1. FC Nürnberg und SpVgg Greuther FürthStart mit vielen Unbekannten

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„Stand jetzt keine Gedanken über irgendwelche Tabellenplätze“: Club-Trainer Miroslav Klose (r.).
„Stand jetzt keine Gedanken über irgendwelche Tabellenplätze“: Club-Trainer Miroslav Klose (r.). (Foto: Martin Schutt/dpa)
  • Der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth starten nach einem großen Umbruch in die neue Zweitliga-Saison.
  • Nürnbergs Sportvorstand erwartet einen Platz unter den ersten sieben, während Trainer Klose gelassen bleibt und auf Fokus setzt.
  • Fürth hat ebenfalls viele personelle Veränderungen und beginnt die Saison mit einem Heimspiel gegen Dynamo Dresden in einer als ausgeglichen eingeschätzten Liga.
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Sowohl der Club als auch das Kleeblatt haben einen großen Umbruch hinter sich. Dennoch starten die beiden fränkischen Vertreter mit großer Begeisterung im Umfeld in die neue Zweitliga-Spielzeit.

Von Stefan Galler

Von der besten zweiten Liga aller Zeiten, wie vor allem übertragende Fernsehsender seit Jahren immer wieder tönten, ist diesmal zwar nicht mehr die Rede, nachdem der HSV und der 1. FC Köln ins Oberhaus zurückgekehrt sind. Doch sehen lassen kann sich die Konkurrenz immer noch, eine Reihe von Traditionsvereinen und früheren Titelträgern tummeln sich weiterhin in der zweiten Etage des deutschen Fußballs. Dazu gehören auch die mittelfränkischen Rivalen aus Nürnberg und Fürth, die am Wochenende wie ihre 16 Konkurrenten in die neue Saison starten.

Man schrieb das Jahr 1987, das Land war noch durch eine Mauer geteilt, Steffi Graf gewann ihr erstes Grand-Slam-Turnier und Homburg spielte in der Fußball-Bundesliga. Damals gewann der FC Bayern seine zehnte deutsche Meisterschaft und entthronte den bisherigen Rekordmeister 1. FC Nürnberg. In der öffentlichen Wahrnehmung – vor allem in jener, die rund um den Club herrscht – gehören die Franken auch heute noch zu den Großvereinen in Deutschland, obwohl sie in den vergangenen elf Jahren nur eine einzige Saison im Oberhaus mitwirkten.

Sportvorstand Joti Chatzialexiou hat dennoch ein klares Bild im Kopf: Der FCN solle zu den besten 25 Fußball-Mannschaften der Republik gehören, was impliziert, dass der Boss in dieser Zweitligasaison einen Platz unter den ersten sieben erwartet. Bei den Fans scheint die markige Prognose auf fruchtbaren Boden zu fallen, erstmals seit Jahren haben sie am Valznerweiher wieder mehr als 20 000 Dauerkarten verkauft. Die Erwartungen sind riesig, die Latte liegt hoch für Trainer Miroslav Klose und seine Mannschaft. Dass der Coach die personifizierte Gelassenheit ist, weiß man aus seiner aktiven Zeit. Und so mache er sich auch „Stand jetzt keine Gedanken über irgendwelche Tabellenplätze“, die Aussage des Sportchefs bringe ihn jedenfalls nicht aus der Ruhe: „Ich weiß, dass Joti sehr ambitioniert ist, aber das sind wir alle.“

Die Vorbereitung war geprägt von durchwachsenen Testspielen – zuletzt setzte es Niederlagen gegen Drittliganeuling Schweinfurt (1:2), Zweitligaaufsteiger Bielefeld (1:2) und Bundesligist Mönchengladbach (0:2) – sowie zahlreichen personellen Veränderungen. Ein Dutzend Zugänge steht in etwa ebenso vielen Weggängen gegenüber. Darunter in Mahir Emreli, Tim Drexler, Janis Antiste und dem 4,5-Millionen-Verkauf Jens Castrop (Gladbach) vier Akteure, die zuletzt Stammspieler waren. Die Neuen sind dagegen weitgehend unbeschriebene Blätter wie Stürmer Mickael Biron (RWDM Brüssel) oder Verteidiger Luka Lochoshvili (Cremonese). Klose bleibt auch diesbezüglich cool: „Wir brauchen nicht darüber jammern, welche gestandenen Spieler uns verlassen haben.“ Stattdessen gelte es jetzt, „fokussiert“ zu sein. Klar sei aber auch, dass es zum Start holprig werden könnte: „Wir haben den ein oder anderen jüngeren Spieler drin, da müssen wir erst sehen, wie er mit Druck umgeht. Fußballspielen können sie alle“, so Klose.

Der Club startet auswärts, am Samstag (13 Uhr) geht es zum Beinahe-Aufsteiger Elversberg. Gegen die Saarländer habe man „letztes Jahr beide Spiele nicht gewonnen, also haben wir gleich im ersten Spiel die Chance, besser zu sein als letzte Saison“, so Klose, der ohne den umworbenen Mittelfeldspieler Caspar Jander auskommen muss. Der 22-Jährige, dessen möglicher Wechsel zum VfB Stuttgart zuletzt dem Vernehmen nach an einer 15-Millionen-Euro-Forderung der Nürnberger scheiterte, plagt sich mit Knieproblemen.

„Das Thema in der Vorbereitung war, dass wir uns schnell finden“: Fürths Coach Thomas Kleine.
„Das Thema in der Vorbereitung war, dass wir uns schnell finden“: Fürths Coach Thomas Kleine. (Foto: Wolfgang Zink/Imago)

Mit einem Heimspiel gegen Zweitliga-Rückkehrer Dynamo Dresden geht am Sonntag (13.30 Uhr) der fränkische Rivale des FCN in die neue Saison. Bei der SpVgg Greuther Fürth war das Hauptthema während der Vorbereitung eines, das abseits des Platzes liegt, nämlich den Namen des ehemaligen Fusionspartners Vestenbergsgreuth aus dem Klubnamen zu streichen. Dabei gab es auch im Ronhof einige personelle Veränderungen. So verließen unter anderem Roberto Massimo, Niko Gießelmann, Simon Asta und Marco Meyerhöfer den Verein. Neu sind etwa der allerdings noch verletzte Aaron Keller, der in der Saison 2024/25 von Unterhaching nach Ulm verliehen war, der von 1860 München gekommene Lukas Reich, der Isländer Brynjar Bjarnason und Philipp Ziereis, der zuletzt beim LASK in Österreich spielte.

Thomas Kleine, im Mai als Nachfolger von Jan Siewert zunächst Interimstrainer in Fürth und nach dem Klassenerhalt zum Chef befördert, weiß um die Problematik: „Wir haben eine neuformierte Mannschaft mit vielen Zugängen, da war das Thema in der Vorbereitung, dass wir uns schnell finden auf und neben dem Platz. Und das hat sich von Woche zu Woche verbessert.“ In der Tat präsentierte sich das Kleeblatt vor allem beim 1:0-Sieg im letzten Test gegen den Bundesligisten Union Berlin sehr stabil.

Das wollen sie am Sonntag im fast ausverkauften Ronhof bestätigen, wenn unter dem Motto „Alle in weiß“ ein farblicher Kontrast gesetzt werden soll zum gelb-schwarzen Anhang aus Dresden. Die Stimmung im Verein und in der Stadt sei gut, sagt Kleine. Und immerhin habe man ja auch 7200 Dauerkarten verkauft. Aber es sei offen, wie die Mannschaft auf dem Platz reagiere, wenn das Stadion voll ist.  Die Basis sei jedenfalls gelegt, den Kampf anzunehmen und um jeden Punkt zu ringen „in einer sehr ausgeglichenen Liga“, wo es in jedem Spiel darauf ankomme, „alles reinzuschmeißen“.

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