Süddeutsche Zeitung

3. Liga:Ausschreitungen beim Aufstieg von Dynamo Dresden

Dynamo kehrt mit einem Sieg gegen Türkgücü in die 2. Liga zurück. Vor dem Stadion kommt es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Fans.

Am Rande des 4:0-Heimsiegs von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München ist es am Sonntag vor dem Stadion in Dresden zu schweren Ausschreitungen zwischen Fans und der Polizei gekommen. Anhänger des Vereins attackierten ab der 70. Minute des Spiels beim Stand von 3:0 außerhalb des Stadions die Polizei mit Pyrotechnik, warfen Glasflaschen und Flaschen und versuchten die Absperrungen mit Gewalt zu durchbrechen, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Die Polizei forderte die Menge mehrfach auf, das Gelände zu verlassen und drängte die Angreifer mit Wasserwerfern und Tränengas zurück.

Einzelne Randalierer wurden festgenommen. Mehrere Menschen wurden durch umherfliegende Gegenstände verletzt und mit Platzwunden in Krankenwagen behandelt. Auf Twitter berichtete die Polizei von teilweise vermummten und gewaltbereiten Fans, die die Einsatzkräfte fortwährend angreifen würden. Die Polizei sprach zunächst von elf verletzten Beamten.

Dynamo Dresden bedauerte die Ausschreitungen. "Dieser Moment des Aufstiegs gehört so vielen Menschen, die heute nicht im Stadion dabei sein durften", twitterte der Fußball-Drittligist nach seinem Aufstieg in die 2. Bundesliga und betonte: "Hier gibt es sehr viel aufzuarbeiten, wenn der Polizeieinsatz vor dem Stadion abgeschlossen sein wird. Es ist sehr schade, dass dieser Tag so schwer beschädigt wurde."

Dynamo hatte mit dem 4:0 gegen Türkgücü vorzeitig die direkte Wiederkehr in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Ein Großaufgebot der Polizei hatte das letzte Heimspiel der Saison zuvor massiv abgesichert, damit es zu keinem Massenandrang von Fans vor dem Stadion kommt. Die Beamten waren unter anderem mit einem Hubschrauber im Einsatz, um befürchtete Ansammlungen früh erkennen zu können. Obwohl der Verein im Vorfeld genau wie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) an die Anhänger appellierten, nicht zum Stadion zu kommen und zu Hause zu bleiben, versammelten sich noch vor dem Anpfiff hunderte von Fans um die Spielstätte.

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SZ/dpa/bek
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