1860 München:Nur Rostock träumt noch

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Zu hart im Zweikampf: Sechzigs Thore Jacobsen (re. im Duell mit Rostocks Adrien Lebeau flog spät mit einer gelb-roten Karte vom Platz.
Zu hart im Zweikampf: Sechzigs Thore Jacobsen (re. im Duell mit Rostocks Adrien Lebeau flog spät mit einer gelb-roten Karte vom Platz. (Foto: Voelker/Fotostand/Imago)

1860 München unterliegt Hansa 0:1 – und kann nun weiter mit der 3. Liga planen.

Von Christoph Leischwitz

In der Kabine soll es bisher nicht geschehen sein, hatte Patrick Glöckner vor der Abreise nach Rostock gesagt. Aber vom Aufstieg träumen, finden im Umfeld des TSV 1860 München viele, das darf man doch mal! Schon vor diesem fernen Gastspiel war klar: die Spieler durften, ja sollten nach dem Schlusspfiff sogar träumen, denn die Löwen reisten zwar per Flugzeug an die Ostsee, für die Rückreise aber stand eine lange Übernacht-Busfahrt auf dem Programm. Wovon immer sie träumten, der Relegationsplatz war es wohl nicht. Denn nach nur einer Niederlage in den jüngsten neun Spielen verlor Sechzig diesmal wieder völlig verdient 0:1 (0:0), und weil für Hansa (vor dem Spiel punktgleich mit Sechzig) noch ein Nachholspiel beim Absteiger Unterhaching ansteht, spielen sich alle realistischen Träume im hohen Nordosten ab.

Zunächst sah es so aus, als ob die Löwen an ihre jüngsten Leistungen anknüpfen könnten: Tim Danhof hatte die frühe Führung auf dem Fuß (5.), wurde nach einer sehenswerten Kombination aber geblockt – und abgesehen von einigen guten Kontern kam dann lange nicht viel von den Sechzigern. Abwehrspieler Sean Dulic hatte Glück, nach einem leichten Tritt gegen Sigurd Haugen keinen Elfmeterpfiff zu hören. Thore Jacobsen hingegen hatte Pech, in der ersten Halbzeit zunächst seine zehnte gelbe Karte zu sehen, in Minute 89. musste er dann mit Gelb-Rot vom Platz. Der Routinier fällt damit für das Heimspiel gegen Essen am nächsten Samstag aus.

Die formstarken Rostocker waren zwar nur mit Fernschüssen gefährlich, auch, weil Jesper Verlaat öfter mit gewagten Grätschen Schlimmeres verhinderte; nach 48 Minuten war es aber soweit, Felix Ruschke traf freistehend mit einem trockenen Schuss aus 19 Metern, Sechzigs Keeper Marco Hiller konnte nur hinterhersehen. Auch ein Dreifachwechsel (65.) bewirkte nichts, Hiller verhinderte spektakulär das 0:2 gegen Adrien Lebeau (81.), Rostocks Benno Dietze traf den Innenpfosten (86.), Glöckner jedenfalls hatte das Träumen bald aufgegeben, er warf mehrere Jugendspieler in die Partie. Ab sofort können sich die Löwen endgültig auf die Planungen für die kommende Saison konzentrieren – auch der Verbleib von Trainer Glöckner ist noch nicht endgültig geklärt.

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