Die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce hat zum fünften Mal den WM-Titel über 100 Meter gewonnen. 13 Jahre nach ihrem ersten Triumph 2009 in Berlin setzte sich Fraser-Pryce in Eugene im US-Bundesstaat Oregon in 10,67 Sekunden durch, der besten jemals bei einer WM gelaufenen Zeit. Shericka Jackson (10,73) und Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (10,82) machten Jamaikas Dreifachtriumph perfekt. Am Tag zuvor hatten die USA den "Sweep" im Männerfinale über 100 m geschafft.
Bei den Frauen war die deutsche Sprinterin und EM-Zweite Gina Lückenkemper im Halbfinale über 100 Meter ausgeschieden. Die 25-Jährige vom SCC Berlin kam im dritten und abschließenden Lauf am Sonntag in 11,08 Sekunden auf den vierten Platz.
Die 35 Jahre alte "Pocket Rocket" Fraser-Pryce, für die es der insgesamt zehnte WM-Titel war, hat damit als einzige Leichtathletin fünfmal Gold in der gleichen Einzeldisziplin gewonnen. Bei den Männern haben dies Stabhochspringer Sergej Bubka (sechs Titel) und Diskuswerfer Lars Riedel (fünf) geschafft. Am Samstag gewann zudem der polnische Hammerwerfer Pawel Fajdek zum fünften Mal in Serie den WM-Titel.
Fraser-Pryce sagte, sie fühle sich "gesegnet, dass ich dieses Talent habe und mit 35 Jahren und einem Baby immer noch dabei bin und hoffentlich Frauen inspirieren kann, ihren eigenen Weg zu gehen".
Nach dem Erfolg in Berlin über 100 Meter hatte sie auch 2013 in Moskau, 2015 in Peking und 2019 in Doha gewonnen. Hinzu kommen einmal 200-Meter-Gold und vier WM-Titel mit der Staffel. Auf mehr Weltmeisterschafts-Triumphe kommen nur die US-Amerikanerin Allyson Felix (13) und der Jamaikaner Usain Bolt (elf).