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ZUKUNFTSWEISENDES DESIGN UND BEWAHRENSWERTE ARCHITEKTUR

SO WIRD DER DEUTSCHE PAVILLON ZUM THEMA „ZIRKULÄRES BAUEN“ BEI DER EXPO IN OSAKA AUSSEHEN. VISUALISIERUNG: LAVA/FACTS AND FICTION

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ZUKUNFTSWEISENDES DESIGN UND BEWAHRENSWERTE ARCHITEKTUR

Einige HERAUSRAGENDE AUSSTELLUNGEN in diesem Jahr sind einen Besuch wert

Zugegeben: Diese Architekturschau liegt nicht gerade um die Ecke. Um zur Weltausstellung „Expo 2025“ im japanischen Osaka zu kommen, muss man schon an die 12.000 Kilometer überwinden. Wer dazu bereit ist, wird dort mit dem Deutschen Pavillon aber ein begeisterndes und zukunftsweisendes Bauwerk vorfinden. Das Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) befindet sich aktuell (Stand Redaktionsschluss) noch im Bau, soll aber pünktlich zur Eröffnung der Expo unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ am 13. April fertig sein. So vereinen sich bereits jetzt schon über 130 Tonnen Stahl und 140 Tonnen Holz für das Grundgerüst des Gebäudes, das ein halbes Jahr auf dem Gelände stehen und auch die zugehörige immersive Ausstellung zum Thema Kreislaufwirtschaft beherbergen wird. Zirkuläres und nachhaltiges Bauen steht dabei absolut im Mittelpunkt, wie der verantwortliche Architekt Christian Tschersich vom „Laboratory for Visionary Architecture“ (Lava) erläutert: „Jede Entwurfsentscheidung folgt dem Ziel, ein erlebbares Beispiel dafür zu schaffen. 

Das Stahlfundament wird wiederverwendet und die Holzstruktur der Zylinder wird mit vorgefertigten Paneelen ausgefacht, die für nachhaltige Fassadenmaterialien stehen. Die Architektur des Pavillons verbindet Forschung mit Industrieprodukten.“ Auf den Visualisierungen sieht das jetzt schon recht beeindruckend aus, und auch das Ausstellungskonzept „Wa! Germany“ macht Lust, das alles bald zu sehen: „Wa“ ist ein japanischer Begriff, der für „Kreis“ und „Harmonie“ steht. Gleichzeitig ist er das Leitmotiv der Schau, um für die präsentierten Technologien und Zukunftsvisionen zu begeistern. Dabei sollen auch kleine Fabelwesen helfen: 

Die von der ausführenden Agentur „Facts and Fiction“ erdachten „Circulars“ werden überall im Pavillon als außergewöhnliche Guides für Besucherinnen und Besucher auftauchen. Kreativ und inspirierend. So wie es auch die Werke des legendären Designers Luigi Colani immer waren. Mit seinen Entwürfen hat er das Industrie- und Gebrauchs-Design in Deutschland maßgeblich mitgeprägt. Mit oft bunten und immer organischen Formen, die sich an der Natur orientierten und gleichzeitig eine effektive Funktion übernehmen konnten. Sie zeichneten Colanis Formensprache aus, die noch bis zum 23. März im Zentrum der Ausstellung „Formen der Zukunft“ im „Marta“ in Herford in Nordrhein-Westfalen steht. Eine Präsentation, die interaktiv angelegt ist und auch einen Blick auf vielleicht schon fast vergessene Stücke des Gestalters ermöglicht, die aus privaten Haushalten der Umgebung stammen. Wer Gegenstände aus den Händen der alten Bauhaus-Meister zuhause haben sollte, kann sich ebenfalls glücklich schätzen - und wagt vielleicht bald einen Blick in die Zukunft des Bauhaus, die ab dem 6. Juni in der Bonner Bundeskunsthalle neu gedacht werden soll. „Wetransform - New European Bauhaus and Beyond“ präsentiert Exponate und Konzepte zur Stadtentwicklung, die die Formgebung mit Ideen zur Reaktion auf den Klimawandel in Einklang bringen.

Inspirierend!

Und noch mal ein Sprung über die Landesgrenze, diesmal allerdings nur in die benachbarte Schweiz. Das „Zentrum Paul Klee“ in Bern widmet sich ab dem 8. Februar ebenfalls dem Bauhaus. Genauer dem Künstler-Architekten und Impulsgeber der Moderne Le Corbusier. „Die Ordnung der Dinge“ zeigt sein plastisches Denken, seine Verneigung vor der Farbe und seine Komposition im Raum. Er gilt ja auch als Begründer des Brutalismus, einem von manchen gar nicht geliebten Baustil, dessen Ergebnisse heute aber zum Glück zunehmend als bewahrenswert gelten. Ähnlich wie die Bauwerke, um die es sich ab dem 4. April im Baseler Architekturmuseum „SAM“ dreht: „Was war werden könnte - Experimente zwischen Denkmalpflege und Architektur“ stellt einmal mehr die Nachhaltigkeit und die Notwendigkeit des Erhalts von Gebäuden in den Mittelpunkt.
KAI-UWE DIGEL

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 18.01.2025

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