1. FC Nürnberg:Rossow hat gute Laune

17 10 2018 Fussball 1 FC Nürnberg Nuernberg FCN Club Mitgliederversammlung Jahreshaupt

Nach oben: Finanzvorstand Niels Rossow (hier im Bild mit seinem Vorgänger Michael Meeske) durfte über einen Rekordumsatz von 72,9 Millionen Euro berichten.

(Foto: imago/Zink)

Der 1. FC Nürnberg macht vor allem dank der Bundesliga-Zugehörigkeit einen hohen Gewinn - die ehemaligen und amtierenden Vorstände werden daher bei der Jahreshauptversammlung deutlich entlastet.

Durch die Teilnahme an der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Nürnberg den Jahresüberschuss deutlich erhöht und erstmals seit 2008 wieder ein positives Eigenkapital ausgewiesen. Der Club machte im Geschäftsjahr 2018/19 einen operativen Gewinn nach Steuern von 8,1 Millionen Euro, dank Sondereffekten kamen 4,8 Millionen Euro dazu. Die dann insgesamt 12,9 Millionen Euro führen zu einem Eigenkapital von 8,6 Millionen Euro. Vor zwölf Monaten hatte der FCN noch einen Fehlbetrag von 4,3 Millionen Euro bekanntgegeben und damit wie die neun Jahre zuvor jeweils negatives Eigenkapital gehabt. Eigenkapital bezeichnet die Vermögenswerte abzüglich der Verbindlichkeiten.

Wie die Nürnberger am Sonntag bei ihrer Mitgliederversammlung mitteilten, wurde 2018/19 ein Umsatz von 72,9 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind 28,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr und resultiert vor allem aus den höheren Einnahmen beim Spielbetrieb, der Werbung und der TV-Gelder in der Bundesliga. Die Aufwendungen - in erster Linie die Kosten der Profis (Personaletat 22,2 Millionen Euro) - steigerten sich auf 64,8 Millionen Euro. "Allzu viele Erfolgs- und Punktprämien mussten wir in der vergangenen Saison nicht ausgeben", sagte Finanzvorstand Niels Rossow mit einem Schmunzeln. Aufsichtsratschef Thomas Grethlein lobte den offenkundig sparsamen früheren Sportvorstand Andreas Bornemann; dieser habe "ganz wesentlichen Anteil daran, dass wir die finanzielle Konsolidierung so gut und so rasch vorantreiben konnten".

"Der Club steht wieder auf gesunden Füßen", meinte Rossow, der auch die reduzierten Verbindlichkeiten lobte. Hatten diese im Vorjahr noch 17,4 Millionen Euro betragen, sind es aktuell nur noch acht Millionen Euro. "Diesen Weg gilt es weiter zu gehen und ich freue mich, eine positive Prognose für das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 in Aussicht stellen zu können." Dann werden sich die Transfererlöse für Tim Leibold und Ewerton (beide Hamburger SV) sowie Eduard Löwen (Hertha BSC) laut der Nürnberger Zeitung im zweistelligen Millionenbetrag positiv auswirken.

"In Anbetracht unserer Ansprüche auf eine erfolgreiche Zukunft unseres Vereins gilt es, ein erhöhtes Augenmerk auf ein gesteigertes Umsatzvolumen zu richten", sagte Rossow. Langfristig peilen die Nürnberger die 100-Millionen-Euro-Marke beim Umsatz an. Dies sei aber selbstredend nur in der Bundesliga realistisch, betonte der Finanzchef. Nach dem Abstieg im Frühjahr will das Team von Trainer Damir Canadi den sofortigen Wiederaufstieg in die erste Liga schaffen. Nach neun Spielen rangieren die Franken auf dem sechsten Tabellenplatz.

Angesichts der guten Zahlen wurden die ehemaligen und amtierenden Vorstände - Rossow, Michael Meeske, Marcus Rößler, Robert Palikuca und Bornemann - wenig überraschend deutlich entlastet, mit 723:1 Stimmen. Der Aufsichtsrat wurde ohne Gegenstimme entlastet.

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