2. Bundesliga:Trainerbeben: FCK trennt sich von Schuster

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Kaiserslauterns Trainer Dirk Schuster steht am Spielfeldrand. (Foto: Jörg Halisch/dpa/Archivbild)

Im vergangenen Jahr führte Dirk Schuster den 1. FC Kaiserslautern in die 2. Liga zurück. Nun kommt für den Fußball-Lehrer überraschend das vorzeitige Aus bei den Roten Teufeln.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Kaiserslautern (dpa/lrs) - Das Trainerbeben auf dem Betzenberg kam wie aus dem Nichts. Völlig überraschend hat sich Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern am Donnerstag von Chef-Coach Dirk Schuster getrennt und auch dessen Assistenten Sascha Franz von seinen Aufgaben entbunden.

„Zeitlich kann man eine Freistellung nie planen. Die Trennung ist uns allen sehr schwergefallen. Aber wenn man der Meinung ist, dass es das Richtige ist, dann muss man es tun“, begründete FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen die Entscheidung.

Die seit fünf Spielen sieglosen Pfälzer reagierten mit der Freistellung auf die aktuelle sportliche Lage und die schwachen Auftritte der Mannschaft. „Wir sind ein ambitionierter Verein. Leidenschaft und Bereitschaft müssen immer da sein. Das ist ein Stück weit abhandengekommen. Wir dürfen keine Bequemlichkeit an den Tag legen. Stagnation ist Rückschritt“, sagte Hengen.

Der FCK hatte unter Schuster zuletzt drei Spiele in Serie verloren und war auf den elften Tabellenplatz abgerutscht. Vor dem Gastspiel beim 1. FC Magdeburg am Samstag (20.30 Uhr/Sky/Sport1) beträgt der Vorsprung auf den Tabellen-16. Schalke 04 nur noch fünf Punkte.

„Dass gerade im zweiten Jahr auch mal schwierige Phasen kommen würden, ist relativ normal, denke ich“, bilanzierte Schuster in einer Abschiedsbotschaft an die Fans. „Unser gemeinsames Ziel war ein Mittelfeldplatz - und auf dem übergeben wir jetzt das Team.“

Noch am Mittwoch hatte Schuster, dessen Vertrag am Saisonende ausgelaufen wäre, das Training geleitet. Am Donnerstagvormittag wurde der 55-Jährige dann über das Aus informiert. „Dirk war heute morgen bei uns im Büro. Da haben wir ihm die Entscheidung mitgeteilt. Man kann sich vorstellen, dass die Enttäuschung bei ihm natürlich riesengroß war“, berichtete Hengen.

Zum Abschied bedankte sich Schuster ausdrücklich bei den Fans: „Über den Betzenberg wird in Fußball-Deutschland wieder mit Respekt und Anerkennung gesprochen. Darauf könnt ihr stolz sein. Und das macht auch uns stolz. Deshalb können wir sagen: Es war eine geile Zeit. Eine geile Zeit mit euch!“

Die Mannschaft wird vorerst von den Co-Trainern Niklas Martin und Oliver Schäfer, Torwarttrainer Andreas Claus und Teammanager Florian Dick auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Mögliche Nachfolgekandidaten von Schuster sind nach Informationen des „Kicker“ Enrico Maaßen (zuletzt FC Augsburg) und Michael Wimmer, der aktuell beim österreichischen Erstligisten Austria Wien unter Vertrag steht. „Wir brauchen noch ein bisschen Zeit und werden uns diese Zeit auch nehmen“, verkündete Hengen.

Schuster hatte die Roten Teufel im Mai 2022 kurz vor den Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden übernommen und den FCK nach vier Jahren in der Drittklassigkeit zurück in die 2. Bundesliga geführt. Im Aufstiegsjahr standen die Pfälzer zur Winterpause mit 29 Punkten sogar auf dem vierten Platz. In der Rückrunde gelangen aber nur noch vier Siege und vier Unentschieden. Das reichte am Ende für Rang neun.

Nach dem Fehlstart in diese Saison mit Niederlagen gegen den FC St. Pauli und Schalke 04 schien es wieder besser zu laufen. In den folgenden sieben Spielen blieb Kaiserslautern ungeschlagen und arbeitete sich bis auf den dritten Platz vor. Doch dann fiel die Formkurve steil ab.

Zwar gelang im DFB-Pokal durch einen viel umjubelten 3:2-Sieg gegen Bundesligist 1. FC Köln der Einzug ins Achtelfinale, wo am kommenden Dienstag der 1. FC Nürnberg der Gegner ist. In der Liga gab es aber vier Niederlagen und nur einen Punkt in den vergangenen fünf Spielen. Die schwache Vorstellung beim jüngsten 0:3 gegen Holstein Kiel veranlasste die Verantwortlichen dann zum Handeln. „Wir haben so eine dynamische Entwicklung nicht vorhergesehen. Das hat sich erst am Wochenende abgezeichnet“, räumte Hengen ein.

© dpa-infocom, dpa:231130-99-134368/4

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