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The Rope Gallery im Luitpoldblock

Feine Adresse: Die neu eröffnete Design-Galerie „The Rope“ lockt ab sofort Kunst- und Design-Aficionados in den Luitpoldblock. Auch Inneneinrichtungsprojekte zählen zum Konzept. Fotos: Franziska Horn

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The Rope Gallery im Luitpoldblock

Die neu eröffnete „The Rope Gallery“ präsentiert ikonisches Design, Kunst & Möbelklassiker des 20./21. Jh. – stilvoll kuratiert & einzigartig.

Stellen Sie sich diese Party vor: Pablo Picasso plaudert entspannt mit Oscar Niemeyer, Pierre Chareau streut ein paar Bemerkungen ein, während Andy Warhol auf einer Bank von Rick Owens lümmelt und über das nächste Fotoprojekt sinniert: Künstler Beuys als Pop-Art-Version? Derweil schlendert Gio Ponti von einem zum anderen und nippt dabei an einem Cocktailglas - passende Shaker hat er übrigens selbst mal entworfen. Ein solch konspiratives Stelldichein, inszeniert quer durch diverse Epochen und Stile, lässt sich nun ganz real nachvollziehen, und zwar gegenständlich: In ihrer vor wenigen Monaten eröffneten Design-Galerie „The Rope“ im Luitpoldblock versammeln die drei Gründer ein wohlkuratiertes Ensemble ikonischer Möbelmodelle, begleitet von hochkarätigen Kunstwerken sowie aufwändigen Bildbänden und Monografien zum Stöbern, Schmökern und Kaufen.

Die Gründer Robert Stephan, Peter und Vicky Schlagböhmer zeigen auf - ruhig und doch sehr zentral gelegenen - 260 Quadratmetern ein Best-of käuflicher Exponate ganz unterschiedlicher Destinationen, Provenienzen und Dekaden. „Es geht uns darum, Epochen zu kombinieren und lizenzierte Sammlerstücke mit Kunst zu arrangieren“, sagt Peter Schlagböhmer bei einem Rundgang durch die wohnliche Wunderkammer. Erstaunlich: Bei aller Unterschiedlichkeit verbindet sich die Summe charakterstarker Möbelikonen zu einem stimmigen Ganzen. Wohin das Auge schaut, findet es sowohl überraschende wie auch wohlbekannte Meilensteine des Designs. Überwiegend in ruhigen Noncolours gehalten, in Nichtfarben also, akzentuieren einige kräftige Farbkleckse die Szenerie. Zum Beispiel zieht da Modulsofa Terrazzo von De Sede die Blicke auf sich und wirkt dabei wie eine durchtopografierte Sitzlandschaft, gehalten in einem heimeligen Moosgrün. Darüber leuchtet eine haarnadelförmige Wandleuchte mit Art-Deco-Appeal, die Materialien wie Silber, Messing und Rosshaar in sich vereint - eine so schlicht wie verblüffend wirkender Entwurf des Labels Apparatus aus New York. Daneben ein Regal des bereits verstorbenen Kunstschreiners Pierre Chapo, gefertigt aus warm getöntem Ulmenholz mit einer reichen Maserung. Mit seiner geraden Linienführung erinnert es von Ferne an einen Hashtag. „Unaufgeregtes Design aus Frankreich“, kommentiert Peter Schlagböhmer. Ebenfalls ein Stück für die Ewigkeit ist das skulpturale Daybed 052022 von Designer Arno Declercq aus Antwerpen. Für dieses kombinierte er patinierten Stahl mit belgischem Leinen, das Polster ruht auf einer elastischen Bespannung. Mit bestechend klaren Linien und großzügigen Proportionen wirkt es archaisch, monumental, Zen-like. „Vielleicht auch ein bisschen brutalistisch“, meint Schlagböhmer.

Doch wenden wir uns einem handwerklich aufwändigen Konsolentisch des belgischen Bildhauers Ado Chale zu. Der Entwurf trägt den poetischen Namen Volcanique - vor allem aber trägt der Tisch eine Keramik, bemalt und geschaffen von Pablo Picasso himself. Nun ist es doch mal an der Zeit, nach den Preisen all dieser Exponate zu fragen. „Der Picasso-Krug ist für annähernd 200.000 Euro erhältlich. Doch wir bieten auch Keramiken für 200 Euro an“, gibt Schlagböhmer Auskunft.

Nun gut. Lassen wir die Zahlen beiseite, während wir weitere Unikate und Kunstwerke von Andy Warhol und Christo, Julian Schnabel oder Donald Judd begutachten.

Im Weitergehen treffen wir auf Altbekannte wie Pierre Chareau, der dem Ambiente fein ausgearbeitete Alabasterleuchten beisteuert. Wir entdecken einladend wirkende Sessel von Oscar Niemeyer, Travertintische von Thierry Lemaire, eine Fifties-Couch mit Plexiglasfuß von Vladimir Kagan. Ob man hier nun fündig wurde oder nicht: Am Ende ist der Besuch in der „The Rope Gallery“ wie eine gute Party, auf der man sich über die üblichen Verdächtigen freut - und ebenso über viele überraschende, neue Gesichter.
FRANZISKA HORN

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 03.05.2025

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