1. FC Nürnberg:Ein Mann für Aufräumarbeiten

1. FC Nürnberg: "Ein Mentalitätsspieler, der uns mit seiner Art und Weise wirklich guttut": Florian Flick beeindruckt Trainer Weinzierl.

"Ein Mentalitätsspieler, der uns mit seiner Art und Weise wirklich guttut": Florian Flick beeindruckt Trainer Weinzierl.

(Foto: Daniel Marr/Sportfoto Zink/Imago)

Ein Nürnberger, den Fürth gut brauchen könnte: Florian Flick, 22, ist das Regulativ im Spiel des 1. FCN.

Von Sebastian Leisgang

Die Neuen hatten es bisher nicht gerade leicht beim 1. FC Nürnberg. Jannes Horn erlitt schon im Laufe der Vorbereitung bei einem Testspiel gegen Schalke eine Meniskusverletzung, Danny Blum zog sich beim Abschlusstraining vor dem Jahresauftakt gegen den FC St. Pauli eine Wadenzerrung zu, und Gustavo Puerta war beim ersten Pflichtspiel nach der Winterpause ebenfalls entschuldigt: Der Kolumbianer konnte dem Club am vergangenen Wochenende auch nicht helfen - er kam erst zwei Tage nach der Partie, die Nürnberg auch deshalb verlor, weil der neue Torwart Peter Vindahl Jensen beim entscheidenden Kopfball von Jakov Medic keine gute Figur abgab.

Florian Flick, 22, hat das bisherige Programm ohne Meniskusverletzung und Wadenzerrung überstanden und stand deshalb gegen St. Pauli nicht nur in der ersten Elf, er war auf Anhieb auch Nürnbergs Bester. Das muss zwar nichts heißen, weil es in dieser Saison manchmal schon genügte, nur bei einem Gegentor keine gute Figur abzugeben, um als Nürnbergs Bester durchzugehen - Flick hat bei seinem Einstand aber tatsächlich überzeugt.

"Er hat das bestätigt, was wir in der Vorbereitung gesehen haben. Er hat ein gutes Spiel gemacht und darf gerne so weitermachen", sagt Trainer Markus Weinzierl vor dem 270. Frankenderby am Samstagabend in Fürth. Nach übereinstimmenden Quellen (World Wide Web, Wikipedia, Weinzierl) spielt Flick zwar im defensiven Mittelfeld, er hat aber die Maße eines Innenverteidigers und ist damit ein Spieler, der auch der SpVgg Greuther Fürth gut zu Gesicht stehen würde. Beim Kleeblatt würde Flick, ein Mann von einsneunzig, schon alleine durch seine Größe auffallen. Weil sie bei der Spielvereinigung gepflegten Kurzpassfußball spielen wollen, hat der Verein in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe an Spielern verpflichtet, deren Kopfbälle am vergangenen Sonntag vermutlich sogar Vindahl Jensen entschärft hatte.

Er ist gut zu Fuß, gewinnt Zweikämpfe und hält den Offensivspielern damit den Rücken frei

Während das Fürther Mittelfeld also eher klein und seit der Übernahme von Alexander Zorniger auch wieder fein ist, zeichnet sich Flick vor allem dadurch aus, gut zu Fuß zu sein, Zweikämpfe zu gewinnen und den Offensivspielern damit den Rücken freizuhalten. Flick ist der Mann für die Aufräumarbeiten, wenn sich die anderen mal wieder ausgetobt haben und sich hinterher nicht um die Unordnung scheren. Die Unordnung ergibt sich dann zwar nicht daraus, dass überall irgendein Krempel rumliegt, sondern eher aus Freiflächen und unbewachten Gegenspielern - aber um die kümmert sich dann eben Flick. "Er ist ein Mentalitätsspieler, der uns mit seiner Art und Weise wirklich guttut", sagt Weinzierl, "er ist sehr lauf- und zweikampfstark. Er gibt uns defensive Stabilität und läuft sehr viele Lücken zu."

Bis Saisonende soll Flick in Nürnberg spielen. Er ist ja bloß ausgeliehen vom FC Schalke, einem Klub, der nach übereinstimmenden Quellen (World Wide Web, Wikipedia, Weinzierl) in der Bundesliga spielen soll - so ganz sicher kann man sich da allerdings nicht sein. Bei Schalke war die Unordnung ja derart groß, dass nicht mal Flick was ausrichten konnte. Unter Frank Kramer spielte er solide, unter Thomas Reis kam er dann allerdings nicht mehr zum Zug.

Nun soll Florian Flick beim 1. FC Nürnberg aufräumen. Und damit hat er wahrlich genug zu tun.

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