2. Bundesliga:Braunschweig kämpft und bleibt Erster

Eintracht Braunschweig ist bisher nicht zu besiegen: In Kaiserslautern schafft der Klub nach einem Rückstand noch ein Remis. Im Ostderby zwischen Dresden und Aue geht Dynamo als Sieger vom Platz. Florian Brüggemann rettet dem VfL Bochum gegen Ingolstadt einen Punkt.

im Überblick

1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig

Sichert seinem Klub ein Remis gegen Kaiserslautern: Torschütze Orhan Ademi von Eintracht Braunschweig. 

(Foto: dapd)

Der 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig bleiben in der 2. Fußball-Bundesliga ungeschlagen und haben sich die Punkte im Spitzenspiel geteilt. Die Gäste-Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht erkämpfte sich am Sonntag an dessen früherer Wirkungsstätte auf dem Betzenberg ein 1:1 (0:1).

Vor 33 025 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion erzielte Kapitän Florian Dick mit einem Freistoß aus 20 Metern in der 25. Minute die Führung für den FCK. Orhan Ademi tanzte beim 1:1 (74.) die Lauterer Abwehr aus. Lauterns Florian Riedel sah in der Nachspielzeit die Rote Karte, als er Marc Pfitzner geradezu ummähte. Die Eintracht führt mit 20 Punkten die Tabelle weiter an, Bundesliga-Absteiger Kaiserslautern bleibt auf Rang vier. Die beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga trafen zum ersten Mal in der zweiten Liga aufeinander und boten ein spannendes Spitzenspiel. Den zweiten Heimsieg des FCK in dieser Saison verhinderte der eingewechselte Ademi, der für die nach der Pause starken Gäste traf.

Dynamo Dresden hat seine Krise derweil gestoppt, für den Erzrivalen FC Erzgebirge Aue geht es in der 2. Bundesliga hingegen weiter bergab. Im 81. Sachsen-Derby feierte Dynamo am Sonntag vor 29 161 Zuschauern mit dem 3:1 (2:0) den ersten Heimsieg der Saison. Die Tore von Roman Brégerie (24./27.) und Tobias Jännicke (89.) beendeten die Negativserie der Gastgeber von zuvor vier sieglosen Spielen. Für Aue traf Jakub Sylvestr (83.).

Während Dresden durchatmet, wird im Erzgebirge die Lage immer ernster. Coach Frank Baumann dürfte nach fünf erfolglosen Partien und nur fünf Punkten aus acht Spielen immer mehr in Bedrängnis geraten. Der Tabellenvorletzte aus Aue beendete nach der Gelb-Roten Karte gegen Kevin Schlitte (60.) die Partie zu zehnt. Aue spielte in der Anfangsphase energisch nach vorn. Doch mit dem Doppelschlag von Brégerie, der auch in der Abwehr eine starke Partie ablieferte, hatte Dynamo das Geschehen weitestgehend unter Kontrolle. Nach dem Anschluss durch Sylvestr machte der Distanzschuss von Jännicke die Hoffnungen der Auer endgültig zunichte.

Florian Brügmann hat den VfL Bochum vor einer weiteren Heim-Pleite bewahrt. Der Rechtsverteidiger rettete seinem Team am Sonntag mit seinem Treffer in der 85. Minute das 1:1 (0:1) gegen den FC Ingolstadt 04. Damit verbesserte sich die seit vier Spielen sieglose Revierelf auf Rang elf. Die auswärts unbesiegten Oberbayern festigten den achten Rang in der Tabelle. Vor 12 017 Zuschauern im Revierpower-Stadion erzielte Caiuby in der 9. Minute den Führungstreffer für Ingolstadt.

Die Gäste hatten den besseren Start und kamen schon früh zum Führungstreffer, den der Brasilianer Caiuby per Kopf aus sechs Metern erzielte. Die Bochumer hatten zwar mehr Spielanteile, kamen aber kaum zu Torchancen. Paul Freier (5.) und Alexander Iaschwili (37.) vergaben die besten Möglichkeiten. Im zweiten Abschnitt drängten die Gastgeber auf den Ausgleich und hatten Pech, dass Leon Goretzka in der 64. Minute nur den Pfosten traf. Kurz vor Schluss traf Brügmann aus halbrechter Position zum 1:1.

Halfar und die Löwen deklassieren Sandhausen

1860 München hat seine Erfolgsserie in der zweiten Fußball-Bundesliga eindrucksvoll fortgesetzt und ist zunächst auf den Relegationsplatz geklettert. Die ungeschlagenen Löwen besiegten den Aufsteiger SV Sandhausen 4:0 (3:0) und näherten sich mit 16 Punkten bis auf einen Zähler dem Tabellenzweiten Energie Cottbus.

TSV 1860 Muenchen - SV Sandhausen 1916

Moritz Stoppelkamp (2.v.li.) jubelt über seinen Treffer zum 2:0. Vorlagengeber Daniel Halfar (li.) trägt seinen Teamkollegen, Dominik Stahl freut sich mit.

(Foto: dapd)

Vor 19.100 Zuschauern erzielten Daniel Halfar (10.), Moritz Stoppelkamp (20.), Daniel Bierofka (24.) und Benjamin Lauth (46.) in der einseitigen Partie die Tore für die Münchner. Die völlig überforderten Sandhausener rutschten nach der dritten Niederlage in Folge bedrohlich nahe an die Abstiegsplätze heran. Der Tabellen-16. Dynamo Dresden liegt nur einen Punkt zurück.

In ihrem letzten Heimspiel während der Wiesn dominierten die Gastgeber von Beginn an. Die Offensive mit Lauth, Halfar, Bierofka und Stoppelkamp wirbelte die Abwehr des Neulings immer wieder durcheinander. Beim 1:0 leistete Lauth mit einem Einwurf die Vorarbeit, das zweite Tor bereitete Halfar nach einem starken Dribbling in den Strafraum und einer gefühlvollen Flanke auf den Kopf von Stoppelkamp vor, der mit seinem dritten Saisontreffer abschloss. Beim 3:0 verlängerte Sandhausens Timo Achenbach den Ball nach einer Flanke von Halfar unfreiwillig auf den Torschützen Bierofka.

Nur Sekunden nach Wiederanpfiff profitierte Lauth von einem Pass von Moritz Volz. Danach nahmen die Münchner spürbar das Tempo aus dem Spiel. Dennoch kamen die Gäste kaum gefährlich vor das Tor des weitgehend beschäftigungslosen Gabor Kiraly.

Zwei rote Karten in Berlin

Der 1. FC Union Berlin fügte im zweiten Samstagsspiel Energie Cottbus die erste Niederlage der Saison zu. Union bezwang die Gäste aus der Lausitz durch Tore von Simon Terrode (35. Minute), Christopher Quiring (55.) und Jörn Jopek (90. + 2) 3:1 (1:0). Für Energie traf Daniel Adlung (50.).

Von Beginn an entwickelte sich im mit 16.750 Zuschauern ausverkauften Stadion An der Alten Försterei Berlin ein munteres Spiel. Die Berliner gingen dabei allerdings zu fahrlässig mit ihren Chancen um, ehe Simon Terrode in der 35. Minute mit einem Kopfballtor nach einer Flanke von Torsten Mattuschka zur 1:0-Führung traf.

Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff stand Adlung völlig frei und traf für Energie zum Ausgleich. Doch die Berliner konterten bereits in der 55. Minute, Quiring lupfte den Ball zur erneuten Führung ins Tor. Aufregung dann in der 70. Minute: Unions Fabian Schönheim erhielt wegen einer Notbremse die Rote Karte. Doch Energies Toptorjäger Boubacor Sanogo scheiterte beim Strafstoß an Union-Torwart Daniel Haas. Von der 76. Minute an spielte auch Cottbus nur noch zu Zehnt, Adlung hatte den Linienrichter beleidigt und sah dafür ebenfalls Rot.

Jahn Regensburg demütigt St. Pauli

SSV Jahn Regensburg - FC St. Pauli

Freitagabend in Regensburg: Jahn-Spieler Wilson Kamavuaka (links) jubelt, St. Paulis Torwart Philipp Tschauner schaut hinterher.

(Foto: dapd)

Auch nach der Entlassung von Trainer Andre Schubert kann der FC St. Pauli in der 2. Fußball-Bundesliga auswärts nicht gewinnen. Am Freitag verloren die Hamburger bei Jahn Regensburg 0:3 (0:2) und blieben damit auch im fünften Spiel der Saison auf fremdem Platz sieglos.

Dagegen feierte der Aufsteiger aus Bayern drei Tage nach dem 2:1 in Sandhausen den zweiten Sieg in Folge und setzte sich vorerst im Mittelfeld der Tabelle fest. Francky Sembolo (24., 55.) mit seinem dritten und vierten Saisontreffer sowie Jim-Patrick Müller (44.) erzielten die Tore für die Gastgeber.

Bei St. Pauli hatte das Übergangs-Trainertrio Thomas Meggle, Timo Schultz sowie Mathias Hain gegenüber dem 0:1 gegen Aalen vier neue Spieler in die Startelf beordert. Doch insbesondere im Spiel nach vorne besserte sich nichts, dann konterte der defensiv konzentriert zu Werke gehende Jahn die Gäste trotzdem klassisch aus. Sembolo schob ein präzises Zuspiel von Oliver Hein zur Führung ins Tor. Eine Minute vor dem Pausenpfiff traf Müller aus spitzem Winkel, zuvor hatte Paulis Torwart Tschauner gegen Hein elfmeterwürdig eingegriffen, doch der Schiedsrichter ließ Vorteil laufen und gab den Treffer.

Nach dem Seitenwechsel nutzten die Regensburger prompt die nächste sich bietende Kontersituation, erneut vollendete Sembolo. Den enttäuschenden Hamburgern droht im weiteren Verlauf des Wochenendes der Sturz auf einen Abstiegsplatz.

Siege für Köln und Aalen

Indes hat der 1. FC Köln hat mit dem zweiten Saisonsieg den Anschluss an das Tabellen-Mittelfeld der 2. Fußball-Bundesliga hergestellt. Der Bundesliga-Absteiger gewann beim SC Paderborn mit 2:1 (1:0) und hat nunmehr acht Zähler auf dem Konto.

Anthony Ujah (18.) hatte die Domstädter zunächst in Führung geschossen, bevor Manuel Zeitz (53.) zum Ausgleich traf. Der eingewechselte Adil Chihi machte mit seinem Treffer in der 69. Minute den ersten Auswärtserfolg der Domstädter perfekt. In der Schlussphase sah der Paderborner Manuel Zeitz wegen groben Foulspiels (81.) die Rote Karte.

Hingegen hat der FSV Frankfurt hat drei Tage nach seiner ersten Saisonniederlage gleich den nächsten Misserfolg hinnehmen müssen. Im Duell der Überraschungsteams unterlag die Mannschaft von Benno Möhlmann zum Auftakt des 8. Spieltags beim Aufsteiger VfR Aalen mit 0:3 (0:1).

Neuling Aalen feierte dagegen seinen dritten Sieg in Folge und verdrängte die Hessen vom vierten Tabellenplatz. Martin Dausch brachte die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl mit seinem vierten Saisontor in der 19. Minute in Führung, Andreas Hofmann (51.) erhöhte kurz nach der Pause für Aalen. Den Schlusspunkt setzte Enrico Valentini (89.).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: