Ein Green Event beginnt mit der Wahl des richtigen Veranstaltungsortes. Grundsätzlich sollte die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich sein. Ein naturnahes Firmenevent im Freien, etwa am See oder auf dem Land, klingt zwar sehr verlockend, doch wenn die Anreise nur mit dem Auto möglich ist, entstehen unnötige Emissionen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Gäste ohne Auto nicht an der Veranstaltung teilnehmen können. Wenn die Veranstaltung auch Übernachtungen vorsieht, sollten die Unterkünfte in der Nähe des Veranstaltungsortes liegen und idealerweise zu Fuß oder ebenfalls mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.
Hotels oder Restaurants, die von sich aus auf Nachhaltigkeit setzen und sich durch Wassersparmaßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energien positiv hervorheben, eignen sich natürlich besonders, um den CO2-Fußabdruck des eigenen Events gering zu halten. Gegebenenfalls kann das gewünschte Hotel auch gleich die Tagungsräume zur Verfügung stellen, sodass unnötige Strecken gänzlich entfallen. Hier zeichnen sich klare Trends ab: Nachhaltige Hotels, die eine umweltbewusste, regionale und saisonale Küche sowie kleinere und größere Tagungsräume anbieten, sind heute keine Seltenheit mehr.

Aber nicht nur ökologische Aspekte spielen bei Green Events eine Rolle. So sollte zum Beispiel darauf geachtet werden, dass die Veranstaltung sozial gerecht und inklusiv ist. Außerdem fällt bei der Organisation von Konferenzen oft viel Papier an. Das muss heute nicht mehr sein: Digitale Alternativen wie Downloads, QR-Codes oder Event-Apps helfen nicht nur, den Papierverbrauch zu reduzieren, sondern ermöglichen auch den barrierefreien Zugang zu Texten über Screenreader oder andere Hilfsmittel. Wenn doch einmal etwas ausgedruckt werden muss, sollte umweltfreundlicheres Recyclingpapier verwendet werden.
Bei der technischen Ausstattung von Veranstaltungen können schadhafte Emissionen durch den Einsatz energieeffizienter Geräte, die den Kriterien des Umweltzeichens „Blauer Engel“ entsprechen, reduziert werden. Klimaanlagen und Heizungen sollten mit Bedacht eingesetzt und die Raumtemperatur auf einem angemessenen Niveau gehalten werden. Die Nutzung von Tageslicht, wo immer möglich, und energieeffizientes Lüften sind weitere wichtige Punkte für eine umweltoriente Tagung.
Bei Green Events spielt natürlich auch die Abfallvermeidung eine wichtige Rolle, denn wirklich nachhaltige Events sind „Zero Waste“-Veranstaltungen. So erhalten die Gäste am Ende eines Kongresses oft zahlreiche Werbegeschenke aus Plastik, die meist sofort weggeworfen werden. Veranstalterinnen und Veranstalter können heute vorbeugen und auf umweltfreundliche Alternativen wie Papiertütchen mit Gewürzsamen oder Kugelschreiber aus Kork oder Holz zurückgreifen. Bei regelmäßigen Veranstaltungen kann auch die Dekoration wiederverwendet werden. Handelt es sich um ein einmaliges Event, können Gläser, Tischdekorationen wie Windlichter oder Vasen bei entsprechenden Anbietern ausgeliehen werden. Außerdem sollten grundsätzlich Mehrweg- statt Einwegprodukte und Glas- statt Plastikflaschen verwendet werden, um die Umwelt zu schonen.
Wer sich Gedanken über die Ausrichtung nachhaltiger Veranstaltungen macht, kann sich im Vorfeld im Internet informieren. Die besten Tipps und Hintergrundinformationen liefert der Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen: www.tinyurl.com/yxuzz57h
Erschienen im Tagesspiegel am 27.09.2024