2. Bundesliga:Nur die Latte verhindert Sieg von 1860 München

1860 Muenchen v VfL Bochum - 2. Bundesliga

Rubin Okotie (l.) erzielte den Führungstreffer für den TSV 1860 München.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

1860 verpasst Sieg

Hinter den Kulissen geht es wieder mal drunter und drüber, auf dem Feld taumelt der 1860 München weiter dem Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga entgegen. Auch beim 1:1 (1:1) gegen den VfL Bochum gelang den Löwen trotz Führung und eines abgewehrten Foulelfmeters nicht der Befreiungsschlag. Während Bochum den Rückstand zu den Aufstiegsplätzen nicht verkürzen konnte, stoppten die Sechziger immerhin eine Serie von fünf Niederlagen. Die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann blieb aber auch zum siebten Mal nacheinander ohne Sieg. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt weiter drei Punkte, zum ersten Nichtabstiegsplatz weiter acht.

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Dabei waren die Löwen vor 15.300 Zuschauern in Führung gegangen. Nach einem Eckball von Michael Liendl erzielte der gute Rubin Okotie erstaunlich unbedrängt per Kopf sein siebtes Saisontor (36.). Kurz vor der Pause glich Marco Terrazino, neben Thomas Eisfeld Bester seiner Mannschaft, mit einem Weitschuss aus (44.). Der Ball wurde allerdings von Christopher Schindler unhaltbar für seinen Torwart Stefan Ortega abgefälscht. Der starke Ortega hielt seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit im Spiel, als er einen platziert geschossenen Foulelfmeter von Arvydas Novikovas parierte (63.). Dominik Stahl hatte zuvor Janik Haberer gefoult. Bochum war danach näher dran am Siegtreffer als die Löwen, obwohl diese durch Kai Bülow noch die Latte trafen (86.).

Freiburg siegt im badischen Derby

Der SC Freiburg hat mit einem 2:0 (0:0) im badischen Derby beim SV Sandhausen seine Ambitionen auf eine direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga unterstrichen. Zwei Einwechselspieler sorgten für den ersten Sieg der Breisgauer nach zuvor zwei Niederlagen im neuen Jahr: Maximilian Philipp erzielte bei seinem überraschenden Comeback nach längerer Verletzungspause am Sonntag die Führung (51. Minute). Torjäger Nils Petersen machte vor 8 500 Zuschauern im Hardtwaldstadion mit seinem 16. Saisontreffer dann alles klar (84.). Der Tabellenzweite Freiburg baute seinen Vorsprung auf den Relegationsplatz damit auf vier Punkte aus. SVS-Innenverteidiger Damian Roßbach sah die Rote Karte, weil er den durchstürmenden Freiburger Florian Niederlechner im Strafraum mit der Hand zu stoppen versucht hatte (62.). Den fälligen Elfmeter schoss Vincenzo Grifo jedoch an den Innenpfosten.

Paderborn verpassst Befreiungsschlag

Mit dem ersten Punktgewinn im neuen Jahr hat Trainer Stefan Effenberg mit dem SC Paderborn zumindest einen Teilerfolg erreicht. Der abstiegsbedrohte Zweitligist erreichte am Sonntag im Ostwestfalen-Derby bei Arminia Bielefeld ein 1:1 (1:0), bleibt aber nach zehn sieglosen Spielen in Serie immer noch fünf Punkte vom rettenden Platz 15 entfernt. Vor 25 500 Zuschauern lagen die Gäste nach dem Führungstreffer von Niclas Helenius (30. Minute) lange Zeit vorn, ehe Manuel Junglas (62.) der Ausgleich für die nun in vier Heimspielen nacheinander unbesiegten Bielefelder gelang.

Braunschweig muss beim KSC noch den Ausgleich hinnehmen

Eintracht Braunschweig hat die Chance verpasst, sich im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga zurückzumelden. Die Niedersachsen kamen am Samstag trotz einer 30-minütigen Überzahl nicht über ein gerechtes 2:2 (1:1) beim Karlsruher SC hinaus und stehen als Fünfter vorerst vier Punkte hinter dem Relegationsplatz. Mirko Boland (22. Minute) und Saulo Decarli (47.) schossen die Eintracht in der unterhaltsamen Partie zweimal in Führung. Manuel Torres (Handelfmeter/29.) und Dimitris Diamantakos (65.) glichen vor 12 746 Zuschauern jeweils aus. Das 2:2 gelang dem nun fünfmal ungeschlagenen KSC nach Gelb-Rot für Ylli Sallahi (60.) in Unterzahl.

Kaiserslautern verspielt Sieg in letzter Sekunde

Der 1. FC Kaiserslautern hat einen sicher geglaubten Sieg gegen den 1. FC Heidenheim in letzter Minute noch aus der Hand gegeben. Der Fußball-Zweitligist aus der Pfalz musste sich am Samstag vor 21 646 Zuschauern nach dem späten Ausgleich von Robert Leipertz (90.) mit einem 2:2 (0:1) begnügen. Arne Feick (45.) hatte die Gäste fast mit dem Halbzeitpfiff in Führung gebracht. Markus Karl (55.) und Stipe Vucur (74.) trafen nach dem Wechsel für die Roten Teufel, bei denen Kapitän Daniel Halfar in der Nachspielzeit wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah. Mit 31 Zählern verharrt Kaiserslautern wie Heidenheim (29) im Tabellenmittelfeld.

Fürth kann Heimfluch nicht beenden

Die SpVgg Greuther Fürth vergab eine Vielzahl bester Chancen und musste sich in einem insgesamt schwachen Spiel mit einem 1:1 (0:0) gegen Schlusslicht MSV Duisburg begnügen. Damit warten die Fürther, die zuvor ihre drei Heimpartien verloren hatten, seit dem 1:0 gegen 1860 München am 23. Oktober 2015 auf einen Sieg vor heimischem Publikum.

Ein Fürther verpasste die mögliche Führung: Nach einer Kopfballvorlage von Veton Berisha brachte Marco Stiepermann (17.) mit dem linken Außenrist nicht mehr genug Druck hinter den Ball, um MSV-Keeper Michael Ratajczak zu überwinden.

Offensiv war der MSV fast gar nicht zu sehen, nur Wolze (39.) versuchte es mal mit einem Freistoß aus rund 25 Metern. Zum Ende der ersten Halbzeit nahm aber auch der Druck der Hausherren ab.

Kevin Wolze (47. Minute) brachte die Gäste, die erst ihren zweiten Auswärtspunkt holten, überraschend in Führung. Die große Chance zum schnellen Ausgleich vergab Marcel Franke mit einem Kopfball über die Latte (55.). Mit seinem fünften Saisontor glich Jürgen Gjasula (67./Foulelfmeter) vor 8920 Zuschauern aus. Zuvor hatte James Holland (66.) nach einer Notbremse an Fürths Robert Zulj die Rote Karte gesehen. Mit 29 Punkten bleiben die Fürther im Mittelfeld der Tabelle. Für Duisburg bleibt mit jetzt 13 Punkten der Rückstand groß: Der Relegationsplatz 16 ist vier, der rettende 15. Rang zehn Punkte entfernt.

Union Berlin unterliegt klar in Leipzig

Im Prestigeduell mit RB Leipzig hat der 1. FC Union Berlin die erste Rückrunden-Niederlage in der 2. Fußball-Bundesliga kassiert. Vor 30 964 Zuschauern verloren die ersatzgeschwächten Berliner auswärts beim Tabellenführer mit 0:3 (0:2). Fünf Tage nach dem 3:0 gegen 1860 München mussten die Köpenicker die Gegentore von Dominik Kaiser (13. Minute), Willi Orban (25.) und Yussuf Poulsen (52.) hinnehmen. Nach dem 22. Spieltag bleiben die "Eisernen" damit bei 27 Punkten und konnten sich keinen weiteren Vorsprung vor der Abstiegszone erarbeiten.

In der Anfangsphase drückten Union-Fans ihren Protest gegen die wirtschaftlich geprägte Leipziger Vereinsphilosophie aus, indem sie Ränge im Gäste-Bereich freiließen. Erst nach einer Viertelstunde strömten sie ins Stadion - da war das 1:0 der Gastgeber bereits gefallen.

Union-Verteidiger Christopher Trimmel ließ sich von Emil Forsberg ausspielen. Der Schwede passte in den Strafraum, wo Kaiser freistehend traf. Die RB-Elf von Trainer Ralf Rangnick dominierte mit ihrer Qualität das Geschehen, die "Eisernen" bereiteten dem Aufstiegsfavoriten keine Probleme. Nach vorne gelang den Gästen kaum eine zwingende Aktion.

Die Union-Defensive sah auch beim zweiten Gegentor nicht gut aus. RB-Mittelfeldspieler Diego Demme hob den Ball in den Strafraum, Marvin Compper verlängerte mit dem Kopf für Verteidiger Orban. Kurz nach dem Wechsel war das Spiel endgültig entschieden, als Poulsen eine Flanke von Kaiser an Union-Torhüter Jakob Busk vorbei drückte.

St. Pauli patzt gegen Frankfurt

Der FC St. Pauli hat im Aufstiegsrennen einen empfindlichen Rückschlag kassiert. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen ließ gegen den FSV Frankfurt beim 1:3 (1:2) erstmals im Jahr 2016 Punkte liegen und verpasste den Sprung auf Platz zwei. Dabei hatte Marc Rzatkowski die Gastgeber vor 29 342 Zuschauern am Millerntor bereits nach zehn Minuten in Führung geschossen.

Der FSV zeigte sich aber keineswegs geschockt und glich in einer ansehnlichen Partie durch den Brasilianer Yann Rolim (11.) aus. Dani Schahin (32.) und ein Eigentor des Verteidigers Lasse Sobiech (53.) stellten Frankfurts ersten Sieg im achten Gastspiel auf dem Kiez sicher. St. Pauli durfte sich bei Torwart Robin Himmelmann bedanken, dass die Begegnung nicht schon vor der Pause entschieden war.

Die Hamburger, die in der vergangenen Woche Spitzenreiter RB Leipzig geschlagen hatten, bleiben mit 36 Punkten nach 22 Spieltagen Vierter.

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