Armin Veh beim 1. FC Köln:"Das kann man nicht reparieren"

FC Bayern Muenchen v 1. FC Koeln - Bundesliga

Vor dem Abschied in Köln? Sportchef Armin Veh.

(Foto: Matthias Hangst/Getty Images)

Steht Kölns Sportchef Armin Veh vor dem Rücktritt? Er hat sich mit FC-Präsident Werner Spinner überworfen. Mario Balotelli bejubelt ein Tor live auf Instagram, Bayern-Boss Rummenigge stichelt.

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1. FC Köln, Veh: Zwar steht der 1. FC Köln nach drei Siegen in neun Tagen wieder an der Spitze der 2. Bundesliga, doch in der Führung des Klubs drückt ein Machtkampf auf die Stimmung, der sich zum Sturm auswachsen könnte: Manager Armin Veh hat Spekulationen um seinen Weggang losgetreten. "Es gibt für mich ein Problem innerhalb des Vereins", sagte der 58-Jährige nach dem wichtigen 2:1-Sieg am Sonntag beim FC Ingolstadt im Gespräch mit Kölner Journalisten. Dieses Problem habe "mit Vertrauen zu tun und ist wenig reparabel".

Die Person, an der sich Veh rund 15 Monate nach seiner Amtsübernahme beim FC derart reibt, ist offenbar Klub-Präsident Werner Spinner. Nach der enttäuschenden 2:3-Niederlage beim SC Paderborn vor zweieinhalb Wochen hatte Veh die Mannschaft und das Trainerteam um Markus Anfang in seiner Funktion als Sportchef deutlich kritisiert und öffentlich Druck ausgeübt.

Spinner soll darin ein Fehlverhalten Vehs gesehen und sich mehr Rückendeckung für den Coach gewünscht haben - dies bemängelte er intern aber angeblich hinter Vehs Rücken. Der 70-Jährige weilte zuletzt im Ski-Urlaub und wurde erst am Rosenmontag zurück in Köln erwartet. Laut Express will er öffentlich zunächst nichts zum Thema sagen, sondern zunächst das Gespräch mit Veh suchen.

Allerdings sprach dieser schon bemerkenswert offensiv, er schien nicht sonderlich daran interessiert, dem Präsidenten Brücken zu bauen. "Wenn man bei mir einen Vertrauensverlust hat, kann man das nicht reparieren", sagte Veh, und: "Ich weiß nicht, was das für Konsequenzen hat. Aber irgendwann gibt es welche." Fraglich ist nun, welche Absichten der frühere Stuttgarter Meistertrainer verfolgt. Dass Veh tatsächlich seinen Abgang vorbereitet, scheint möglich, sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2020. Allerdings wird im September der Klub-Vorstand ohnehin neu gewählt. Und eine weitere Amtszeit Spinners wirkte schon vor Vehs jüngsten Äußerungen aus verschiedenen Gründen unwahrscheinlich.

Fußball, Frankreich: Mario Balotelli (28) hat mal wieder für Aufsehen gesorgt - diesmal mit einem kuriosen Selfie-Jubel. Nach seinem Treffer zum 1:0 (12.) für den französischen Fußball-Erstligisten Olympique Marseille am Sonntagabend gegen AS Saint-Etienne nahm der Italiener ein Handy von einem hinter dem Tor postierten Kameramann entgegen, filmte sich im Kreise seiner lachenden Mitspieler und postete das Video sofort in seiner Instagram-Story. Für den Angreifer war der akrobatische Volleytreffer nach einer Ecke bereits Tor Nummer vier im sechsten Einsatz seit seinem Wechsel vom Ligarivalen OGC Nizza im Januar. OM gewann das Spiel 2:0.

Bob, WM-Gold für Jamanka: Bob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka hat den ersten WM-Titel ihrer Karriere eingefahren. Damit krönte die 28-jährige Berlinerin am Sonntag in Whistler ihren herausragenden Winter, in dem sie ihren ersten Weltcup in Sigulda feierte und erstmals den Gesamtweltcup im Zweierbob gewann. Nach vier Läufen hatte die für den BRC Thüringen startende Jamanka mit Anschieberin Annika Drazek 1,06 Sekunden Vorsprung auf Teamkollegin Stephanie Schneider aus Oberbärenburg, die mit Anschieberin Ann-Christin Strack fuhr und Zweite wurde. Auf Platz drei kam die Kanadierin Christine de Bruin. Titelverteidigerin Elana Meyers Taylor stürzte im dritten Lauf.

FC Bayern, Timo Werner: Die RB-Bosse Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff dementieren, Karl-Heinz Rummenigge stichelt: Der Wechsel-Poker um Leipzigs Nationalstürmer Timo Werner nimmt Fahrt auf. "Rasenball heißen die doch, glaube ich. Ihnen würde ich den Ratschlag geben, nicht zu offensiv mit der Personalie umzugehen, weil manchmal liegt man auch nicht richtig", sagte Rummenigge nach dem 5:1-Sieg bei Borussia Mönchengladbach süffisant.

Werner selbst sagt schon lange nichts mehr. Seit Weihnachten liegt ihm ein neues RB-Angebot zur Verlängerung seines bis 30. Juni 2020 laufenden Vertrages vor. Unterschreiben wird der Schwabe, der am Samstag beim 1:0 der Sachsen beim 1. FC Nürnberg fehlte, es wohl nicht. Nun ist die Frage: Wohin geht er? Und wann. Rangnick und Mintzlaff werden derzeit nicht müde, Meldungen über eine bereits erzielte Einigung über einen Werner-Wechsel nach München zu dementieren. Die Sport Bild hatte vergangene Woche berichtet, Werners Berater Karlheinz Förster habe sich mit dem deutschen Rekordmeister auf einen Vertrag für den Angreifer geeinigt. "Es gibt mit keinem anderen Verein einen Austausch", sagte Geschäftsführer Mintzlaff am Samstag im TV-Sender Sky. "Wir konzentrieren uns jetzt erstmal auf uns zusammen mit Timo."

Bei Sport1 legte Mintzlaff nach: "Ich weiß gar nicht, was der FC Bayern in der Causa Werner zu tun hat. Mit Timo können sie ja noch gar nicht gesprochen haben, weil der Spieler bei uns ist, einen Vertrag bei uns hat - und Bayern hält sich auch immer an alle FIFA-Regularien. Von daher gehe ich nicht davon aus, dass es da schon irgendwelche Absprachen gibt." Rummenigge wollte zu den Gerüchten nichts sagen. "Ich bestätige überhaupt nichts", sagte er. Um dann doch einen Seitenhieb in Richtung der Sachsen hinterher zu schieben: "Ich habe sehr viel Erfahrung im Geschäft. Und wann immer man mit Transfers so offensiv umgeht wie Rasenball, ist es nicht im Interesse."

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