Süddeutsche Zeitung

2. Bundesliga:St. Pauli verbannt Logo von RB Leipzig

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Vor der Partie gegen RB Leipzig entfernt St. Pauli das Logo des Rivalen von der eigenen Homepage. Es ist den Hamburgern zu werblich.

Es gibt Dinge, die gefallen dem FC St. Pauli gar nicht. Ganz oben auf der Liste steht ein Verein, dem die Fußballer sportlich regelmäßig begegnen: RasenBallsport Leipzig. Der Kommerzklub ist den Hamburgern und seinen Anhängern zuwider. Am Sonntag treffen die Zweitligisten aufeinander, vorab hat sich St. Pauli eine Maßnahme überlegt, noch einmal Werbung für die eigene Abneigung zu machen: Die Medienabteilung entfernte das Logo der Leipziger auf der eigenen Homepage und ersetzte es durch einen einfachen Schriftzug.

Das Logo des sächsischen Vereins hatte in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt, RB Leipzig musste es für die Zweitliga-Lizenz der DFL ändern - doch auch heute erinnert es noch sehr an den Geldgeber Red Bull. Der wirbt auf seinen Dosen so: Zwei Bullen, dazwischen eine Sonne, darunter der Schriftzug. Leipzigs aktuelles Logo: zwei Bullen, dazwischen ein Fußball, darunter der Vereinsname. Klarer Fall für St. Pauli also: Werbung für Red Bull machen sie auf gar keinen Fall.

"Wir behalten uns das Recht vor, in unseren eigenen Publikationen unsere Sicht der Dinge kundzutun - egal ob Kritik oder Lob", sagte ein Vereinssprecher der Bild, "wobei wir natürlich Wert darauf legen, dass niemand verunglimpft wird."

In Leipzig ist man zunächst nicht von einem Boykott ausgegangen: "Wir haben St. Pauli bereits am Dienstag gefragt, ob wir ihnen unser Logo als Datei noch einmal senden sollen, da wir es einfach für einen technischen Fehler hielten", sagte RB-Pressesprecher Benjamin Ippoliti der Bild. Zwei Tage sei keine Antwort gekommen, "dann hieß es, der Geschäftsführer sei in diesen Fall nicht involviert".

Provokationen ist man in Leipzig gewöhnt, ein ausgetauschtes Logo bewegt sich im harmlosen Bereich. Material zum Austeilen gegen St. Pauli gibt es dennoch: Der Verein habe Freikarten für die Partie im Leipziger Stadion angefragt, erzählte Ippoliti noch. "Dieser Bitte kommen wir selbstverständlich nach."

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