Süddeutsche Zeitung

1860 München:Investor Ismaik überlässt 1860 München seinen Beratern

  • Geldgeber Hasan Ismaik tritt beim TSV 1860 München von seinen Ämtern im Aufsichtsrat sowie im Beirat zurück.
  • Das Ende seiner Verbundenheit zu dem Traditionsverein sei das aber nicht, betonte Ismaik und verkündete brisante Nachfolger für die beiden freiwerdenden Posten.
  • Den jordanischen Geschäftsmann werden künftig Peter Cassalette und Saki Stimoniaris vertreten.

Von Markus Schäflein und Philipp Schneider

Um 19 Uhr sollte die Gesellschafterversammlung des Fußball-Regionalligisten TSV 1860 München am Dienstagabend beginnen, und um kurz nach 20 Uhr erschienen dann die meisterwarteten Personen auf dem Vereinsgelände in Giesing: Der frühere Klubpräsident Peter Cassalette und der frühere Verwaltungsrat Saki Stimoniaris, beide von ihren Ämtern im e.V. zurückgetreten, haben die Gesellschafter-Seite gewechselt und sind nun die Vertreter des jordanischen Investors in den Gremien der Profifußball-KGaA. Das erklärte Hasan Ismaik höchstselbst auf seiner Facebook-Seite, kurz nachdem das Duo an der Grünwalder Straße eingetroffen war. Beide werden sowohl im Beirat der Geschäftsführungs-GmbH sitzen als auch im Aufsichtsrat.

Ismaik selbst wird sich aus beiden Gremien verabschieden, den Vorsitz im Aufsichtsrat wird er an seinen Bruder Yahya Ismaik abgeben. "Nach langer Überlegung habe ich beschlossen, dass es aufgrund der Entfernung und meiner andauernden beruflichen Belastung besser ist, diese wichtigen Ämter beim TSV 1860 mit Personen zu besetzen, die nicht nur die Kultur, sondern auch den Verein sehr gut verstehen und vor Ort ohne große Vorlaufzeit wichtige Entscheidungen treffen können", schrieb Ismaik. "An meiner Treue zu 1860 wird diese Entscheidung nichts ändern."

Zu Cassalette und Stimoniaris, die sich laut einer Pressemitteilung "unentgeltlich zur Verfügung" stellen, erklärte er: "Ich freue mich, dass beide Vollblut-Löwen zum Wohle des TSV 1860 anpacken. Es ist an der Zeit, dass man nicht mehr übereinander spricht, sondern endlich das Miteinander sucht. Die derzeitige Blockadehaltung zerstört die Zukunft unseres geliebten Vereins."

Zudem sitzt auf e.V.-Seite künftig Präsident Robert Reisinger anstelle von Verwaltungsratschef Markus Drees im Aufsichtsrat, der eine "Politik der Nadelstiche" gegen Ismaik angekündigt hatte; Drees trat zurück. Damit besteht das Gremium, dem im Zuge der Sanierungsvereinbarungen künftig womöglich weitergehende Rechte eingeräumt werden sollen, aus Yahya Ismaik (Vorsitzender), Cassalette, Stimoniaris, Reisinger, Karl-Christian Bay und Thomas Heigl vom Sponsor Die Bayerische. Im Beirat werden Cassalette, Stimoniaris, Reisinger sowie Verwaltungsrat Robert von Bennigsen sitzen.

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SZ vom 31.01.2018/jael
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