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Piesenkam: Land Architektur neu interpretiert

GESAMTENSEMBLE POASOHOF IN PIESENKAM: LINKS DAS HOFHAUS, RECHTS DER STADL. VISUALISIERUNGEN: PATRONO PROJEKTGESELLSCHAFT MBH

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Piesenkam: Land Architektur neu interpretiert

Luxuriöses Wohnen in historischer Umgebung: Der Poasohof in Piesenkam verbindet Tradition mit Moderne

Sprechen wir über zeitgenössische Architektur, so stellt das Bauen auf dem Land eine besondere Aufgabe dar. Dörfer sind in der Regel historische Ensembles, die bisweilen über Jahrhunderte gewachsen sind. Das gilt vor allem für die Struktur, aber auch für die örtlich spezifische Bauweise, die letztendlich den Dörfern ein Gesicht verleiht. Leider wird allzu oft alte Substanz einfach-ohne Rücksicht auf den Verlust der sogenannten grauen Energie-abgerissen und ohne Beachtung dieser besonderen Charakteristika durch allgemein typisierte Bauten ersetzt. So verlieren die Dörfer hierzulande ihre Individualität. Dafür, dass es auch anders geht, gibt es inzwischen genügend Beispiele.

So derzeit ein Ensemble im 300-Seelen-Ort Piesenkam (Ortsteil von Waakirchen, Landkreis Miesbach) im Tegernseer Land, entworfen vom Dietramszeller Büro Beham Architekten. Erste urkundliche Erwähnung fand die Ansiedlung als Poasinpurron („bei den Gebäuden des Poaso“) bereits 818. Der Bauer Poaso soll sich im achten Jahrhundert dort niedergelassen haben. Der tradierte Haustyp besteht aus einem mit Stein gemauerten Erdgeschoss und einem Holzobergeschoss in Blockbauweise, laut Exposé mit „traufseitigen Lauben und teilverschalten Giebellauben“. So wohl auch der einstige Poasohof, der als Ensemble aus Hofhaus und Stadl mit einem neuen Gesicht 2025 bezugsfertig sein soll. Im Hofhaus entstehen sechs Eigentumswohnungen mit zwei bis vier Zimmern in Größen zwischen 103 und knapp 140 Quadratmetern Wohnfläche, während der Stadl in vier Vierzimmer-Reihenhäuser „mit real geteilten Grundstücken und großzügigen Kellergeschossen aufgegliedert wird. Letztere bewegen sich zwischen 120 und 130 Quadratmetern Wohnfläche, wobei sich aus allen zehn Einheiten eine Gesamtfläche von 1230 Quadratmetern ergibt. Privatgärten, Terrassen, Loggien und Balkone mit Ost-, Süd- und Westausrichtung inklusive Bergblick gehören geschossabhängig zur Ausstattung. Ebenso eine Tiefgarage mit 16 Stellplätzen sowie private Carports mit E-Auto-Lademöglichkeit. Die Aufzüge umfassen alle Ebenen. Bei Preisen zwischen 940.000 und 1.190.000 Euro ist aber auch hier Luxuswohnen (bauern) hoffähig geworden. Zum Glück mit dem Fokus auf Ästhetik und Nachhaltigkeit bei hochwertiger Massivbauweise und gehobener Ausstattung. Die Bauten erreichen als Effizienzhäuser den KfW-40-Standard, ausgestattet mit Luft-Wärme-Pumpe sowie Solarthermie.

Die Architektur, die zwar der traditionellen Bauweise möglichst nahekommt, trägt dennoch auf raffiniert dezente Weise über großflächige Fensteröffnungen den heutigen Standards großzügig Rechnung. Der Trick dabei: Nach außen kaschieren lichtdurchlässige Lamellenwände die Glasfläche. Die rustikale Schwere der traditionellen Bauten wird durch geschwungene Konturen zurückgenommen, was der Architektur Raffinesse, Eleganz, aber auch Spannung verleiht. Leicht wirken zudem die hellen Holzarten. Auf den Punkt gebracht: „Klare Linien, warme Farben und natürliche Materialien sowie eine Balance aus skandinavischen und japanischen Elementen schaffen so eine Leichtigkeit voller Anspruch.“ Das ganz große Plus der Lage von Piesenkam ist das Freizeitangebot. Wandern, Radfahren, Wasser- und Wintersport liegen sozusagen vor der Tür. Hinzu kommt eine Vielzahl an Golf- und Reitanlagen im näheren Umkreis. Absolut großzügig ist das gastronomische Angebot mit Gasthäusern und Biergärten, aber auch von feinsten Gourmetküchen für den besonders verwöhnten Gaumen. Wem das nicht reicht, der findet in 15 Minuten Fahrtzeit in Tegernsee mehr, und nach 30 Minuten Fahrt dann auch das Münchner Angebot. Piesenkam ist aber auch dank naher Versorgung mit Ärzten, Apotheken und Einkaufsmöglichkeiten für Familien mit Kindern bestens geeignet. „In einem Umkreis von zehn Kilometern gibt es eine Vielzahl an Bildungseinrichtungen wie Grundschulen, Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien und Fachoberschulen“, heißt es im Exposé.

REINHARD PALMER

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 04.05.2024

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