Süddeutsche Zeitung

2. Bundesliga:In Bochum wird gehupt

Der VfL ist als Zweitliga-Tabellenführer nach einem 5:1 gegen Regensburg so gut wie aufgestiegen, für den Rest der Spitzengruppe bleibt die Situation wegen diverser Nachholspiele kompliziert.

Von Ulrich Hartmann

Nicht ohne Stolz haben sie beim VfL Bochum vernommen, dass Borussia Dortmund sich auf "ein kleines Revierderby" in der kommenden Saison freut. Der BVB-Sportchef Michael Zorc hat das kürzlich so formuliert. Der Ausfall des großen Revierderbys gegen Schalke 04 könne dadurch ein bisschen wettgemacht werden. Das Ruhrstadion ist den Dortmundern rein geographisch sogar 15 Kilometer näher und damit doppelt so nah wie die Arena auf Schalke.

Dieses Ruhrstadion hat elf Jahre lang keinen Bundesliga-Fußball mehr gesehen. 2010 ist der VfL letztmals abgestiegen und seither der treueste Dauergast der zweiten Liga. Mehrmals hat man in diesen elf Jahren den Absturz in die Drittklassigkeit gerade noch vermieden. Jetzt scheint sich die ganze Mühe auszuzahlen. Nach dem 5:1 (2:1)-Sieg am Sonntag gegen Jahn Regensburg hat der Tabellenführer Bochum mindestens die Relegation sicher. Zwei Punkte noch aus zwei Spielen - in Nürnberg und gegen Sandhausen - dann wäre der siebte Bundesliga-Aufstieg perfekt. Womöglich reichen am Ende aber auch schon die jetzigen 63 Punkte.

Die Situation in der Spitzengruppe der Zweitliga-Tabelle bleibt noch so lange kompliziert, bis Holstein Kiel seine beiden Nachholspiele (diesen Montag gegen Hannover sowie am Donnerstag gegen Regensburg) ausgetragen hat und der Hamburger SV die Abschlusspartie des drittletzten Spieltags an diesem Montag gegen den 1. FC Nürnberg. Die finalen beiden Spieltage finden dann in einer geglätteten Tabelle geschlossen sonntags ab 15.30 Uhr statt. Fünf Aufstiegsaspiranten spielen dann parallel, bloß am letzten Spieltag treffen mit Fürth und Düsseldorf zwei dieser Klubs direkt aufeinander. Mit Blick auf dieses Duell haben die Düsseldorfer beim 2:2 gegen Braunschweig eine Chance liegen lassen. Ihr Rückstand auf Fürth bleibt bei fünf Punkten.

In Bochum klang am Sonntag schon alles nach Aufstieg. Vor dem Stadion wurde überschwänglich gehupt, drinnen jubelten die Spieler. Robert Tesche (29.), versehentlich der Regensburger Jan-Niklas Beste (38.), Gerrit Holtmann (61.), Robert Zulj (78.) und Silvere Ganvoula (Elfmeter, 90.+1) drehten einen 0:1-Rückstand durch Andreas Albers (26.). Die Regensburger, bei denen Benedikt Saller Rot sah (59.), versäumten den Zugewinn von Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.

"Das war ein wichtiger Schritt heute", sagte Bochums Tesche, 33, als Routinier ganz bodenständig. Seine fünf Treffer in den jüngsten vier Spielen haben den VfL nahe an die Bundesliga herangebracht. "Aber", warnt der Kollege Holtmann, "noch reicht es nicht, zumal Kiel überragend spielt."

Aufstiegs- und Abstiegskampf greifen in vier Spielen sogar noch ineinander. Diese vier Partien (Kiel-Regensburg, HSV-Osnabrück, HSV-Braunschweig und Bochum-Sandhausen) machen den Ausgang am oberen und unteren Ende der Tabelle so spannend. Entschieden ist bis jetzt nur eines: Die Würzburger Kickers steigen wieder in die dritte Liga ab.

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