1860 München:Die Blauen in roten Socken

Die Horrorvorstellung der Fans des TSV 1860 München wird Realität: Ihr Verein spielt in Rot.

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1. FC Heidenheim - TSV 1860 München

Quelle: dpa

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Was war denn da los? Der TSV 1860 München spielte am Sonntagnachmittag in roten Stutzen gegen Heidenheim. Die Löwen treten ja normalerweise in Weiß-Blau an. Rot dagegen ist die Farbe des verhassten Nachbarn FC Bayern. Im Gästeblock auf der Schwäbischen Alb herrschte Verwirrung, die Spieler waren bedient, wie hier Stürmer Marius Wolf.

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Was war der Grund für die roten Stutzen? Eigentlich wird im Vorfeld von der Deutschen Fußball-Liga geklärt, wie beide Vereine zu einer Partie antreten. Doch Schiedsrichter Dingert (rechts) monierte in Heidenheim, dass die Klubs zu wenig unterscheidbar auftreten. Ihm waren die weiß-blauen Löwensocken und die dunkelblauen der Heidenheimer zu ähnlich. Ein Team musste folglich in den roten Ersatzstutzen der Heidenheimer antreten, die Sechziger hatten keinen Ersatz dabei. FCH-Coach Frank Schmidt weigerte sich - vielleicht aus Aberglauben - und so mussten die Blauen aus München in Rot ran.

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Schmidts Weigerung hatte letztlich Erfolg. Der FCH (im Bild: Daniel Frahn, r.) gewann 1:0 gegen Maximilian Witteks Team. 60-Trainer Torsten Fröhling war außer sich nach der Partie: "Mit Fairplaygedanken im Hinterkopf hätte man das auch anders regeln können", sagte er. "Das war die Höchststrafe."

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Nach dem Spiel hallten laute "Stutzen-Weg"-Rufe durch die Heidenheimer Arena. Die Fans des TSV 1860 hatten genug gesehen. Es dauerte nicht lange, dann taten die Spieler wie ihnen geheißen. Sie zogen ihre Socken aus - und warfen sie auf den Rasen. Trainer Fröhling sagte: "Es war das Mindeste, dass wir die Stutzen vor den Fans ausziehen."

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Die enttäuschten Sechziger ließen ihre Stutzen auf dem Platz liegen. Was Heidenheims Trainer Schmidt ganz und gar nicht passte: "Und wir waren noch so freundlich und haben ihnen die Stutzen ausgeliehen, weil sie keine anderen dabei hatten!", sagte er bei der Pressekonferenz.

Bereits vor dem Spiel hatte sich der TSV 1860 via Facebook bei seinen Anhängern entschuldigt: "Wir bitten um Euer Verständnis! Aber in diesem Fall sehen wir Rot: Der Schiedsrichter hat unsere mit der Liga abgestimmte Trikotvariante abgelehnt. Und Heidenheim weigert sich in ihren eigenen Stutzen zu spielen. Somit sind wir dazu gezwungen."

Der Rote-Socken-Gate passt bestens zur aktuellen Situation im Verein. Nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison fand Sportchef Gerhard Poschner erst keine neuen Spieler, dann wurde er von seiner Position des Geschäftsführers entbunden und darf aktuell nur auf Probe weitermachen.

© sz.de/jki/dpa/sid/schma
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