2. Bundesliga:Köln patzt gegen Paderborn

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Vergeblich bemüht: Anthony Ujah (rechts) und der 1. FC Köln unterliegen Jens Wemmer und dem SC Paderborn (Foto: dpa)

Erste Niederlage nach vier Siegen in Serie: Zweitliga-Tabellenführer Köln verliert gegen Paderborn 0:1. Die Aufstiegskandidaten St. Pauli und Karlsruhe müssen sich mit einem Unentschieden begnügen - die Hamburger kassieren den Ausgleich in der Nachspielzeit.

Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln hat im Kampf um den direkten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga mit dem 0:1 (0:0) gegen den SC Paderborn einen herben Rückschlag erlitten. Trotz der zweiten Saison-Heimniederlage vor 48 100 Zuschauern bleibt die Mannschaft von Trainer Peter Stöger mit 39 Zählern Erster vor Verfolger SpVgg Greuther Fürth (35 Punkte).

Alban Meha sorgte am Sonntag in der 47. Minute für die Entscheidung zugunsten der Ostwestfalen, die mit 32 Punkten Kontakt zur Spitzengruppe aufnahmen. In der ersten Spielhälfte war es eine ausgeglichene Partie, in der sich beide Teams neutralisierten. Torchancen blieben aus. Dann war der Albanier Meha nach nur 61 Sekunden des zweiten Abschnitts mit einem von FC-Profi Daniel Halfar abgefälschten Freistoß erfolgreich. Der eingewechselte FC-Zugang Bard Finne vergab die bis dahin größte Kölner Möglichkeit, als Paderborns Keeper Lukas Kruse mit einem Reflex rettete (57.). Halfar scheiterte an der Querlatte (70.).

Arminia Bielefeld hat im Abstiegskampf wieder Hoffnung geschöpft. Die Elf von Trainer Stefan Krämer holte gegen den Aufstiegskandidaten FC St. Pauli beim 2:2 (0:1) einen Punkt. Lennart Thy (31. Minute) und Christopher Nöthe (62.) brachten die Gäste vor 23 828 Zuschauern in Führung, aber Kacper Przybylko (69./90.+2) konnte mit seinem Doppelpack Bielefeld einen Zähler retten. Bereits in der 8. Minute schoss Thomas Hübener einen Elfmeter an die Latte.

Die Partie begann mit viel Schwung. Fabian Klos zwang schon nach 47 Sekunden St. Paulis Torwart Philipp Tschauner zu einer Parade. Auf der Gegenseite scheiterte Sebastian Schachten (10.) per Kopfball an Arminia-Keeper Patrick Platins, ehe nach einer halben Stunde Thy den Ball zur Gäste-Führung ins Netz schoss. Im zweiten Durchgang traf FC-Stürmer Nöthe zum 2:0, doch die Bielefelder gaben sich nicht auf. Der eingewechselte Przybylko verkürzte erst auf 1:2 und in der Nachspielzeit erzielte er per Kopfball den Ausgleich.

Ingolstadt demonstriert erneut seine Auswärtsstärke

Der Karlsruher SC hat unterdessen auf seinem Weg Richtung Fußball-Bundesliga einen kleinen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Badener blieben zwar auch im zehnten Spiel in Folge ungeschlagen, kamen gegen den FC Ingolstadt aber nicht über ein mageres 1:1 (1:1) hinaus und verloren auf den Relegationsplatz zwei wichtige Punkte. Ingolstadt demonstrierte dagegen einmal mehr seine Auswärtsstärke und holte im Abstiegskampf einen wichtigen Zähler. Koen van der Biezen brachte die Gastgeber in der 20. Minute in Führung. Moritz Hartmann glich kurz vor der Pause (43.) für Ingolstadt aus, das zuletzt am 22. September (1:4 in Frankfurt) auswärts verloren und seitdem in sieben Begegnungen vier Siege geholte hatte. In einer hektischen Schlussphase sahen noch Dimitrij Nazarov (90./Unsportlichkeit) vom KSC und Almog Cohen (90./Tätlichkeit) vom FCI die Rote Karte.

Bereits am Samstag hatten die direkten Verfolger des 1. FC Köln gegeneinander gespielt. Der 1. FC Kaiserslautern verkürzte dabei durch einen 2:1 (1:0)-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth den Abstand zum Tabellenzweiten aus Franken auf einen Zähler. Ruben Jenssen (38.) und Florian Dick (58.) erzielten die Treffer für die Roten Teufel. Ognjen Mudrinski (78.) gelang das Anschlusstor für die Franken.

Bei den Lauteren saßen die beiden Winter-Zugänge Srdan Lakic sowie Chinedu Ede zunächst auf der Bank, ebenso wie auf Fürther Seite der 400.000 Euro teure Benedikt Röcker, der vom VfB Stuttgart zu den Franken gewechselt war. In der ersten Halbzeit sahen die 30.000 Zuschauer eine ausgeglichene Begegnung, in der sich beide Mannschaften über weite Strecken neutralisierten. Beide Abwehrreihen ließen kaum erfolgversprechende Angriffe des Gegner zu. So war es bezeichnenderweise ein platzierter Distanzschuss von Jenssen aus 20 Metern unhaltbar in den Torwinkel, der den FCK die Halbzeitführung bescherte. Auf der anderen Seite war von der bislang besten Offensive der Liga nicht viel zu sehen.

Auch nach dem Wechsel war den Teams die Wichtigkeit des richtungweisenden Spiels anzumerken, agiler wirkten jedoch die Gastgeber. Als sich Fürth bemühte, ein wenig Angriffsdruck aufzubauen, traf Dick mit einem weiteren sehenswerten Distanzschuss. Nach dem Tor wirkte der FCK wie aufgedreht und blieb stets torgefährlich. Mehr als der Anschlusstreffer von Mudrinski (78.) glückte den Gästen nicht. Kaiserslautern hatte in Torrejón und Marcel Gaus seine besten Spieler. Bei den Gästen vermochten besonders Zsolt Korcsmár und Zoltán Stieber zu gefallen.

Union Berlin hat im Aufstiegsrennen einen Rückschlag einstecken müssen. Die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus kam im Ost-Derby gegen Dynamo Dresden nicht über ein 0:0 hinaus und verpasste den Sprung auf den Relegationsplatz drei. Während die Berliner sich vorerst mit dem vierten Rang hinter dem 1. FC Kaiserslautern begnügen mussten, verbuchten die Sachsen einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt und kletterten vom 17. auf den 15. Platz.

Die Gäste waren vor 21.717 Zuschauern an der Alten Försterei in der Anfangsphase die aktivere Mannschaft und hatten die erste Großchance: Nach einer Ecke sprang der Ball von Union- Marc Pfertzel an die Latte des Berliner Tores, dann schoss Mickael Poté völlig frei über das Tor (8.). Die Gastgeber kamen erst nach einer halben Stunde besser ins Spiel und nach einem Solo von Martin Dausch zur ersten Tormöglichkeit (31.).

Nach der Pause erwischten erneut die Sachsen den besseren Start. Union-Torhüter Daniel Haas wehrte zunächst einen Schuss von Thorsten Schulz (61.), dann einen Kopfball von Romain Brégerie (66.) ab. Die beste Chance für Union hatte Kapitän Torsten Mattuschka mit einem Freistoß (84.). Beste Spieler bei den Gastgebern waren Keeper Haas und Benjamin Köhler, bei Dynamo überzeugten Torhüter Markus Scholz, Idir Ouali und Vincenzo Grifo.

Energie Cottbus bleibt glücklos

Am Freitagabend unterlag der Tabellenletzte Energie Cottbus dem SV Sandhausen am Freitagabend nach einem späten Gegentreffer des eingewechselten Gästestürmers Ranisav Jovanovic 0:1 (0:0). Vor den restlichen Partien am Wochenende bleibt der Abstand des FCE zum Vorletzten Dynamo Dresden damit zunächst bei acht Punkten, er könnte aber sogar noch anwachsen. Der VfR Aalen und Erzgebirge Aue trennten sich 2:2 (1:1), Trainer Peter Neururer und sein VfL Bochum unterlagen dem FSV Frankfurt mit 1:2 (0:0).

Cottbus, mit den Neuzugängen Fanol Perdedaj (Hertha BSC) und Mathias Fetsch (FC Augsburg) in der Startelf, bemühte sich in der Offensive, erarbeitete sich aber viel zu selten nennenswerte Chancen. Perdedaj (17. Minute) und Christian Bickel (20.) vergaben halbwegs gute Möglichkeiten, Sandhausen wurde vor der Pause nur einmal durch Danny Blum (26.) gefährlich.

Im zweiten Abschnitt nahm die umkämpfte Partie an Tempo zu, in die Spielstatistik schaffte es aber bis zum späten Tor von Jovanovic (86.) einzig Cottbus-Innenverteidiger Julian Börner: Der 23-Jährige sah nach einem Ellbogencheck im Luftduell mit Nicky Adler die Rote Karte (68.) - und musste dann von draußen mitanschauen, wie sein Team auch noch den einen Punkt herschenkte.

Keine Pause im Abstiegskampf

Aue verpasste seinen ersten Sieg seit dem 24. November, der für eine kleine Verschnaufpause im Abstiegskampf hätte sorgen können. Immerhin ließ das Team von Falko Götz dank der Treffer von Mike Könnecke (29.) und Jakub Sylvestr (48.) den Relegationsplatz hinter sich und schob sich auf Rang 14. Joel Pohjanpalo (33.) und Michael Klauß (62.) trafen zum Ausgleich.

Eine neuerliche Enttäuschung muss Trainer Peter Neururer mit seinen Bochumern wegstecken. Nach dem 1:2 gegen Frankfurt wartet der VfL seit nunmehr fünf Partien auf einen Sieg, die Sorgen um den Klassenerhalt werden größer. Nikita Rukavytsya (52.) und Andrew Wooten (70.) sorgten in einer lange ausgeglichenen Partie mit ihren Toren für Jubel bei den Hessen, Bochums Joker Mirkan Aydin (67.) traf zwischenzeitlich zum 1:1.

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