Bereits kleinste Veränderungen können zu massiven Beeinträchtigungen im sensiblen Zusammenspiel des Kniegelenks beitragen. Der vordere Knieschmerz ist daher einer der häufigsten Gründe für fortbestehende Probleme nach der Implantation einer Knieendoprothese. Im Rahmen dieser ist die individuelle Versorgung daher unerlässlich, um Schmerzen und Problemen nach der Implantation bestmöglich vorzubeugen. Das MVZ im Helios, die renommierte Praxis für Orthopädie in München der Dres. Konvalin, Zirngibl, Zenta, Söller und Keshmiri, setzt neben der gelenkerhaltenden Versorgung kleinerer bis mittlerer Knorpelschäden und innovativer Operationstechniken auch auf die personalisierte Implantation von Prothesen. Als Koryphäe in diesem Bereich zählt dabei Prof. Dr. Dr. Armin Keshmiri, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Knieendoprothese
Der Ersatz eines meist durch Arthrose zerstörten Kniegelenks durch eine fest am Knochen verankerte künstliche Überkronung wird als Knieendoprothese (Knie-TEP) bezeichnet. „Dabei ist es ratsam, immer auf die individuelle Anatomie und Beweglichkeit der Kniescheibe einzugehen“, rät Prof. Dr. Dr. Keshmiri. Nicht selten klagen Patienten* innen nach dem Einsatz einer Knieprothese nämlich über Schmerzen im vorderen Bereich des Kniegelenks. „Dieser vordere Knieschmerz stellt ein wesentliches Problem in der Endoprothetik dar, das es noch zu lösen gilt“, so Keshmiri weiter. Um dem vorderen Knieschmerz bestmöglich vorzubeugen, hilft momentan einzig und allein die individualisierte Betrachtung des Kniescheibenlaufs auf dem Implantat. „Nur so ist eine individuelle Anpassung an die Anatomie des Patienten bei maximaler Erhaltung der Beweglichkeit möglich.“ Eine Knieprothese besteht dabei immer aus mehreren Teilen. Neben der Überkronung, die ähnlich einer Zahnkrone nach der Entfernung der geschädigten Gelenkfläche aufgesetzt wird, wird bei manchen Patienten die Rückfläche der Kniescheibe überkront. Dies muss und sollte nicht bei jedem Patienten erfolgen. Oft wird die Kniescheibe hinsichtlich ihrer Form bearbeitet oder gar ohne Überkronung komplett neu geformt, um diese an das Implantat optimal anzupassen.
Isolierte Patellofemoralprothese
Ist der Verschleiß des Kniegelenks auf das Kniescheibengelenk konzentriert, wie dies bei etwa fünf bis zehn Prozent der Arthrosepatienten* innen der Fall ist, stellt der isolierte patellofemorale Gelenkersatz eine wichtige Alternative zur Knietotalendoprothese dar. Keshmiri weiß: „Am besten für ein Teilimplantat eignen sich sicherlich junge, sportliche Patienten mit gehobenen Ansprüchen an das Knie. Aber auch im fortgeschrittenen Alter ist je nach individuellem Befund eine isolierte Patellofemoralprothese in vielen Fällen deutlich sinnvoller als eine Totalprothese.“ Die einzige Voraussetzung: Lediglich die Kniescheibenregion ist von fortgeschrittener Arthrose betroffen. Bei der Operationsart werden dann nur die Rückseite der Kniescheibe sowie die Kniescheibengleitrinne isoliert mit Oberflächenimplantaten ausgekleidet. Alle Bänder und knöchernen Hauptanteile des Knies bleiben erhalten. „Da es immer noch Patienten gibt, die im Anschluss Beschwerden und Schmerzen im Knie aufweisen, ist auch hier die individuelle Versorgung der Kniescheibe im Rahmen der Patellofemoralprothese von besonderer Wichtigkeit“, berichtet der Orthopäde.
Minced Cartilage

Ein neuartiges und vielversprechendes Behandlungsverfahren, das sich bei Gelenkknorpelschäden zunehmend beweist, ist die Minced-Cartilage-Methode. Bei dem minimalinvasiven Verfahren, das auch als einzeitige Knorpeltransplantation bekannt ist, wird gesunder Knorpel aus dem Randbereich des Knorpelschadens entnommen, um diesen unmittelbar in winzige Stückchen (Knorpelchips) zu zerkleinern. Mit Eigenblut des Patienten vermischt und wieder eingesetzt entsteht dabei ein qualitativ hochwertiger Ersatzknorpel. „Hierfür bedarf es nur einer einzigen Operation, was für den Patienten natürlich deutlich schonender ist“, weiß Dr. Dr. Keshmiri, der zu den führenden Spezialisten für Endoprothetik zählt.
Statt künstlichem Knie: Miniprothese
In manchen Fällen stellt die einzeitige Knorpeltransplantation keine Option mehr dar. „Dies betrifft vor allem Patienten über 50“, erklärt Prof. Dr. Dr. Armin Keshmiri. Hier bietet sich dann der Einsatz einer Mini- bzw. Knopfprothese an, die „nur“ kleine Teile des Kniegelenks (Innenseite, Außenseite und Kniescheibe) ersetzt. Prof. Dr. Dr. Keshmiri: „Die innovativen Knopfprothesen sind nur wenige Zentimeter groß und sanieren lediglich den geschädigten Bereich des Knies. So bleiben die gesunden Bereiche vollkommen intakt und erfüllen weiterhin ihre Funktion.“ Obwohl sie erst seit einigen Jahren im Einsatz sind, bringen sie enorme Vorteile mit sich: Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv über kleinstmögliche Schnitte und ist somit schonender für die Patienten* innen, die schneller wieder fit und in der Vollbelastung sind.
Schnellstmöglich zurück zur Lebensqualität
„Unser Anspruch ist es, Patienten vergessen zu lassen, dass sie ein künstliches Implantat haben“, erläutert Keshmiri. So sollen Patient* innen im Idealfall das Knie wieder beschwerdefrei und ohne jegliche Schmerzen bewegen können. „Dies gelingt, indem die Prothese sorgfältig ausgewählt, genauestens eingepasst und korrekt platziert wird. Nur dann lassen sich der Verschleiß und auch eventuell auftretende Probleme auf ein Minimum reduzieren.“ Wird das Implantat sorgfältig ausgewählt und korrekt platziert, ist eine Haltbarkeit der Prothese von ca. 20 Jahren, in Einzelfällen sogar noch länger, keine Seltenheit. Um den Heilungsprozess zu fördern, ist der Einsatz der PRP-Therapie (Plateled Rich Plasma) sinnvoll. Das Verfahren, das auch unter der sogenannten Eigenbluttherapie bekannt ist, beruht auf den neuesten Erkenntnissen der körpereigenen Selbstheilungsprozesse. „Wird das Plasma mit seinen entzündungshemmenden Wachstumsfaktoren aus dem eigenen Blut isoliert, konzentriert und in das betroffene Knie injiziert, lassen sich die Selbstheilungsprozesse maximal anregen und der Genesungsprozess im Idealfall verkürzen“, so Keshmiri.