1860 München: Einzelkritik:Ein Fall für Galileo Mystery

Der biedere Kick gegen Arminia Bielefeld bietet Platz für andere wichtige Fragen: Was trägt Gabor Kiraly unter seiner Schlabberhose? Und wo ist eigentlich Savio Nsereko? Die Einzelkritik.

David Binnig, Fröttmaning

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Gabor Kiraly Spielte in der 12. Minute einen gefährlichen Pass in die Spitze, hielt anschließend, was es zu halten gab. Der Ungar ist ein routinierter Torwart - das hat er auch heute wieder gezeigt. Und doch umweht ihn ein großes Geheimnis: Was trägt er unter seiner grauen Schlabberhose? Kiraly in kurzen Hosen zu sehen, könnte dem DFB doch zwei Bonus-Pünktchen wert sein. In diesen Zeiten muss man kreativ sein.

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Antonio Rukavina Tat wiedermal das, was man ihm bei den Löwen oft vorwirft: Verteidigen. Nur verteidigen. Der Rechtsverteidiger wagte sich zu selten nach vorne. Was die Defensivarbeit betrifft: Man merkte, dass er das geübt hat.

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Stefan Bell Zeigte ansatzweise - vor allem in der Luft (Bell ist 1,93 Meter groß) - weshalb Champions-League-Sieger Inter Mailand ihn vor der Saison verpflichten wollte. Der 19-Jährige spielte ruhig und gelassen. Wie ein alter Abwehrhase stand er fast immer dort, wo der Ball bald hinkommen würde. Ein mittelfristiges Problem hat 1860 dennoch mit ihm: Bell lässt sich nicht zu Geld machen. Denn der Innenverteidiger gehört einem Verein, der vor wenigen Jahren noch im Mittelfeld der zweiten Liga dümpelte: Mainz 05.

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Kai Bülow Ihm gelang eine respektable Partie. Der Ex-Rostocker bewies zwar, dass er technische Mängel hat, erfüllte seine Aufgaben in der Innenverteidigung jedoch passabel. Wozu die schwache Bielefelder Offensive ganz sicher ihren Teil beitrug.

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Moritz Leitner Sah jung, schmal und verletzlich aus - was wohl auch daran lag, dass er im Laufe des Spiels einiges auf die Knochen bekam. Arbeitete nach hinten, rannte und rieb sich in etlichen Mittelfeld-Scharmützeln auf. Wollte in der 24. Minute einen Elfmeter - bekam zurecht keinen. War dennoch einer der Besten auf dem Feld. Könnte nach einigen Dutzend Spielen mehr vor der Entscheidung stehen: Will ich mit Özil kombinieren oder mit Arnautovic? Trug blaue Schuhe.

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Stefan Buck Spielte auch mit. Fiel kaum auf, war auf seiner linken Seite viel geringfügiger beschäftigt als der Kollege Rukavina auf rechts. Solide.

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Florin Lovin Tat, was er fast immer tut: Grätschen, Kämpfen, seine Mitspieler anbrüllen, ab und an einen Gegner foulen - aber nicht zu sehr. Holte sich standesgemäß in der 32. Minute eine gelbe Karte ab. Wurde zur zweiten Halbzeit ausgewechselt.

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Stefan Aigner Tat mit einigem Erfolg das, was er fast immer tut: Den Linksverteidiger des Gegners beschäftigen. Saß nach einem Rempler in der 26. Minute kurz hinter der Bande auf seinem Hosenboden - um von dort direkt in den Bielefelder Strafraum zu stürmen und fast zum Torschuss zu kommen. Baute in der zweiten Halbzeit ab (Stichwort: Fehlpässe). Wäre vor der Saison fast zu Geld gemacht worden. Der VfB Stuttgart bot angeblich 1,5 Millionen Euro für den dynamischen Mittelfeldspieler und Ur-Münchner. Ein Verkauf hätte wohl bei den Fans für eine weit größere Verstimmung gesorgt als der Abzug von zwei Punkten.

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Djordje Rakic Hatte das typische Stürmerproblem, das oft bei solch kampfbetonten Spielen auftritt: Der Rasen um die Mittellinie wird aufgepflügt - und der Ball kommt kaum in Stürmernähe. Der Angreifer musste sich entsprechend Richtung Mittellinie orientieren, rieb sich dort auf. Das merkte auch Trainer Rainer Maurer: Er wechselte Rakic in der 55. Minute aus.

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Daniel Halfar Hatte Schmerzen. Nicht, weil sein Herz ob der dramatischen Situation seines Ex-Klubs blutete oder ihm die alten Kollegen Leid taten - sondern, weil die alten Kollegen alles andere als zimperlich mit ihm umgingen. Der kleine Mittelfeldspieler wurde etliche Male unsanft gelegt, hatte dennoch einige gute Szenen in der ersten Halbzeit, tauchte in der zweiten ab. Wurde folgerichtig in der 75. Minute ausgewechselt.

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Benjamin Lauth Fiel erstmals in der 36. Minute auf, als er aufs Bielefelder Tor schoss - auffälliger als der Schuss waren jedoch sein Handspiel und der Pfiff des Schiedsrichters, die diesem vorausgingen. Rieb sich weniger im Mittelfeld auf als Sturmkollege Rakic. Durfte deshalb durchspielen. Hatte dann in der 80. Minute noch einmal eine große Chance. Traf nicht.

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Christopher Schindler Kam auf Geheiß von Trainer Maurer zur zweiten Halbzeit für Florin Lovin. Konnte sich nicht über mangelnde Defensivarbeit beschweren. Kevin Volland Kam in der 55. Minute für Djordje Rakic. Handelte nach dessen Vorbild - will heißen: Er kämpfte, rannte, war agil und motiviert - und strahlte kaum Torgefahr aus. Daniel Bierofka Kam in der 75. Minute für Daniel Halfar. Konnte dem traurigen Kick auch keine belebenden Impulse geben.

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(Foto: dpa)

Savio Nsereko Saß vielleicht im Stadion, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht auch vor dem Fernseher. Der seit rund zwei Wochen verschwundene U19-Europameister von 2008, der einst West Ham United round about 11 Millionen Euro Ablöse wert war, bleibt ein Phantom. Nun verschwand sogar in der Löwen-Kabine das Namensschild von seinem Spind. Ein Fall für Galileo Mystery!

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