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E-Bike-Boom: Chance für Zweiradmechatroniker

Der E-Bike-Boom steigert die Nachfrage nach Zweiradmechatronikern. Job-Bikes boomen, und regelmäßige Wartung wird wichtiger. Experten wie Robert Steurer sorgen für sichere Räder.

Robert Steurer ist Experte für Fahrräder jeder Kategorie und weiß, wie wichtig die regelmäßige Wartung ist. Foto: R. Kanamüller
Robert Steurer ist Experte für Fahrräder jeder Kategorie und weiß, wie wichtig die regelmäßige Wartung ist. Foto: R. Kanamüller

Es gibt vermutlich nicht allzu viele Jobs, bei denen es sprichwörtlich täglich „rund geht“ oder sich “permanent was dreht“. Der Münchner Robert Steurer (57) hat so einen. Denn in seiner beruflichen Welt dreht sich alles ums Rad, genauer gesagt ums Fahrrad. Steurer ist Zweiradmechatroniker in der Filiale eines großen Münchner Fahrradhändlers in Unterschleißheim im Landkreis München. Einer fahrradfreundlichen Stadt. Sein berufliches Rüstzeug hat sich der gelernte Monteur denn auch zum großen Teil „auf der Straße“ erworben. Als Profi-Fahrradkurier und Testfahrer für diverse Bike-Magazine. Denn Zweiradmechatroniker, sagt er im unverkennbar bayerischem Dialekt „des is mei Traumjob“. Weniger traumhaft ist seiner Ansicht nach das, was sich in puncto verkehrssicherer Räder auf den Straßen, speziell in München, abspielt. Da fragt er sich manchmal, warum es für Räder eigentlich immer noch keinen TÜV gibt. Immerhin: Viele Fahrradbesitzerinnen und -besitzer gönnen ihrem zweirädrigen Fortbewegungsmittel hin und wieder doch den (auch von den Herstellern empfohlenen) Kundendienst im Fachgeschäft. Was man laut Steurer einmal im Jahr beherzigen sollte. Regelmäßige Inspektionen seien jedenfalls günstiger, als irgendwann ein neues Rad kaufen zu müssen.

Was Steurer an seinem Job bei Fahrrad Zimmermann schätzt, ist die Tatsache, dass man „jeden Tag etwas Neues dazu lernt“ und es hier „nie langweilig“ wird. Dazu haben vor allem die E-Bikes beigetragen, mit ihrer neuen Technik. Sei es beim Display, Akku oder beim Motor. Aus diesem Grund wird auch das Thema Fort- und Weiterbildung bei seinem Arbeitgeber großgeschrieben. Regelmäßig geht es zu Schulungen der Firma Bosch, einem Hersteller von Motoren für E-Bikes.

Unternehmen aus der Region

Handwerkliches Geschick und ausgeklügelte Technik

Im Normalfall benötigt Steurer für den Service eines herkömmlichen Fahrrads eine Stunde, für ein E-Bike anderthalb Stunden. „Allerdings ohne Teiletausch“, sagt er. Stressig kann es allerdings schon mal während der Fahrradsaison werden. „Wenn plötzlich fünfzig Räder in der Woche in der Werkstatt stehen“. In solchen Situationen wünscht er sich nichts mehr als einen gut qualifizierten Kollegen oder Kollegin, auch als Seiteneinsteiger, an seiner Seite. Das aber, sagt die stellvertretende Filialleiterin Gabriele Graf, „ist gar nicht so leicht“, denn auch im Zweiradsektor fehle es an Fachkräften, die seit Jahren auch von ihrer Firma händeringend gesucht werden. Zudem hat sich nach dem Höhenflug während der Corona-Pandemie eine Flaute ergeben. Einen Lichtblick, so Graf, gebe es dennoch: Die sogenannten Job-Bikes, die Firmen ihren Mitarbeitenden anbieten, boomen. Graf: „Die retten momentan die Branche.“

Unternehmen aus der Region

Der Beruf des Zweiradmechatronikers verbindet handwerkliches Geschick mit modernster Technik. Ob Fahrräder, E-Bikes oder Motorräder: Der Zweiradmechatroniker kümmert sich darum, dass alles rund läuft. Er oder sie überprüft Mechanik, Elektronik und Hydraulik, tauscht defekte Teile aus und sorgt dafür, dass die Fahrzeuge sicher und einwandfrei funktionieren.

Die Fachleute stellen elektrische Anlagen und Antriebssysteme ein, sie prüfen mit speziellen Messgeräten Leitungen und Batterien, checken Verbindungen, fräsen oder montieren Ersatzteile. Zusätzlich beraten sie Kunden zu Reparaturen, Zubehör und technischen Neuerungen. Oder dazu, welches Bike für wen am besten geeignet ist: City-, Trekking- oder Mountainbike?

In dem Beruf wird zwischen zwei Fachrichtungen unterschieden: Fahrradtechnik oder Motorradtechnik. Wer die Handwerksausbildung zum Zweiradmechatroniker absolvieren möchte, muss insgesamt 3,5 Jahre Dauer veranschlagen. Denn die Technologie wird immer anspruchsvoller und spannender. E-Bikes machten den Löwenanteil bei Reparaturen aus, sagt Steurer. Weil immer mehr Menschen mit dem E-Bike zur Arbeit fahren.
Rudi Kanamüller

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