2. Bundesliga:Nürnberg macht vier Tore und verliert trotzdem

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Bochums Peniel Mlapa (r) und Nürnbergs Lukas Mühl kämpfen im Stadion unter Flutlicht um den Ball. (Foto: dpa)
  • In einem kuriosen Spiel mit neun Toren verliert der 1. FC Nürnberg 4:5 und steckt nun endgültig in der Krise.
  • 1860 München kann eine Überzahl gegen Union Berlin nicht nutzen.
  • Hier geht es zu den Ergebnissen der 2. Bundesliga.

Der 1. FC Nürnberg rutscht nach einer weiteren katastrophalen Defensivleistung immer tiefer in die Krise. Beim VfL Bochum unterlag der Club am 5. Spieltag mit 4:5 (3:3) und rutschte nach der dritten Pleite in Serie mit nur zwei Punkten bei 15 Gegentoren auf den letzten Tabellenplatz ab. Die zuvor in drei Spielen sieglosen Bochumer stoppten derweil ihren Abwärtstrend und kletterten ins obere Tabellendrittel.

Kevin Stöger (4.) und Felix Bastians (7., Foulelfmeter) hatten die Bochumer vor 16.050 Zuschauern im Eiltempo 2:0 in Führung gebracht, nach dem Anschlusstreffer durch Edgar Salli (18.) stellte Peniel Mlapa (27.) den alten Abstand wieder her. Bis zur Pause brachten Dave Bulthuis (34.) und erneut Salli (45.+3) per Foulelfmeter den Club zurück ins Spiel, doch erneut der frühere U21-Nationalspieler Mlapa (55.) war ein zweites Mal für den VfL zur Stelle. Nach dem 5:3 durch Nils Quaschner setzte Shawn Parker (90.+2) für Nürnberg den Schlusspunkt. Nürnberg, das am 3. Spieltag sogar mit 1:6 in Braunschweig untergegangen war, verschlief den Auftakt in Bochum völlig und stand in der Abwehr vogelwild. Erst nach einer knappen Viertelstunde fand die Mannschaft des bereits unter Druck stehenden Trainers Alois Schwartz besser ins Spiel.

Auch die Bochumer zeigten in der Defensive zahlreiche Unzulänglichkeiten, suchten ihr Heil aber erfolgreich im Spiel nach vorne. Neben Doppeltorschütze Mlapa überzeugte vor allem Bastians. Bei den Franken wussten der kamerunische Neuzugang Salli und Kevin Möhwald zu gefallen.

1860 kann die Überzahl nicht nutzen

Dämpfer für 1860 München: Auch in Überzahl konnten die verzweifelt anstürmenden Löwen ein bitteres 1:2 (1:2) gegen Union Berlin in der 2. Fußball-Bundesliga nicht abwenden. Steven Skrzybski mit seinem vierten Saisontor (5. Minute) und Kevin Prince Redondo (40.) nach einem Blackout von 1860-Verteidiger Milos Degenek sorgten am Freitagabend von 19 300 Zuschauern für den zweiten Saisonsieg der Berliner. Michael Liendl traf für die Sechziger per Handelfmeter lediglich zum 1:1-Zwischenstand (25.).

Nach der Pause spielten die "Löwen" nach einer Gelb-Roten Karte für Fabian Schönheim (53.) über eine halbe Stunde lang in Überzahl. Sie erarbeiteten sich zwar eine Vielzahl von Möglichkeiten, hatten aber wie beim Pfostenschuss von Maxi Wittek kein Schussglück (59.). Union zog in der Tabelle mit acht Punkten an 1860 München (7) vorbei.

Löwen-Trainer Kosta Runjaic vertraute seiner vier Tage zuvor in Nürnberg mit 2:1 siegreichen Elf, die aber einen krassen Fehlstart verzeichnete. Union-Profi Redondo setzte sich auf dem linken Flügel energisch gegen Fanol Perdedaj durch und flankte vors Tor, wo Skrzybski am zweiten Pfosten abstauben konnte. Die "Löwen" mussten sich nach dem 0:1 neu orientieren, bissen sich ins Spiel und kamen auch zum Ausgleich. Stürmer Collin Quaner wehrte einen Freistoß von Daniel Adlung mit der Hand ab. Liendl verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt flach in die linke Ecke.

In einer temporeichen, aber auch von Fehlern geprägten Partie machten sich die Löwen das Leben selbst schwer. Degenek unterlief ein Riesenbock: In seinen geplanten Rückpass zum Torwart spritzte Redondo und konnte den Ball am hilflosen Jan Zimmermann vorbei ins 1860-Tor schieben. Es war ein Schock für die Gastgeber kurz vor der Pause.Nach dem Seitenwechsel setzte 1860 zum Sturmlauf an, unterstützt durch den Platzverweis von Schönheim. Die entscheidende Lücke aber tat sich nach Witteks Pfostenschuss nicht auf. Union verteidigte leidenschaftlich, hatte durch Quaner sogar Kontermöglichkeiten.

Würzburg in der Spitzengruppe

Aufsteiger Würzburger Kickers hat vorübergehend den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz geschafft. Im Franken-Derby gegen Greuther Fürth gewann das Team von Trainer Bernd Hollerbach am Freitag mit 3:0 (1:0). David Pisot (10./79.) avancierte mit einem Doppelpack zum Matchwinner, ehe Tobias Schröck (84.) den Endstand herstellte.

Durch den dritten Saisonsieg liegt Würzburg mit zehn Punkten zwei Zähler hinter Spitzenreiter Eintracht Braunschweig, kann jedoch im Laufe des Wochenendes noch überholt werden. Fürth liegt mit weiterhin sieben Zählern auf dem neunten Rang.

Vor 10.510 Zuschauern verloren die Fürther nach dem frühen Rückstand den Faden. Die Gäste konterten diszipliniert und ließen den Gegner nur schwer zur Entfaltung kommen. Würzburg hatte gar die Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen, scheiterte jedoch in Person von Stürmer Elia Soriano (26.) an Verteidiger Marcel Franke, der auf der Linie klärte.In der zweiten Halbzeit kam Fürth langsam besser auf. Benedikt Kirschs (65.) Schuss aus 25 Metern verfehlte nur knapp das Würzburger Tor und verlieh der Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck Rückwind für die Schlussoffensive. Durch Konter kamen die Hausherren nun immer wieder zu gefährlichen Situationen.

© Sz.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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