Das Kinderzimmer ist ein Raum mit vielen wichtigen Funktionen: Ein Ort zum Schlafen, Lernen genauso wie zum Spielen und Entspannen. Und natürlich auch eine kleine Abenteuerwelt, in der der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Heute spielen Themen wie Nachhaltigkeit, Medienkompetenz und kreative Entfaltung im Kinderzimmer eine immer größere Rolle. Ganzim Sinne der Nachhaltigkeit sind vor allem wandelbare Räume gefragt: Flexible Möbel und modulare Systeme, die mit den Kindern mitwachsen und ihren Interessen gerecht werden. Besonders praktisch und über Jahre nutzbar sind klappbare Tische, höhenverstellbare Schreibtische oder Möbel, die Stauraum und Spielfläche in einem bieten. Auch kreative Ecken dürfen nicht fehlen: Eine Wand mit Tafelfarbe, ein Whiteboard oder eine Magnettafel laden Kinder ein, ihre Ideen auszuleben, ohne dass Eltern ständig neue Tapeten kaufen müssen. Auch interessant: Eine Steckwand aus Legoplatten, an der nach Herzenslust gebaut und gestaltet werden kann - ohne dass der Boden ständig voller Bausteine ist. Apropos Wand-Ideen: Auch thematisch gestaltete Räume vom Dschungel über die Unterwasserwelt bis zum Weltraum mit Tapeten oder Wandbildern, passenden Möbeln und Beleuchtung kommen bei Kindern gut an und regen die Fantasie an.



Das bestätigt auch der „Kinderzimmer Trend Report* des Berliner Spielzeugherstellers Kindsgut, der 2024 zum dritten Mal in Folge erschienen ist: Aktuell sind vor allem galaktische Motive, aber auch Naturthemen wie Wald oder Märchen besonders gefragt. Vor allem nachhaltige Materialien wie recyceltes Plastik und Bambus gewinnen an Bedeutung, denn Umweltschutz und Vielfalt sind laut Studie nach wie vor zentrale Werte für junge Eltern. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, ungefärbte Baumwolle und schadstofffreie Farben sorgen ebenfalls für ein gesundes Raumklima und sind gut für die Umwelt. Zu den bekanntesten Labels für ökologische und schadstofffreie Möbel zählen Öko Control, FSC, der Blaue Engel sowie das Goldene M. Besonders nachhaltig sind natürlich Second-Hand-Möbel oder recycelte Stücke. Auch energiesparende Technik wie LED-Lampen oder Zeitschaltuhren für Elektrogeräte helfen, die Umwelt zu schonen und Strom zu sparen. Mit dem Trend zur Nachhaltigkeit wird es insgesamt farblich etwas ruhiger im Kinderzimmer: Sanfte Beige-, Grau- und Blautöne dominieren, statt schrillem Prinzessinnenpink oder knalligem Astronautenblau setzen sich Akzente in Pastelltönen durch laut Kinderzimmer Trend Report sind aber auch futuristische Silber- und Neonfarben im Kommen.



Auch die Möbel halten sich farblich zurück: Helles Holz (weiß lasiert) oder edles Grau sind angesagt - gerne auch in minimalistischem Design und klaren Linien. Und diese dürfen sogar „Erwachsenenwelten“ imitieren - zum Beispiel mit einem chilligen Lounge-Sofa im Designer-Stil. Und, so viel steht fest: Unsere Kinder wachsen in einer digitalen Welt auf. Ob Mediennutzung im eigenen Zimmer erlaubt sein soll, bleibt natürlich jedem Erziehungsberechtigten selbst überlassen. Wenn ja, dann sollten bewusst verschiedene Zonen im Zimmer geschaffen werden: Eine bildschirmfreie Chill-Zone, die zum Spielen und kreativen Arbeiten/ Basteln anregt, und eine weitere für einen ergonomischen Arbeitsplatz, an dem Tablets oder Computer genutzt werden.
Dazu gehören ein guter Schreibtischstuhl, höhenverstellbare Möbel und ausreichend Licht. Praktisch können auch smarte Lautsprecher oder Lampen sein, die Lerninhalte oder Schlafmusik abspielen. Natürlich helfen auch klare Regeln und technische Schutzmechanismen, um eine gesunde Mediennutzung zu gewährleisten. Nicht zuletzt begeistern sich Kinder immer wieder für das „gewisse Etwas“ - außergewöhnliche Möbel wie ein Tipi- oder Märchenzelt, eine kleine Kletterlandschaft zum Toben (genügend Platz natürlich vorausgesetzt) oder besondere (Stimmungs-)Lampen von Wölkchen bis Mond oder Sterne zum Träumen im eigenen kleinen Reich.
BARBARA BRUBACHER
Erschienen im Tagesspiegel am 18.01.2025