2. Bundesliga:St. Pauli eskaliert - Karlsruhe kaum noch zu retten

FC St. Pauli - Würzburger Kickers

Ewald Lienen bejubelt den Sieg des FC St. Pauli.

(Foto: dpa)

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli ist im Abstiegskampf ein wichtiger Sieg gelungen. Die abstiegsgefährdeten Hamburger gewannen am Ostersonntag durch ein Tor von Christopher Buchtmann (87. Minute) mit 1:0 (0:0) gegen die Würzburger Kickers. Die Hanseaten haben mit 32 Punkten die Abstiegsränge verlassen. Die Würzburger sind nach 29 Spieltagen punktgleich, haben aber in der Rückrunde noch kein Spiel gewonnen. St. Paulis Cenk Sahin (34.) hatte die erste Chance, doch Torwart Jörg Siebenhandl war zur Stelle. Im Gegenzug traf Marco Königs vor 29 546 Zuschauern das Außennetz. Lennart Thy (86.) vergab für Hamburg eine weitere Möglichkeit.

Der SV Sandhausen hat auch im elften Pflichtspiel in Serie einen Sieg verpasst. Gegen den TSV 1860 München erreichten die Gäste aber nach einem Rückstand noch ein 1:1. Vor 17 600 Zuschauern sorgte Kai Bülow (45.+1 Minute) in München per Kopf für die verdiente Führung. Zuvor hatte sein Team beste Chancen nicht genutzt. Sandhausen steckte nie auf und schlug durch Markus Karl (82.) ebenfalls mit einem Kopfballtor zurück. In der Tabelle haben die Münchner als Zwölfter nur einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz. Sandhausen hat mit 35 Zählern zwei Punkte mehr auf dem Konto und steht nach 29 Spielen auf Rang zehn.

Mit einer furiosen Schlussphase hat sich der 1. FC Union Berlin im Aufstiegsrennen der zurückgemeldet. Nach zuvor drei sieglosen Spielen in Serie gewannen die Eisernen am Sonntag mit 3:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern und vergrößerten die Abstiegssorgen der Gäste. Dank der Treffer von Damir Kreilach (14. Minute), Sebastian Polter (85.) und Philipp Hosiner (88.) vor 21 379 Zuschauern schob sich Union auf den Relegationsrang drei und geht gestärkt in das Spitzenspiel beim VfB Stuttgart am kommenden Spieltag. Für die Pfälzer erzielte Marcel Gaus (68.) den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Der 1. FC Heidenheim hat Zweitliga-Schlusslicht Karlsruher SC mit einem 1:0 (0:0)-Auswärtssieg weiter in Richtung 3. Liga geschossen. Nach zuvor acht sieglosen Partien traf John Verhoek am Sonntag vor 11 203 Zuschauern im Wildparkstadion nach 67 Minuten für die Gäste. Der KSC kam trotz einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nur zu einem Pfostentreffer von Stefan Mugosa (58.) und ist nun seit sechs Fußballspielen ohne Sieg. Bei noch fünf ausstehenden Partien hat der KSC zehn Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Der Abstand kann sich bei einem Sieg von Arminia Bielefeld am Montagabend gegen den VfB Stuttgart noch vergrößern.

Die SG Dynamo Dresden hat fünf Spieltage vor Saisonende den Kontakt zu den Aufstiegsrängen verloren. Der Aufsteiger kam am Sonntag trotz Heimvorteils gegen Fortuna Düsseldorf nur zu einem 1:1 (0:1). Damit haben die Sachsen als Tabellen-Fünfter acht Punkte Rückstand auf das Verfolger-Trio hinter Spitzenreiter Hannover 96. Vor 29 297 Zuschauern gingen die klar besseren Gäste, die nur drei Punkte Vorsprung vor dem Abstiegs-Relegationsplatz haben, durch Christian Gartner (17.) in Front. Stefan Kutschke (77.) verhinderte mit seinem 16. Saisontor die achte Niederlage der Hausherren.

Die SpVgg Greuther Fürth hat nach dem Ende der Erfolgsserie gleich die nächste Enttäuschung hinnehmen müssen. Die Franken verloren am Sonntag beim VfL Bochum mit 0:1 (0:1). Vor einer Woche hatten die Fürther 0:2 in Kaiserslautern verloren, nachdem sie zuvor neun Spiele ungeschlagen waren. Vor 11 465 Zuschauern im Ruhrgebiet beendete Thomas Eisfeld (18. Minute) mit seinem Tor eine lange Durststrecke des VfL, der zuvor sechs Spiele ohne Sieg war. Die SpVgg musste die erste Niederlage beim VfL Bochum überhaupt hinnehmen.

Füllkrug köpft Hannover zum Derbysieg

Hannover 96 hat mit dem Sieg im 148. Niedersachsen-Derby gegen Eintracht Braunschweig einen großen Schritt zum Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga gemacht. Durch das verdiente 1:0 (1:0) im hochbrisanten Nachbarschaftsduell eroberte das Team von Trainer André Breitenreiter am 29. Spieltag zumindest vorerst die Tabellenführung in Liga zwei.

Niclas Füllkrug (32.) sorgte mit seinem Treffer dafür, dass Hannover mit 56 Zählern bei noch fünf ausstehenden Spielen nun zwei Punkte Vorsprung auf die drittplatzierten Braunschweiger hat. Der Tabellenzweite VfB Stuttgart (54) kann mit einem Sieg am Montag bei Arminia Bielefeld an die Spitze zurückkehren.

Vor dem Anpfiff war es wie befürchtet zu Auseinandersetzungen gekommen. Gäste-Fans hatten sich im Bereich Süd/Südwest unkontrollierten Zugang zur ausverkauften Arena verschafft und wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Nach eigenen Angaben hatten die Beamten die Lage unter Kontrolle.

In einer schwungvollen Anfangsphase brachte eine Standardsituation die Führung für die Gastgeber ein. Nach einer Ecke des emsigen Edgar Prib stieg Füllkrug mit Abstand am höchsten und köpfte ein. Wenig später hatte Hannover Glück, dass Schiedsrichter Sascha Stegemann einen Ellbogenschlag von Martin Harnik gegen Julius Biada im Strafraum nicht ahndete (36.). Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Gäste ihre Bemühungen und attackierten früher, Torchancen blieben aber Mangelware. Den heimstarken Hannoveranern boten sich so immer wieder Räume für gefährliche Konter.

Um die rivalisierenden Fan-Gruppen zu trennen und eine Pufferzone einzurichten, war die Kapazität des Stadions um 6300 auf 42.700 Plätze reduziert worden. Unter dem Eindruck des Sprengstoff-Anschlags von Dortmund waren zudem keine Rucksäcke und größeren Taschen erlaubt, die Polizei-Präsenz wurde erhöht.

Aue steckt weiter im Abstiegskampf

Erzgebirge Aue hat im sechsten Spiel unter seinem neuen Trainer Domenico Tedesco seine erste Niederlage kassiert. Nach dem 1:2 (0:1) beim 1. FC Nürnberg müssen die Sachsen sogar wieder den Sturz auf den Abstiegsrelegationsrang fürchten. Nürnberg hingegen konnte nach zuvor zwei Niederlagen in Serie trotz Unterzahl durch den glücklichen Siegtreffer von Cedric Teuchert (82.) wieder ein Erfolgerlebnis feiern.

Die Gastgeber waren vor 24.707 Zuschauern bereits in der ersten Halbzeit durch Tobias Kempe (24.) erstmals in Führung gegangen. Doch kurz nach Wiederanpfiff musste der Club zunächst eine rote Karte gegen Patrick Kammerbauer (49.) wegen einer Notbremse gegen Pascal Köpke hinnehmen und aus dem anschließenden Freistoß auch den vorübergehenden Ausgleich der Gäste durch Mario Kvesic (51.) quittieren.

Nürnberg war zu Spielbeginn die Verunsicherung nach den beiden vorangegangenen Niederlagen trotz aller Bemühungen um einen konstruktiven Spielaufbau deutlich anzumerken. Nach der etwas überraschenden Führung waren die Platzherren zwar etwas überlegener, doch Kammerbauers Platzverweis schwächte die Franken nicht nur numerisch.

Allerdings konnte Aue, das in den ersten fünf Spielen unter Tedescos Regie ohne Niederlage vier Siege eingefahren hatte, aus seiner Überzahl kein weiteres Kapital schlagen.

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