Smarthome-Systeme vermögen im Haus optimale klimatische Verhältnisse zu schaffen und auch programmierte Sonderwünsche zu erfüllen, etwa wenn eine Jalousie länger oben bleiben soll, um den abendlichen Blick auf den erleuchteten Weihnachtsbaum im Garten zu ermöglichen. Aber die Markise sollte eingefahren werden, wenn Unwetter droht, oder die Luftfeuchtigkeit verbessert werden, wenn es seit Tagen nicht geregnet hat und es vorerst weiterhin trocken bleiben wird. Wie zuverlässig ein Smarthome-System arbeitet, hängt aber davon ab, ob es genau weiß, was sich klimatisch draußen abspielt, und ob die Software anhand dieser Informationen zuverlässige Vorhersagen trifft.
Dazu werden Datenlieferanten benötigt, die frei im Garten platziert sein sollten, um unverfälschten klimatischen Einflüssen ausgesetzt zu sein. Gemeint sind Wetterstationen, die mit einer Vielzahl von Sensoren Umweltdaten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Regen, Windgeschwindigkeit und -richtung sowie atmosphärischen Druck, manche zudem auch UV-Strahlung und Sonneneinstrahlung erfassen. Die Ergebnisse der Messungen werden drahtlos an das Smarthome-System übermittelt und die Auswertung in der Regel auf einem Display auch mit Vorhersage angezeigt. Damit dienen sie nicht nur zur Klimatisierung im Haus, sondern auch den Bewohnern, etwa als Ratgeber für die angemessene Kleidung oder als Warnung, die Liegenpolster zu verstauen. Viele Wetterstationen bieten die Möglichkeit der Übertragung der Daten per Wi-Fi oder Bluetooth und können von einer entsprechenden Smartphone-App analysiert und zur Steuerung der Smarthome-Aktoren verwertet werden.
Ein System kann mit den von der Wetterstation übermittelten Daten seine Intelligenz unter Beweis stellen. Die Aufgabe ist, entsprechende Schlüsse zu ziehen und adäquate Maßnahmen zu ergreifen. Also nur dann Heizsysteme und Klimaanlagen laufen lassen, wenn es vorausschauend überhaupt nötig ist, früher bei niedriger Stufe beginnend, um nicht erst bei eingetretenen besonderen klimatischen Bedingungen auf höchster Stufe nachtarieren zu müssen. So vermeidet man extreme, gesundheitsrelevante Umbrüche im Raumklima und optimiert vor allem den Energieverbrauch erheblich. Das schont den Geldbeutel und sorgt fürs allgemeine Wohlbefinden sowie für einen gesunden, erholsamen Schlaf. Ist an das Smarthome-System die Bewässerung des Gartens angeschlossen, profitiert man von zuverlässigen Sensoren doppelt. Einerseits werden die Pflanzen optimal bewässert, was sie besser gedeihen lässt und bei Früchte tragenden Pflanzen den Ertrag steigert. Andererseits kann vorausschauend die Bodenfeuchtigkeit wasser- und damit kostensparend optimiert werden. Und dann ist da noch der Tipp, für die Party am Abend eher im Garten oder überdacht den Tisch zu decken.
All diese Argumente sprechen eindeutig dafür, an der Wetterstation nicht zu sparen. Beim Kauf ist sicherzustellen, dass die Sensoren exakt arbeiten und die Wetterstation den Anforderungen des Smarthome-Systems erfüllt.
REINHARD PALMER
Erschienen im Tagesspiegel am 05.10.2024