Stürmer Adriano Grimaldi wechselt trotz seiner schweren Verletzung vom Fußball-Drittligisten TSV 1860 München zum Ligakonkurrenten KFC Uerdingen. Grimaldi hatte deutlich erklärt, 1860 verlassen zu wollen, zog sich aber zuletzt im Training mit der Bayernliga-U21 einen Syndesmosebandriss zu. Dem Vernehmen nach hielten die Uerdinger dennoch nahezu an ihrem ursprünglich abgegebenen Ablöse-Angebot fest. Dieses liegt allerdings sehr deutlich unter den vom TSV 1860 ursprünglich erhofften 600 000 Euro, es beträgt - je nach Einsätzen - nicht einmal die Hälfte. "Es ist sicherlich so, dass jetzt die Verletzungsgeschichte den Wert des Spielers beeinflusst", hatte Sportchef Günther Gorenzel am Vormittag vor dem Vollzug erklärt. Geschäftsführer Michael Scharold sagte, man sei "zu einem Ergebnis gekommen, das für alle Seiten zufriedenstellend ist".
Gorenzel plant, für die Restrunde noch einen Angreifer zu verpflichten, wahrscheinlich auf Leihbasis: "Wir wissen, dass wir in drei Testspielen nur ein Tor aus dem Spiel heraus erzielt haben." Unterdessen wartet der Sportchef noch immer auf seine Beförderung zum Sport-Geschäftsführer. "Ich bin nicht erst zwei Tage in dem Geschäft und habe meine Verträge in der Regel schneller unterschrieben", sagte er. "Mir wird gesagt, dass von allen Seiten grünes Licht herrscht. Klar hat jeder einen Geduldsfaden, aber meiner ist recht groß." Präsident Robert Reisinger erklärte der SZ, er habe erst am Montag eine Rückmeldung von der Investorenseite um Hasan Ismaik auf den Vertragsentwurf erhalten und am Dienstag einen Vertreter von Ismaiks Firma beauftragt, einen Entwurf für einen Umlaufbeschluss zu erstellen.