Süddeutsche Zeitung

2. Bundesliga:Last-Minute-Irrsinn in Fürth

Leipziger Wahnsinn

RB Leipzig thront zum Weihnachtsfest an der Tabellenspitze - und auch zum Beginn des erhofften Aufstiegsjahres 2016. Mit einem 2:1 (0:0) bei der SpVgg Greuther Fürth sicherte der Herbstmeister im letzten Spiel vor der Winterpause den ersten Tabellenplatz mit sechs Punkten Vorsprung auf den SC Freiburg, der jedoch am Sonntag wieder heranrücken kann. Auf Relegationsplatz 3 haben die Leipziger dank des späten Siegtores von Stefan Ilsanker (90.+3) ein Polster von acht Punkten. Fürth hatte nach dem 0:1 durch Yussuf Poulsen (48.) spät ausgeglichen: Benedikt Röcker (90.+1) traf per Kopf. In ihrem zehnten Auswärtsspiel der Saison ohne Niederlage dominierten die Leipziger, hatten aber Probleme mit der anfangs arg defensiven Einstellung der Gastgeber.

Wenn es mal gefährlich wurde, dann meist über Marcel Sabitzer (9./12.) oder Emil Forsberg. Die Fürther verteidigten diszipliniert, nahmen ansonsten vor 10.070 Zuschauern aber lange kaum am Spiel teil. Das änderte sich kurz vor Abpfiff der ersten Halbzeit, als Marco Stiepermann bei der bis dahin besten Chance des Spiels am Gästetorhüter Fabio Coltorti scheiterte. Leipzig dagegen schlug zu: Forsberg passte auf Poulsen, der Sebastian Mielitz umspielte und zu seinem dritten Saisontor einschob. Fürth bemühte sich anschließend um den Ausgleich, wurde spät belohnt - und verlor doch.

Der 1. FC Nürnberg überwintert derweil auf Platz drei. Der Club baute beim Pokal-Viertelfinalisten 1. FC Heidenheim durch das 3:0 (1:0) seine Serie auf fünf Siege aus, seit dem 4. Oktober haben die Franken in der Liga kein Spiel mehr verloren. Heidenheim verpasste nach dem Pokaltriumph in Aue den Anschluss an die Verfolgergruppe. Guido Burgstaller (16.), Alessandro Schöpf (61.) und Hanno Behrens (84.) trafen für die Gäste, die am Mittwoch gegen Heidenheims kommenden Gegner Hertha BSC mit 0:2 aus dem Pokal ausgeschieden waren. Mit dem dritten Auswärtssieg im neunten Spiel besserte das zu Hause noch ungeschlagene Team von Trainer René Weiler seine Bilanz in der Fremde auf.

Bielefeld gelingt Auswärtssieg

Arminia Bielefeld überwintert in der 2. Fußball-Bundesliga im gesicherten Mittelfeld. Der Aufsteiger verbuchte mit dem 2:1 (0:1) beim FSV Frankfurt seinen dritten Auswärtssieg in dieser Saison und kann mit 24 Punkten ruhige Festtage verbringen. Frankfurt geht mit 22 Zählern ins neue Jahr. Vor 5652 Zuschauern gelang Tom Schütz in der 88. Minute der Siegtreffer für die Gäste, der allerdings aus einer Abseitsposition heraus erzielt wurde.

Fanol Perdedaj hatte in der 40. Minute die Hausherren in Führung gebracht, als er die erste gute Torgelegenheit des Spiels zu seinem zweiten Saisontreffer nutzte. Arminia-Torjäger Fabian Klos war dann in der 51. Minute zur Stelle, nachdem er kurz zuvor schon den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Für den Stürmer war es bereits der sechste Saisontreffer. In der Folgezeit bekamen die Gäste Oberwasser, nachdem Frankfurt in einer schwachen ersten Hälfte die etwas bessere Mannschaft gewesen war. Trotz einiger guter Möglichkeiten musste die Arminia bis kurz vor Schluss warten, ehe Schütz der verdiente Siegtreffer gelang.

Union verschafft sich Luft im Abstiegskampf

Der SV Sandhausen ist dabei, die Aufstiegsränge in der 2. Fußball-Bundesliga aus den Augen zu verlieren. Im letzten Spiel des Jahres verlor die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz bei Union Berlin 0:1 (0:0) und wartet somit seit vier Spielen auf einen Sieg. Union verschaffte sich mit dem zweiten Sieg in Folge Luft im Abstiegskampf. In einer insgesamt schwachen Partie erlöste Dennis Daube mit seinem Treffer in der 76. Minute die 18 026 Zuschauer im Stadion an der Alten Försterei.

Kurz nach dem Anpfiff stand zunächst Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) im Fokus: Den aus deutlicher Abseitsposition erzielten Treffer durch Unions Bobby Wood erkannte Willenborg zunächst an, nahm die Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Gespann aber korrekterweise wieder zurück (5.). Wenig später hatte Steven Skrzybski die Berliner Führung auf dem Fuß, scheiterte mit seinem Schuss aus kurzer Distanz aber am Querbalken (14.).

Nach der ersten Berliner Drangphase fand auch Sandhausen im Spielverlauf besser in die Partie, blieb vor dem Tor zunächst aber ebenso erfolglos wie die weiter offensiv sehr bemühten Eisernen. Nach der Pause flachte das Niveau der Begegnung ab. Beiden Mannschaften fehlten in der Offensive die Ideen, Torchancen waren Mangelware. Das Tor fiel dann entsprechend auch nach einer Einzelaktion. Daube nahm aus der Distanz Maß, der Ball prallte vom linken Innenpfosten ins Tor.

Rückschlag für St. Pauli

Der FC St. Pauli hat im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag kassiert. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen unterlag zum Auftakt des 19. Spieltages dem Karlsruher SC mit 1:2 (1:1) und verpasste die vorläufige Rückkehr auf Relegationsrang drei. Vier Tage nach dem enttäuschenden 0:0 bei Aufsteiger Arminia Bielefeld brachte Bernd Nehrig (24.) St. Pauli in Front, Manuel Torres (37.) und Dimitrios Diamantakos (71.) drehten das Spiel jedoch für den KSC.

Vor 29 546 Zuschauern war die Heimmannschaft dabei durchaus verdient in Führung gegangen. Nach einer guten Viertelstunde übernahm die Lienen-Elf deutlich das Kommando und wurde durch Nehrigs Treffer belohnt. Auch danach war St. Pauli die bessere Mannschaft und brachte den KSC immer wieder in Bedrängnis, doch die Badener nutzten ihre erste echte Chance nach einem Konter zum Ausgleich. Auch nach der Pause spielte zunächst nur St. Pauli, nach einer Stunde sank das Spielniveau jedoch zusehends. Nach einer Ecke vergab schließlich Karlsruhes Jonas Meffert zunächst eine große Chance kläglich, bevor Diamantakos an den Ball kam und doch die Führung erzielte.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2790490
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/SID/jbe
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.