Bundesliga 4. Spieltag:Frankfurt stürmt an die Spitze

Viertes Spiel, vierter Sieg: Mit dem besten Bundesliga-Start in der Vereinsgeschichte übernimmt Eintracht Frankfurt vorläufig die Tabellenspitze. Gegen Nürnberg gewinnen die Hessen 2:1 und stellen mit ihrem Sieg einen Rekord in der 50-jährigen Bundesliga-Geschichte auf.

Eintracht Frankfurt hat einen neuen Aufsteiger-Startrekord aufgestellt und vorläufig Rekordmeister FC Bayern München an der Tabellenspitze der Bundesliga abgelöst. Im Spitzenspiel der Überraschungsmannschaften zum Auftakt des vierten Bundesliga-Spieltages bauten die Hessen mit dem 2:1 (1:0) beim 1. FC Nürnberg ihre makellose Bilanz auf vier Siege aus. Der überragende Japaner Takashi Inui bereitete das 1:0 des eingewechselten Österreicher Erwin Hoffer (25.) vor und erzielte das 2:0 (60.) in einem unterhaltsamen Duell selbst. Sebastian Polter schaffte per Kopf nur noch den Anschluss (76.). Damit feiert die Eintracht den besten Start in der Vereinsgeschichte.

1. FC Nuernberg v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Der Japaner Takashi Inui ist mit der Eintracht furios in die Saison gestartet.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

"Wir haben keinen Zugriff auf die Frankfurter gefunden. Als wir in Rückstand geraten sind, war uns der Rhythmus genommen. Man muss auch sagen, die Eintracht hat das einfach gut gemacht", sagte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking. Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner meinte nach dem Erfolg: "Es ist heute erlaubt, nach dem vierten Sieg mit einem Lächelns ins Bett zu gehen. Wir wissen, wo wir hingehören."

Frankfurt schaffte als erster Neuling vier Siege in Serie zum Saisonstart. Die Bestmarke von drei Siegen zum Auftakt hatten in 50 Jahren Bundesliga zuvor nur Hansa Rostock (1991/1992) und der VfL Bochum (2002/2003) als Aufsteiger geschafft. "Wir haben richtig gut gespielt, gut verteidigt. Es sollen sich alle freuen, vielleicht gibt es auch mal andere Zeiten", sagte Eintracht-Trainer Armin Veh.

Gar nicht Spitze waren allerdings die Fans von Eintracht Frankfurt, die ihrem Ruf als "Randalemeister" schon vor dem Anpfiff wieder einmal gerecht wurden. Bengalische Feuer vernebelten das Frankenstadion, Böller explodierten. Damit dürfte wieder einmal eine Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) fällig sein.

Vor 45.033 Zuschauern startete der Aufsteiger in der gleichen Anfangsformation wie bei den drei Siegen zuvor. Auch Kapitän Pirmin Schwegler war trotz einer schweren Erkältung zunächst mit an Bord. Es lief allerdings zunächst nicht gut für die Frankfurter. Einen Kopfball des Nürnberger Stürmers Tomas Pekhart konnte Keeper Kevin Trapp nur mit Mühe um den Pfosten lenken (2.). Wie schon in den Auftaktspielen brachte jeder Standard des Nürnberger Spezialisten Hiroshi Kiyotake Gefahr im gegnerischen Strafraum.

Überragende Japaner

Dann kam es auch personell ganz übel für die Gäste: Nach 15 Minuten musste zunächst Chef Schwegler nach einem Zusammenprall mit Jubilar Hanno Balitsch (300. Bundesliga-Spiel) wegen einer Wunde am Kopf ausgewechselt werden. Fünf Minuten später ging auch Stürmer Olivier Occean humpelnd vom Feld. Für ihn kam Erwin Hoffer - was sich allerdings als echter Glücksgriff von Trainer Veh entpuppte. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung schoss der Österreicher nach einer Ecke zu diesem Zeitpunkt überraschend zur 1:0-Führung ins lange Eck ein.

Der Führungstreffer beflügelte die starken Frankfurter, die jetzt ihr gefürchtetes Konterspiel aufziehen konnten. Nach 30 Minuten klärte Club-Torwart Raphael Schäfer in höchster Not nach einem tollen Fernschuss des Japaners Takashi Inui. Die Zauberer aus Fernost drückten auch diesem Bundesliga-Spiel auf beiden Seiten ihren Stempel auf - auf der anderen Seite hielt Kiyotake aus 20 Metern drauf und Trapp konnte den Ball nur mit Mühe noch gegen den Pfosten lenken (38.).

Auch nach dem Wechsel war der Japaner mit seinem Eckball Ausgangspunkt für die zweite große Gelegenheit zum Ausgleich. Der Kopfball von Timm Klose wurde jedoch noch von der Linie gekratzt (58.). Mehr Glück hatte auf der anderen Seite kurze Zeit später Inui, der von der Strafraumgrenze trocken zum 2:0 abschloss. Nach vier Spielen hat der Zugang vom VfL Bochum damit die sensationelle Bilanz von zwei Toren und vier Vorlagen zu Buche stehen.

Auf der anderen Seite bereitete Kiyotake mit einem Freistoß den Anschlusstreffer vor - doch in der dramatischen Schlussphase konnten die Nürnberger die erste Saisonniederlage nicht mehr abwenden. Die Frankfurter Fans sangen bereits "Europacup, Europacup".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: