Bundesliga:Fifa verhängt Transfersperre für den 1. FC Köln

Bundesliga: Im Zentrum des Transferstreits: Sloweniens U19-Nationalspieler Jaka Cuber Potocnik (Nummer zehn).

Im Zentrum des Transferstreits: Sloweniens U19-Nationalspieler Jaka Cuber Potocnik (Nummer zehn).

(Foto: Felix Schlikis/Lobeca/Imago)

Laut eines Urteils des Weltverbands darf der FC in beiden Wechselperioden der Saison 2023/24 keinen Spieler verpflichten. Der Streit um den Transfer eines 17-Jährigen aus Ljubljana hat drastische Folgen.

Der Fußball Weltverband hat gegen den 1. FC Köln einen Transferbann verhängt. Wie die Fifa am Mittwochabend bestätigte, darf der Bundesligist in den kommenden beiden Transferperioden der Saison 2023/24 keine Spieler verpflichten. Hintergrund der harten Strafe sind die Umstände der Verpflichtung des U19-Stürmers Jaka Cuber Potocnik.

Den 17-Jährigen hatten die Kölner im Januar 2022 verpflichtet und damit einen Streit mit dessen ehemaligem Klub Olimpija Ljubljana ausgelöst. Obwohl es sich um keinen Transfer für die Kölner Profimannschaft handelte, soll die Sperre nun trotzdem den ganzen Verein betreffen, wie zuerst die Bild berichtete. Die Fifa-Kammer für die Beilegung von Streitigkeiten befand die Kölner des ungerechtfertigten Vertragsbruchs und der Anstiftung zum Vertragsbruch für schuldig. Köln muss zudem 54 000 Euro an Ljubljana zahlen. Potocnik, der zuletzt in der Kölner A-Jugend eingesetzt wurde, wird zusätzlich ab sofort für vier Monate gesperrt.

Der Spieler hatte seinen U17-Vertrag in Ljubljana am 30. Januar 2022 vorzeitig gekündigt, bereits einen Tag später soll er in Köln unterschrieben haben, der FC verpflichtete ihn ablösefrei. Die Kölner teilten am Mittwochabend mit, Potocnik habe seinen Vertrag wegen "zahlreicher Vertragsverletzungen seitens des Clubs" gekündigt. Die Slowenen behaupteten, dass Köln den damals erst 16 Jahre alten Potocnik zum Wechsel angestiftet habe - und wehrten sich bei der Fifa dagegen.

Köln kündigt an, beim Internationalen Sportgerichtshof in Berufung zu gehen

Ursprünglich wollte der Klub 2,5 Millionen Euro Ablöse und etwa 70 000 Euro Schadenersatz. Eine einvernehmliche Lösung zwischen beiden Klubs war offenbar nicht zustande gekommen. Die Kölner bestritten in einer Mitteilung am Mittwoch erneut, dass sie den Spieler zum Vertragsbruch anstifteten.

Da der Fall für die Fifa bereits abgeschlossen ist, muss Köln gegen das Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas Einspruch einlegen. Diesen Gang kündigte der Klub am Mittwochabend an. Man werde zudem beantragen, dass sämtliche Strafen bis zum endgültigen Urteil vorläufig ausgesetzt werden.

In ähnlich gelagerten Fällen wegen Regelverstößen bei Minderjährigentransfers waren in der Vergangenheit große Klubs wie der FC Chelsea und Manchester City von der Fifa bestraft worden. In den meisten Fällen wurden verhängte Transfersperren vom Cas verkürzt, vertagt oder aufgehoben.

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