2. Bundesliga:Schwerer Rückschlag für HSV in Berlin

Die Hamburger rutschen aus den Aufstiegsrängen - Union jubelt. Rummenigge kann sich Xabi Alonso als Bayern-Trainer vorstellen. Die Bayern-Frauen verpassen eine große Gelegenheit.

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2. Bundesliga, Aufstieg: Der 1. FC Union Berlin hat dem Hamburger SV im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag versetzt und ist am direkten Rivalen vorbeigezogen. Die Hanseaten unterlagen am Sonntag beim Hauptstadtclub verdient mit 0:2 (0:0) und stehen nach der sechsten sieglosen Ligapartie in Serie erstmals seit dem zehnten Spieltag nicht mehr auf einem direkten Aufstiegsplatz. Dank der Treffer von Robert Zulj (46. Minute) und Grischa Prömel (84.) beendeten die Köpenicker ihre Misere von fünf Partien ohne Sieg und schoben sich wegen der besseren Tordifferenz auf den Relegationsplatz.

Vor 20 012 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei kontrollierte Union die Partie, der HSV kam jedoch in der ersten Halbzeit zu den größeren Gelegenheiten. Kapitän Aaron Hunt (18.) und Bakery Jatta (31.) vergaben die mögliche Führung. Zu Beginn der zweiten Hälfte nutzte Union einen Aussetzer von Verteidiger Gideon Jung eiskalt, auf Vorlage von Suleiman Abdullahi erzielte Zulj seinen vierten Saisontreffer. Auch die Einwechslung von Topstürmer Pierre-Michel Lasogga sorgte beim HSV fünf Tage nach dem Pokal-Halbfinalaus gegen RB Leipzig nicht mehr entscheidend für Gefahr. Union ließ zunächst mehrere Chancen zum 2:0 ungenutzt, Prömel sorgte mit einem Traumtor für die Entscheidung.

Bundesliga, FC Bayern: Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München hat Trainer Niko Kovac erneut eine Jobgarantie verwehrt und wünscht sich perspektivisch eine Verpflichtung von Xabi Alonso als Coach des deutschen Fußball-Rekordmeisters. "Ich habe das bei Jörg Wontorra auf Sky ganz zielbewusst gesagt: Jeder, der für Bayern München arbeitet, mich eingeschlossen, muss hier liefern. Hier herrscht Druck, das ist beim FC Bayern schon immer so gewesen", sagte Rummenigge in der Bild am Sonntag.

In besagter TV-Sendung hatte Rummenigge Kovac bereits unmittelbar nach dem 5:0 im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund Anfang April eine Jobgarantie versagt. Grundsätzlich habe der FC Bayern allerdings "Interesse an Kontinuität auf der Trainer-Position", betonte er nun, "denn wann immer wir die hatten, waren es auch erfolgreiche Zeiten. Und die wünsche ich ihm (Kovac)." Perspektivisch sieht Rummenigge den früheren Bayern-Profi Xabi Alonso als idealen Bayern-Coach. Er adelte den Spanier als "klügsten und besten Strategen, den ich je bei uns im Mittelfeld gesehen habe". Alonso absolviert derzeit seine Trainerausbildung und soll in der kommenden Saison die U19 von Real Madrid übernehmen. Rummenigge: "Meiner Meinung nach müssen wir uns bemühen, dass er irgendwann nach München zurückkehrt."

BVB, Zugang: Thorgan Hazard wird innerhalb der Bundesliga von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund wechseln. Das bestätigte der belgische Nationalspieler gegenüber VTM Nieuws. "Ich habe eine persönliche Vereinbarung mit Borussia Dortmund getroffen. Ich habe mit ihnen geredet, nun liegt es an den Klubs, sie befinden sich in Gesprächen. Das braucht Zeit", sagte Hazard. Der Offensivspieler wechselt entweder nach dieser Saison für eine Ablösesumme zum BVB oder nach seinem Vertragsende 2020 ablösefrei. Auf ein Vertragsangebot der Gladbacher war der 26-Jährige nicht eingegangen. Der fünfmalige deutsche Meister fordert eine Ablösesumme von rund 40 Millionen Euro. Der BVB will weniger bezahlen. Der jüngere Bruder von Chelseas Topstar Eden Hazard erzielte in dieser Saison neun Treffer - alle in der Hinrunde.

Frauenfußball, FC Bayern: Die Fußballerinnen des FC Bayern haben den erstmaligen Einzug ins Finale der Champions League verpasst. Die Münchnerinnen mussten sich am Sonntag im Rückspiel dem FC Barcelona mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Das Halbfinal-Hinspiel hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Wörle daheim ebenfalls 0:1 verloren. Die Münchnerinnen boten gegen die Spanierinnen in ihrem ersten Königsklassen-Semifinale eine starke Leistung, konnten aber auch die Überzahl in der Schlussphase nach einer Gelb-Roten Karte gegen Kheira Hamraoui (70. Minute) nicht für einen Treffer nutzen.

Barcelona jubelte dagegen dank eines verwandelten Foulelfmeters von Mariona Caldentey (45.+2), nachdem Gina Lewandowski die Niederländerin Lieke Mertens im Strafraum umgestoßen hatte. Die Münchnerinnen mussten sich vorwerfen lassen, eine ihrer zahlreichen Chancen nicht verwertet zu haben. In Sandra Paños hatte Barça aber auch eine überzeugende Torhüterin, die zum Beispiel in der 72. Minute einen Kopfball überragend an den Pfosten lenkte und so den Ausgleich verhinderte. Das Frauen-Finale der Champions League findet am 18. Mai in Budapest statt.

Schalke, Nübel: Interimstrainer Huub Stevens vom Fußball-Bundesligisten Schalke 04 hat verärgert auf das kolportierte Interesse des deutschen Rekordmeisters Bayern München an Torwart-Talent Alexander Nübel reagiert. "Ich denke, dass sie in München glücklich sind. Jetzt hoffe ich auch, dass sie sich in einer bestimmten Art und Weise gegenüber unseren Spielern benehmen. Weil was letzte Woche passiert ist mit Nübel, das gehört sich eigentlich nicht", sagte Stevens im ZDF-Sportstudio nach dem Derbysieg bei Borussia Dortmund (4:2).

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte nach dem Erfolg im Pokal-Halbfinale bei Werder Bremen (3:2) erklärt, dies wäre eine Sache, die der Sportdirektor mache. "Das wären Investitionen unter 25 Millionen, da bin ich nicht für zuständig", sagte Hoeneß und bestätigte damit indirekt das Interesse an dem 22-Jährigen. Die Schalker hatten es verpasst, Nübels im Juni 2020 auslaufenden Vertrag zu verlängern. Die Aussagen des Münchner Vorstandschefs Karl-Heinz Rummenigge dürften Stevens zumindest etwas beruhigen. "Ich hatte am Donnerstag ein Gespräch mit Herrn Schneider von Schalke (Sportvorstand; d. Red.). Wir haben kein Interesse daran, wegen Alexander Nübel Unruhe bei Schalke zu stiften", sagte Rummenigge in der Bild am Sonntag. Die Bayern planen langfristig mit Nationaltorhüter Manuel Neuer als Nummer eins.

1. FC Köln, Trainer: Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln hat sich bei der Suche nach einem Nachfolger des beurlaubten Markus Anfang angeblich die erste Absage eingehandelt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung fragten die Kölner bei Pal Dardai an, der den Fußball-Bundesligisten Hertha BSC am Saisonende verlassen wird. Dardai wolle aber wie geplant zunächst eine Pause einlegen. Anfang war am Samstag trotz der Tabellenführung und des bevorstehenden Aufstiegs beurlaubt worden. Bis zum Saisonende übernimmt der bisherige U21-Coach André Pawlak das Team. Sein Assistent ist Manfred Schmid, der bereits unter Peter Stöger viereinhalb Jahre Co-Trainer des Profi-Teams war. Als potenzielle Nachfolger für den Sommer werden unter anderen Bruno Labbadia (Wolfsburg), Achim Beierlorzer (Regensburg), André Breitenreiter (zuletzt Hannover) und David Wagner (zuletzt Huddersfield Town) gehandelt.

Eishockey, WM: Bundestrainer Toni Söderholm wird noch bis zu maximal neun Änderungen an seinem vorläufigen Kader für die WM in der Slowakei (10. bis 26. Mai) vornehmen. Das sagte der 41-jährige Finne nach dem 5:1 gegen Österreich im vorletzten Testspiel. Bis zum Dienstag ist mit einer Veröffentlichung des Aufgebots für die letzte Phase der WM-Vorbereitung zu rechnen, am Donnerstag trifft sich das Team nach einigen freien Tagen in Mannheim. Zur Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) stoßen dann die Nationalspieler des neuen deutschen Meisters Adler Mannheim und des unterlegenen DEL-Finalisten Red Bull München. Auf eine konkrete Anzahl wollte sich Söderholm nicht festlegen, er deutete jedoch an, dass es wohl auch verletzungsbedingte Absagen geben wird.

Fußball, dritte Liga: Fußball-Drittligist KFC Uerdingen hat Heiko Vogel als neuen Trainer verpflichtet. Der 43-Jährige, der lange im Jugendbereich des FC Bayern tätig war und mit dem FC Basel 2012 den Schweizer Meistertitel gewann, übernimmt ab der kommenden Woche sein Amt. In dieser Saison trainierten bereits Stefan Krämer, Norbert Meier und Frank Heinemann den ambitionierten Klub, der keine Chance mehr auf den Aufstieg hat.

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