Wenn ein Auto den Beinamen „Raum“ trägt - darf man dann ein entsprechendes Wunder erwarten? Der erste Renault Espace war so etwas wie ein Raumwunder. Von den bis zu sieben Einzelsitzen konnte man sogar fünf herausnehmen. Bus und Lieferwagen gleichzeitig. Ist der neue Espace noch ein Raumwunder? Zumindest ist er kein Bus mehr, sondern eher ein SUV-Bus. Aber immer noch mit sieben Sitzen, noch nicht einmal aufpreispflichtig. Hier passen aber nur Kleinkinder rein, der lieben Ruhe wegen wird die dritte Reihe deshalb auch mit USB-Anschlüssen für Tablets ausgerüstet. Vorne hat man üppig Platz, der Espace hat schließlich eine Breite von 1,84 Metern. Zu Siebener-BMW und Mercedes-S-Klasse fehlen nur noch zehn Zentimeter.
Die Länge von 4,72 Metern macht sich im Gepäckraumvolumen bemerkbar: Wer alle Sitze ab Reihe zwei platt macht, der bekommt Raum für 1.714 Liter, beim Fünfsitzer sind es sogar 1.818 Liter. Und die Rückbank ist auch noch verschiebbar. Fährt sich der Espace auch wie ein Platzhirsch? Es gibt nur den Full Hybrid mit 200 PS. Zusammengetragen werden sie von einem Dreizylinder-Benziner, einer E-Maschine im Getriebe und einem Startergenerator. Das reicht für flüssiges Fahren, hetzen darf man den auf Effizienz getrimmten Antrieb nicht. Denn dann wird der Verbrenner laut - und das Ergebnis ist dann auch eher überschaubar. Der Espace ist ein gemüticher Familiengleiter mit ausreichend Power, wenn es ums Überholen geht, aber das war es dann schon auch. Gebraucht haben wir um die sechs Liter. Das ist gut für sein großes Gerät. Und der Preis: Viel Raum kostet auch Geld. Der Full Hybrid startet bei 43.800 Euro.
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Erschienen im Tagesspiegel am 21.05.2024