12. Spieltag: Überblick:Wolfsburg stoppt Hoffenheim

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Dank Misimovic und Grafite siegt der VfL Wolfsburg in Hoffenheim, Freiburg gewinnt für Präsident Stocker, Mainz hat nun mehr Punkte als der FC Bayern.

Der Spieltag im Überblick

Die Bayern spielen nur unentschieden, und auch die TSG 1899 Hoffenheim verpasst durch ein 1:2 (1:0) gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg einen Sprung in der Tabelle. Die "Wölfe" überholen durch ihren dritten Auswärtssieg den Herbstmeister der vergangenen Spielzeit. Dank der Tore von Zvjezdan Misimovic (52.) und Grafite (57.) kann sich Wolfsburg vier Tage nach dem 3:0 bei Besiktas Istanbul wieder in der Spitzengruppe festsetzen. Hoffenheim, das seine erste Heimniederlage in dieser Saison kassiert, war durch Vedad Ibisevic in Führung gegangen (23.).

Jubel für den Toschützen: Zvjezdan Misimovic (vorne) hat das 1:1 erzielt. (Foto: Foto: ddp)

"Wir wussten, dass es nach dem Highlight in der Champions League nicht einfach wird. In der ersten Halbzeit waren wir zu fahrig, in der zweiten Hälfte dann aber von der ersten Sekunde an präsent. Insgesamt geht unser Sieg in Ordnung", analysierte VfL-Coach Armin Veh. Sein Hoffenheimer Kollege Ralf Rangnick haderte dagegen mit dem Leistungsabfallseiner Mannschaft nach dem Wechsel. "Nach solch einer dominanten ersten Halbzeit darf man sich den Sieg gegen eine Mannschaft, die am Dienstag noch gespielt hat, nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. Das war zum Teil auch eine Frage des Willens", kritisierte Rangnick.

Dagegen hinkt Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart weiter den Ansprüchen hinterher. Die Schwaben kommen bei Borussia Mönchengladbach nur zu einem glücklichen 0:0. Teamchef Markus Babbel sagt nach dem Spiel: "Mit dem Punkt werden wir sehr gut leben können, zumal wir am Anfang des Spiels nicht wirklich auf dem Platz gestanden haben. Die geistige Frische hat uns etwas gefehlt, was aber auch angesichts des schweren Programms der vergangenen Wochen nicht verwunderlich ist." Drei Tage nach dem 1:1-Achtungserfolg beim FC Sevilla in der Champions League ist den von großen Personalsorgen geplagten Stuttgartern die Mehrfachbelastung deutlich anzumerken. Insgesamt acht Spieler muss Trainer Markus Babbel ersetzen, in der Startformation stehen im Vergleich zu Mittwoch drei neue Spieler.

"Ein besonderer Sieg"

Trainer Heiko Herrlich wartet hingegen mit seinem neuen Klub VfL Bochum weiter auf dem ersten Punkt. Der Koller-Nachfolger kassiert mit den Westfalen mit 1:2 (0:1) gegen Aufsteiger SC Freiburg die zweite Niederlage unter seiner Regie. Ausgerechnet dem früheren Bochumer Heiko Butscher gelingt in der 23. Minute nach Vorarbeit des Bundesliga-Debütanten Daniel Caligiuri das 1:0 für Freiburg. Diego Klimowicz (65.) gleicht nach der ersten echten VfL-Torchance mit seinem vierten Saisontreffer aus, bevor Stefan Reisinger (90.+2) der Siegtreffer für die Breisgauer gelingt. Freiburgs Trainer Robin Dutt sagt: "Das war ein besonderer Sieg für uns, weniger für die Tabelle. Wir haben eine wahnsinnig emotionale Woche hinter uns. Es war nicht einfach, uns nach dem Tod unseres Präsidenten Achim Stocker vorzubereiten. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft. Wenn man mit der letzten Aktion noch den Siegtreffer erzielt, ist das aber auch ein wenig glücklich."

Für Furore sorgt weiterhin der FSV Mainz, der das Aufsteigerduell gegen den 1.FC Nürnberg mit 1:0 (1:0) für sich entscheidet. Für Mainz, das seinen fünften Heimsieg in Folge feiert, erzielt Elkin Soto (38.) das Tor des Tages. Trainer Thomas Tuchel sagt: "Es liegt in der Natur der Sache, dass es mir nach diesem Sieg richtig gut geht. In der ersten Halbzeit haben wir sehr ordentlich gespielt. Nach dem Seitenwechsel hatten die Spieler offenbar das Gefühl, etwas zu verlieren zu haben. Aber egal, wir haben alles reingeworfen. Heute zählen nur die drei Punkte." Für reichlich Unmut bei den Nürnbergern sorgt Schiedsrichter Kempter, der in der 88. Minute einen regulären Treffer von Kluge wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Mittelfeldspielers nicht anerkannte. "Das ist ja nicht das erste Mal in den letzten Wochen, dass wir um ein überlebenswichtiges Tor gebracht worden sind", sagt Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader.

Leverkusen ohne Fünf zum Sieg

Bereits am Freitag hatte Bayer Leverkusen durch ein 4:0 gegen Eintracht Frankfurt die Tabellenführung verteidigt. Obwohl Bayer-Chefcoach Jupp Heynckes fünf verletzte oder erkrankte Stammspieler ersetzen musste, fertigte die Werkself Eintracht Frankfurt mit 4:0 (3:0) ab und zeigte vor allem in der ersten Hälfte phantastischen Offensiv-Fußball. Stefan Kießling (2.) mit Saisontor Nummer acht, Stefan Reinartz (6.) und Toni Kroos (11.) schraubten das Ergebnis mit dem Blitzstart auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte Lars Bender vier Minuten nach seiner Einwechslung in der 86. Minute.

Am Sonntag wird der Spieltag mit den Begegnungen Hannover 96 gegen Hamburger SV (15.30 Uhr), Hertha BSC Berlin gegen 1. FC Köln und Werder Bremen gegen Borussia Dortmund (beide 17.30 Uhr) komplettiert.

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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