Süddeutsche Zeitung

115 Jahre FC Bayern München:"Ludwigs Nachfahr, der Kaiser Franz"

  • Gegen den 1. FC Köln feiert der FC Bayern seinen 115. Geburtstag, was Vorstandschef Rummenigge dazu anregt, ein paar gewagte Vergleiche zu ziehen.
  • Sportvorstand Sammer fordert von der Mannschaft den "Maschinenmodus".
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Am Freitagabend trifft der FC Bayern München im Bundesliga-Spiel zu Hause auf den 1.FC Köln und feiert dabei sein 115-jähriges Vereinsbestehen. "115 Jahre FC Bayern - das ist eine bewegte und erfolgreiche Geschichte, die man mit Stolz feiern darf", betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Wer heute im Ausland über den Freistaat Bayern spreche, höre immer wieder drei Begriffe: "Oktoberfest, Schloss Neuschwanstein - und Bayern München". Im Bayern-Magazin zum Heimspiel schreibt er: "Global gesehen waren die beiden berühmtesten Regenten Bayerns zweifellos König Ludwig und sein Nachfahr, der Kaiser Franz."

Sein Sportvorstand Matthias Sammer beschäftigt sich indes weniger mit den bayerischen Regenten als mit den nächsten Aufgaben des Klubs. Es warten nun einige Englische Wochen mit K.-o.-Aufgaben in Pokal und Champions League. "Wir kommen jetzt in die ganz heiße Saisonphase, das muss uns bewusst sein, da müssen wir den Maschinenmodus und nicht den Gefühlsmodus anwerfen", forderte Sammer im kicker. "Jetzt zählt kein Gefühl, wir müssen gnadenlos gierig sein und wieder in diesen gnadenlosen Rhythmus kommen."

Trainer Pep Guardiola reagierte leicht genervt auf die Frage, ob nun gegen Köln das nächste Torfest zu erwarten ist. 8:0, 6:0 - und nun? Genervt verzog Pep Guardiola die Mundwinkel, schüttelte den Kopf. "Nächste Frage bitte", erklärte der Trainer und atmete tief durch. "Unsere Mannschaft ist gut, aber wir können natürlich besser spielen. Jedes Spiel ist eine Gelegenheit, um unser Selbstvertrauen und unser Spiel zu verbessern."

Köln ist die zweitbeste Auswärtsmannschaft

Davor haben die Kölner nicht erst seit den Münchner Tor-Festen gegen Hamburg und Paderborn Respekt. Zwar gebe es "liebere Orte, wo man hinfährt", räumte Trainer Peter Stöger ein. "Aber wir spekulieren schon damit, dass es hier und da eine riesige Sensation gibt." Als zweitbestes Auswärtsteam der Liga, 16 seiner bislang 25 Punkte holten die Rheinländer als Gast, darf der 1.FC Köln zumindest ein bisschen von großen Coup träumen. Allerdings gewannen sie in München letztmals in der Saison 2008/2009 (2:1). Der FC Bayern konnte zwölf der vergangenen 13 Heimspiele für sich entscheiden.

Ein Hinweis zum Unterschied der beiden Klubs gibt auch die Mitgliederzahl. Der 1. FC Köln liegt hier bei sehr respektablen 70 000. Die Münchner hingegen sind inzwischen der mitgliederstärkste Verein der Welt und freuen sich weiter über neue Anträge. "Mittlerweile haben wir schon weit über 255 000 Mitglieder. Umso mehr erfüllt es mich mit Stolz, dass die Zahl immer weiter ansteigt. Unser Posteingänge sind voll mit Mitgliedsanträgen, die Nachfrage ist ungebrochen", sagte Präsident Karl Hopfner im Bayern-Magazin.

Nicht zur Verfügung steht den Münchnern in der Partie gegen Köln Verteidiger Medhi Benatia. Der Marokkaner laboriert weiterhin an muskulären Problemen."Er ist noch nicht fit", sagte Guardiola. Benatia hatte zuletzt gegen den Hamburger SV gespielt und war bereits im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Donezk sowie in Paderborn ausgefallen. Dagegen sind die Signale von Philipp Lahm zunehmend positiv. Gegen Donezk könnte der Kapitän wieder dabei sein. "Wenn es keine Rückschläge mehr gibt, geht es relativ zügig", sagte Sammer. Das Auswärtsspiel am 7. März in Hannover gilt als denkbarer Zeitpunkt für ein Comeback des 31-Jährigen.

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