schwerere Strafen fürchten lassen. Durch das anti-semitische Plakat hatten die Partizan-Hooligans gezielt die engen Verbindungen der Spurs zur jüdischen Gemeinde in England verunglimpft. Belgrads Führung hat gegen Istanbul insbesondere auf eine Sperrung des berüchtigten Zuschauerblocks "K" zu achten. In diesem Tribünenbereich verfolgen Partizans Ultras im Normalfall die Begegnungen ihres Teams.

Basketball, FC Bayern: Die Basketballer des FC Bayern haben eine neue Betriebsform. Der deutsche Meister wurde aus dem eingetragenen Verein der Münchner ausgegliedert und in eine GmbH überführt. Zu dieser gehören neben dem Profikader, die Geschäftsstelle mit Mitarbeitern und die Spiel- und Trainingsstätte Audi Dome. Das teilte der FCB am Montag mit. "Die Ausgliederung unserer erfolgreichen und dynamischen Basketball-Sparte aus dem eV ist sinnvoll und notwendig, damit ist der Profi-Basketball langfristig beim FC Bayern München verankert", sagt Rudolf Schels, erster Vizepräsident des Vereins, der im Präsidium unter anderem für die Sparte Basketball zuständig ist. "Wie bisher finanziert sich der Profibereich Basketball weiter selbst - jetzt geschieht dies in einer eigenen rechtlichen Struktur." Der deutsche Fußball-Rekordmeister firmiert als AG. Gleichberechtigte Geschäftsführer sind Marko Pesic (Sport und Marketing) und sein bisheriger Stellvertreter Volker Stix, der für Finanzen und Organisation verantwortlich ist. Der Vertrag von Pesic läuft bis Ende Juli 2017, der Kontrakt von Stix wurde vorzeitig bis zum Ende der Saison 2016/17 verlängert.

Fußball, USA: US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann hat gleich sechs Spieler aus den deutschen Fußball-Profiligen für das Länderspiel der Vereinigten Staaten am 10. Oktober in East Hartford gegen Ecuador nominiert. Sein letztes Länderspiel bestreitet der ehemalige Leverkusener und Münchner Profi Landon Donovan. Neben arrivierten Kräften aus der ersten Liga wie John Anthony Brooks (Hertha BSC), Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt) und Julian Green (Hamburger SV) stehen auch die Zweitliga-Spieler Alfredo Morales (FC Ingolstadt) und Bobby Wood (1860 München) sowie Drittliga-Akteur Joe Gyau (Borussia Dortmund II) im Aufgebot des WM-Achtelfinalisten.

Bundesliga, HSV: Sportchef Peter Knäbel hat Josef Zinnbauer einen Vertrag als Cheftrainer beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV in Aussicht gestellt. "Ich finde, Joe Zinnbauer hat Werbung gemacht, ein Teil der HSV-Zukunft zu sein", wurde Knäbel am Montag übereinstimmend in mehreren Medien zitiert. Der neue Direktor Profifußball beim HSV kündigte an, die bevorstehende Punktspiel-Pause für entsprechende Gespräche nutzen zu wollen. "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich für die wichtigsten Mitarbeiter Zeit zu nehmen", betonte Knäbel. Nach der Trennung von Chefcoach Mirko Slomka nach drei Spielen mit einem Punkt und null Toren hatte Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer U23-Coach Zinnbauer "bis auf Weiteres" zum Verantwortlichen des Bundesliga-Kaders gemacht. Seither präsentierte sich der HSV als Team und feierte am Samstag mit dem 1:0 in Dortmund den ersten Saisonsieg. "Ich freue mich, dass es ihnen gelungen ist, sich die Belohnung für die getroffenen Maßnahmen abzuholen", erklärte Knäbel. Grund genug offenbar, um die bisher unverändert gelassenen Kontrakte von Zinnbauer und dessen Assistenten Patrick Rahmen aus dem Amateurbereich anzupassen. Knäbel betonte, er werde die Vertragsgespräche mit dem Trainer-Team ohne Zeitdruck und gemeinsam mit Beiersdorfer und dem Direktor Sport, Bernhard Peters, führen.

Turnen, WM: Die deutschen Turnerinnen haben am Montag nach einem schwachen Auftritt das Team-Finale der Weltmeisterschaften im chinesischen Nanning verpasst. Bereits vor dem letzten Durchgang der Qualifikation stand fest, dass sie die Runde der letzten Acht am Mittwoch nicht mehr erreichen können. Australien hatte die Deutschen mit einer starken Mannschaftsleistung am Abend aus den Top Acht verdrängt. Das mit Abstand stärkste Team der Qualifikation stellte Titelverteidiger USA (235,038).

Fußball in Schweden: Der ehemalige Bremer Bundesliga-Stürmer Markus Rosenberg (32) hat seinen Klub Malmö FF zur erfolgreichen Titelverteidigung in der schwedischen Fußball-Meisterschaft geführt. Es war insgesamt der 18. Titel für den ehemaligen Finalisten im Europapokal der Landesmeister. Beim entscheidenden 3:2 (1:0)-Erfolg des Rekordmeisters am 27. Spieltag bei AIK Solna erzielte Rosenberg (86.) kurz vor dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Malmö hat nun 59 Punkte auf dem Konto und kann drei Spieltage vor Schluss nicht mehr eingeholt werden, die ärgsten Verfolger IFK Göteborg (47 Punkte) und IF Elfsborg (46) hatten ihre Partien jeweils verloren.

Basketball, BBL: Rückschlag für die Brose Baskets Bamberg, zweiter Sieg für Bayern München: Während der Ex-Meister aus Bamberg bei den Basketball Löwen Braunschweig mit einem 66:77 nach Verlängerung im zweiten Saisonspiel die erste Niederlage kassierte, gewann der Titelverteidiger aus München bei den MHP Riesen Ludwigsburg mit 93:78 (52:41). "Wir haben einige physische Probleme, jetzt sind auch noch zwei Center ausgefallen. Aber wenn eine Mannschaft Probleme hat wie wir heute, schweißt das zusammen, und das war der Fall: Jeder hat ein bisschen mehr gegebenen in puncto Einstellung und Konzentration", sagte Münchens Meistertrainer Svetislav Pesic nach dem Sieg. In Ludwigsburg musste der deutsche Meister ohne Bryce Taylor (Adduktoren) und Anton Gavel (Schulter) auskommen, die erneut geschont werden mussten. Auch John Bryant (Mandelentzündung) und Yassin Idbihi (Nacken- und Daumenverletzung) standen nicht zur Verfügung. Bei den Bayern war Dusko Savanovic mit 21 Punkten am erfolgreichsten, aufseiten der Gastgeber erzielte Kerron Johnson (17) die meisten Punkte. Der deutsche Meister bleibt durch den Erfolg Spitzenreiter Alba Berlin auf den Fersen, der bereits am Samstag mit 68:58 (32:26) bei medi Bayreuth erfolgreich war. Die EWE Baskets Oldenburg präsentierten sich derweil weiter in starker Frühform. Der Vorjahres-Halbfinalist siegte beim Neuling Crailsheim Merlins deutlich 85:62 (39:24) und hat damit ebenfalls zwei Siege auf dem Konto.

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