Baugrundstücke werden immer teurer und immer kleiner. Da tut es schon weh, einen nicht zu kleinen Teil davon für die Garage opfern zu müssen. Erst recht, wenn mehrere Familienmitglieder etwa auf dem Land mangels öffentlicher Verkehrsmittel ein eigenes Fahrzeug benötigen und damit ein kleiner Fuhrpark untergebracht werden muss. Schließlich will man die teuren Stücke noch eine Weile durch den TÜV bringen und bei zunehmenden Extremwetterereignissen sind deutlich wertmindernde Hagelschäden ohne Überdachung kaum vermeidbar. Dann quetscht man eben ein solches nicht gerade ansehnliches Garagenbauwerkirgend wie zwischen Haus und Straße, verbaut sich den einen oder anderen Fensterausblick und lässt den Garten auf Handtuchgröße schrumpfen, zumal auch noch die Mülltonnen Platz brauchen. Die Nachbarn ärgert es nicht weniger. Eine Tiefgarage mit Zufahrt könnte schon mal möglich sein, bedarf aber einer voluminösen Rampe, für die es nur selten den nötigen Platz gibt.
Zugegeben, Lösungen für dieses Problem, etwa mit versenkbaren Garagen, Autoaufzügen oder Autoliften in den verschiedensten Varianten, gekoppelt an unterirdische, im Haus verbaute oder gar aufs Dach gesetzte Parkräume sind nicht gerade ein Schnäppchen. Aber der Zugewinn an Platz, Komfort und Ästhetik ist enorm und bei der Finanzierung einer besonderen Anstrengung wert. In engen Innenstädten sind solche smarten Einbauten nicht selten die einzig machbaren Lösungen, will man den Hausbewohnern die enorm zeitraubende Parkplatzsuche ersparen. Und da Autolifte oder -aufzüge auch nachträglich eingebaut werden können, vermögen sie selbst Altstädte zu entlasten. Die technische Umsetzung ist kein Novum. Es handelt sich in der Regel je nach Lasteignung für gewöhnlich um hydraulische Scherenhubtische oder Zweisäulenlifte. Viersäulenlifte sind ebenfalls im Gebrauch, eher selten auch Seilaufzüge. Technologisch also keine Wunderwerke, und da sie sich in der Anwendung als sehr flexibel erweisen, sind sie auch sonst in vielen Bereichen im Einsatz.


Klug durchdacht
Auf wie vielen ober oder unterirdischen Ebenen die Fahrzeuge abgestellt werden können, spielt keine Rolle. Es muss nur auf jeder Ebene jeweils eine Zufahrt zum Lift gewährleistet sein. Gestemmt werden können je nach Ausführung Lasten bis zu zwölf Tonnen und Höhenunterschiede bis zu 25 Metern. Bei Scherenhubtischen hängt der Erdaushub unterhalb der untersten Ebene von der Ausführung und Anzahl der Scheren ab. Bei leichten Hebebühnen für den Eigenheimeinsatz mit 3,5-Tonnen-Kapazität benötigt die Scherenkonstruktion weniger als einen Meter Platz. Die seitliche Raumerweiterung für die Technik bleibt überschaubar. Auch die oberirdische Gestaltung ist in vielen Varianten möglich.
Der an den Rändern abgesicherte Schacht kann natürlich nach oben offen bleiben, dann wird ein entsprechendes Regenwassermanagement benötigt. Er kann aber auch im Prinzip wie eine Einzelgarage überbaut oder gar im Erdgeschoss des Hauses integriert sein. Soll aber bei unterirdischer Fahrzeugunterbringung an der Erdoberfläche nichts davon zu sehen sein, kommen eine versenkbare Aufzugskabine oder eine Liftplattform mit Baldachin zum Einsatz. Beide können oben so begrünt (Rasen) oder mit Pflaster, Fliesen, Asphalt, Beton oder Metall verkleidet sein, dass sie sich im versenkten Zustand nahtlos an die Umgebung anpassen.
Der Preis eines solchen Hubtisches variiert je nach Größe, Tragkraft und Ausführung (hier auch sicherheitsrelevante Sonderausstattung) zwischen 35.000 und 80.000 Euro. Davon hängt auch ab, ob die Bedienperson mitfahren darf oder lediglich das Fahrzeug befördert wird. Letzte Lösung ist die günstigste, da sie als versenkbare Garage ohne zusätzlichen Personenzugang auskommt. Zu beachten sind auf alle Fälle die ländereigenen Vorschriften und Bestimmungen, insbesondere in Hinsicht auf die Sicherheit. Auf alle Fälle ist auch eine Baugenehmigung notwendig, die vorab bei der örtlichen Baubehörde beantragt werden muss.
Erschienen im Tagesspiegel am 18.01.2025