2. Bundesliga:1860 im Abstiegskampf angekommen

Karlsruher SC - TSV 18160 München

In der unteren Tabellenhälfte angekommen: Der Münchner Sebastian Hertner (rechts) kämpft mit Karlsruhes Manuel Torres um den Ball.

(Foto: dpa)

Erneuter Rückschlag für den TSV 1860 München: Nach einer 1:2-Niederlage beim Karlsruher SC finden sich die "Löwen" drei Punkte vor dem Relegationsplatz in der unteren Tabellenhälfte wieder. Union Berlin besiegt Erzgebirge Aue und schließt zu Tabellenführer Köln auf.

Die Spiele im Überblick

Fußball-Zweitligist 1860 München stürzt unter seinem neuen Trainer Friedhelm Funkel immer tiefer in die sportliche Krise. Die "Löwen" verloren am Sonntag bei Aufsteiger Karlsruher SC 1:2 (0:2) und warten damit seit vier Spielen auf einen Sieg. Selcuk Alibaz (16. Minute) und Guillermo Vallori per Eigentor (22.) besiegelten die Pleite für die Münchner, bei denen Moritz Stoppelkamp erfolgreich war (85.). Nun finden sich die "Löwen" plötzlich in der unteren Tabellenhälfte wieder.

Dabei hatten die Gäste am Sonntag vor 16.527 Zuschauern im Wildparkstadion gut begonnen. Viel Ballbesitz mündete nach neun Minuten in der ersten Chance für Stoppelkamp. Sein abgefälschter Schuss ging aber über die Latte. Jubeln durfte stattdessen der KSC: Einen Konter über die rechte Außenbahn veredelte Alibaz zu seinem ersten Saisontor. Wenig später erhöhte Vallori unfreiwillig auf 2:0.

Anschließend fehlte 1860 die nötige Kreativität, um die Defensive des KSC in Verlegenheit zu bringen. Weil der KSC aber gute Chancen nicht nutzte, blieb es ein gefährliches Ergebnis. Yannick Stark mit einem Freistoß (51.) und der eingewechselte Rob Friend per Kopfball (74.) scheiterten am Pfosten, Stoppelkamp traf schließlich zum 1:2. Im inzwischen starken Regen reichte es für 1860 nicht mehr zum Ausgleich.

Union Berlin punktgleich mit Tabellenführer Köln

Mit einem Freistoßtor hat Union-Kapitän Torsten Mattuschka das Ost-Derby gegen Erzgebirge Aue entschieden. Die Berliner schlossen mit dem 1:0 (0:0)-Sieg am 12. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga wieder zu Spitzenreiter 1. FC Köln auf (je 24 Punkte). Aus 25 Metern schoss Mattuschka den Ball an der Auer Mauer vorbei und traf. Es war der fünfte Saisontreffer für den 33 Jahre alten Routinier, der am Sonntag allerdings auch seine fünfte Gelbe Karte kassierte und damit das Spitzenspiel beim 1. FC Köln verpasst.

Die auswärtsschwachen Erzgebirgler (12. Platz/15 Punkten) kassierten die fünfte Auswärtsniederlage in dieser Saison. Aue, das weiter von Verletzungssorgen geplagt ist, verteidigte lange Zeit geschickt und hatte selbst die erste große Chance zur Führung. Dominic Rau setzte einen Kopfball knapp neben das Berliner Tor (5.).

Die Gastgeber, bei denen im 1500. Punktspiel der Clubgeschichte Martin Dausch in der Startelf stand, waren das überlegene Team. Simon Terodde hatte im 250. Zweitligaspiel der "Eisernen" die besten Gelegenheiten, scheiterte aber mehrmals am Auer Schlussmann Sascha Kirschstein. Beim Berliner Siegtor vor 20.541 Zuschauern sah Kirschstein dann schlecht aus. Mattuschka nutzte die Verwirrung der Auer konsequent (62. Minute).

Paderborn demütigt Düsseldorf

Torjäger Mahir Saglik vom SC Paderborn hat Erstliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf fast im Alleingang einen schweren Rückschlag im Kampf um den Anschluss zur Spitzengruppe zugefügt. Durch den ersten Vierer-Pack des türkischen Stürmers kassierten die Rheinländer beim 1:6 (1:2)-Debakel gegen die Ostwestfalen ihre zweite Heimpleite und fielen aus dem oberen Tabellendrittel.

Saglik legte schon im ersten Durchgang durch seine zwei Führungstreffer (28. und 45.+1) trotz Düsseldorfs zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Martin Latka (40.) den Grundstein zu Paderborn drittem Sieg nacheinander, ehe der 30-Jährige nach dem Seitenwechsel durch zwei weitere Tore (63. und 70.) das Ende der Fortuna-Serie von zuvor fünf Spielen ohne Niederlage (neun Punkte) besiegelte. Elias Kachunga (76.) erhöhte auf 5:1, ehe Latka in der 86. Minute zu allem Überfluss noch ein Eigentor unterlief. Für Paderborn war es der höchste Auswärtssieg, für Fortuna die höchste Heimniederlage im Unterhaus.

Nullnummer zwischen Frankfurt und Aalen

In einer Partie ohne Tempo und Torgefahr trennten sich der FSV Frankfurt und VfR Aalen 0:0. Durch die Nullnummer verpassten die Tabellennachbarn im Mittelfeld der 2. Fußball-Bundesliga den Sprung in die Spitzengruppe. Den möglichen Sieg für die Hessen vergab Zafer Yelen, der mit einem schwach geschossenen Handelfmeter (45.+1) an Aalens Torwart Jasmin Fezic scheiterte. Es war der einzige Aufreger vor 3301 Zuschauern.

Gegen kompakt stehende Aalener tat sich Frankfurt schwer und spielte zu behäbig, um ernsthaft gefährlich zu werden. Unmittelbar vor der Pause erhielten die Hausherren nach einem Handspiel von Robert Lechleiter den ersten Elfmeter der Saison, doch Yelen zeigte Nerven. Nach dem Wechsel wurde die schwache Partie noch zerfahrener. Der leicht überlegene FSV agierte zu nachlässig und verschenkte durch Marcel Kandziora seine besten Möglichkeiten zum vierten Heimsieg (74./78.).

Köln festigt Tabellenführung

Der 1. FC Köln marschiert in der 2. Fußball-Bundesliga weiter vorneweg. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger gewann bei Arminia Bielefeld dank eines Tores von Slawomir Peszko in der 80. Minute 1:0 (0:0). Es war der vierte Auswärtssieg der Kölner in der laufenden Saison.

Köln profitierte zudem von Patzern der Verfolger. Die SpVgg Greuther Fürth verlor zum Auftakt des zwölften Spieltags gegen Kellerkind FC Ingolstadt überraschend 0:1 (0:1). Auch der FC St. Pauli verpasste durch ein 0:0 gegen den SV Sandhausen einen wichtigen Erfolg im Aufstiegkampf.

Köln vergrößerte seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf vorerst drei Punkte. Union Berlin kann allerdings am Sonntag durch einen Sieg gegen Erzgebirge Aue wieder mit den "Geißböcken" gleichziehen. "Arminia hat uns vor Probleme gestellt. Aber nach der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient", sagte Kölns Trainer Stöger im TV-Sender Sky. Bielefeld muss sich im unteren Tabellendrittel nach seiner fünften Pflichtspiel-Niederlage in Serie weiter Richtung Abstiegszone orientieren.

Hesl patzt

Fürth, nach sechs Spieltagen noch Spitzenreiter, kassierte gegen Ingolstadt die dritte Niederlage in Serie. Moritz Hartmann traf in der 9. Minute für die Schanzer, Fürths Schlussmann Wolfgang Hesl hatte den harmlosen Schuss passieren lassen. In der dritten Minute der Nachspielzeit erhielt der Ingolstädter Almog Cohen wegen groben Foulspiels die Rote Karte.

Der FCI überließ Dynamo Dresden zumindest bis Sonntag durch den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Ralph Hasenhüttl den letzten Tabellenplatz. "Wir sind von der ersten bis zur letzten Minute als Mannschaft aufgetreten", sagte Torschütze Hartmann.

St. Pauli verpasste derweil durch die Nullnummer gegen Sandhausen den Sprung auf einen Aufstiegsplatz. Fünf Tage nach dem überzeugenden 4:2-Erfolg in Fürth reichte der Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck eine durchschnittliche Leistung nicht zum Sieg. Kurz vor der Halbzeit verhinderte Gäste-Torwart Manuel Riemann zweimal mit starken Reflexen die Führung von St. Pauli. Erst scheiterte Kevin Schindler (42.) freistehend, nach dem anschließenden Eckball vergab Verteidiger Marcel Halstenberg (43.) die nächste gute Chance. Das bescherte Sandhausen einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf.

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