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München: Der Gewinner des Smart City Index 2023

DER GEWINNER DES SMART CITY INDEX 2023 LAUTET ERSTMALS MÜNCHEN. DIE BEREICHE IT UND KOMMUNIKATION SOWIE VERWALTUNG PUNKTETEN BESONDERS. FOTO: CHRISTOPH KEIL / UNSPLASH

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München: Der Gewinner des Smart City Index 2023

München ist zum ersten Mal die intelligenteste Stadt Deutschlands: Bewertet wurden 81 Großstädte. Besonders gut schnitt München in den Bereichen IT und Kommunikation sowie Verwaltung und Bildung ab.

In den letzten vier Jahren war es ein wenig eintönig, wenn es um die Verleihung des begehrten Titels „Smarteste Stadt Deutschlands“ ging. Die Hansestadt Hamburg schien den anderen Großstädten immer einen Schritt voraus zu sein. In diesem Jahr änderte sich nun das Bild, denn der Smart City Index, herausgegeben vom Digitalverband Bitkom, kürte die Bayernmetropole München erstmals als Deutschlands smarteste Stadt. Hamburg knapp dahinter. Über 12.700 Daten wurden erfasst, die sich aus fünf Hauptthemen ergaben: Energie und Umwelt, IT und Kommunikation, Mobilität, Verwaltung und erstmals der Bereich Bildung. Die jeweiligen Städte müssen im Minimum 100.000 Einwohner vorweisen und sich einer Abfrage von 157 Parametern stellen. Wie in den vergangenen Jahren zuvor, zeigen insgesamt 81 Großstädte, ob ihre Konzepte und deren Umsetzung zu einer Verbesserung führten. Hier holten Rostock (Platz 40, vorher 71), Erfurt (Platz 55, vorher 81) und Göttingen (Platz 23, vorher 42) am deutlichsten auf. Der größte Verlierer lautet Würzburg. Die Barockstadt in Bayern rutschte 32 Plätze nach unten und belegt aktuell Rang 71.

WIE SMART DEUTSCHLANDS STÄDTE SIND, UNTERSUCHT DER DIGITALVERBAND BITKOM ALLJÄHRLICH IN 81 STÄDTEN. GRAFIK: BITKOM / STATISTA
WIE SMART DEUTSCHLANDS STÄDTE SIND, UNTERSUCHT DER DIGITALVERBAND BITKOM ALLJÄHRLICH IN 81 STÄDTEN. GRAFIK: BITKOM / STATISTA

Man möchte es nicht glauben, aber die Kategorie IT und Kommunikation brachte mit 97,3 die meisten Punkte. Eine etwas überraschende Erkenntnis, schaut man einmal in die Verwaltungsämter des Kreisverwaltungsapparats oder des Finanzamtes. Jedoch zählt ebenso der Ausbau der Glasfaseranbindung oder der Anteil an Haushalten, die über 5G verfügen, hinzu. Hier konnte München eine hohe Aktivität vorweisen. Vorbildlich erachteten die Experten außerdem die Segmente Verwaltung sowie Gesellschaft und Bildung. Hier erreichte München ebenfalls über 90 Punkte. Zu den Kriterien der Bildung gehören zum Beispiel die Digitalisierungskonzepte in der Schule, eine generelle Digitalkompetenz, die Start-up-Szene oder das Coworking.

Die Schwachstelle zeigte sich in der Mobilität, denn dort verlor Bayerns Hauptstadt gegenüber dem Vorjahr sieben Plätze. Zu dieser negativen Auswertung gehört das Sorgenkind ÖPNV. Allen voran der S-Bahnverkehr. Laut Aussage des Bundesverkehrsministeriums im Januar 2024 stehen Münchens S-Bahnen in Sachen Pünktlichkeit an vorletzter Stelle in ganz Deutschland. Verbesserungswürdig fanden die Experten obendrein das smarte Verkehrs- und Parkmanagement, die Sharing-Angebote sowie die Digitalisierung im öffentlichen Verkehr. Dazu zählen unter anderem Handytickets, Echtzeitinformationen, freies WLAN und autonome Fahrzeuge. Den größten Abzug gab es allerdings beim Thema Energie und Umwelt. Sage und schreibe 23 Plätze ging es bergab (Rang 35). Offenbar waren der Jury die Maßnahmen um eine intelligente Straßenbeleuchtung, den Ausbau der Ladeinfrastruktur, innovative Energielösungen, der Anteil von E-Fahrzeugen oder die Anzahl emissionsarmer Busse deutlich zu wenig.

Die Höchstzahl von einhundert Punkten vergab die Jury eher selten. Nach deren Meinung bedarf es dafür besonderen Engagements und Kreativität bei der Umsetzung. Nun vergab sie das Optimum dem Erstplatzierten in der Kategorie Energie und Umwelt gleich dreimal. Die in der Weinregion Mosel gelegene Stadt Trier tätigte hohe Investitionen und hat offensichtlich alles richtig gemacht. Wie schon erwähnt, führt München den Bereich Verwaltung an. Hauchdünn dahinter folgen Nürnberg und Düsseldorf. Das Schlusslicht bilden Potsdam, Bremerhaven und Mühlheim an der Ruhr. Auch bei der IT und Kommunikation war München in diesem Jahr unschlagbar und verwies Köln und Kiel auf die weiteren Plätze. In Sachen Mobilität machte Hamburg niemandem etwas vor und gewann mit der Höchstwertung des gesamten Index von 98,4 Punkten. Den außergewöhnlichen Einsatz honorierte die Jury mit viermal einhundert Punkten. Im Bereich Gesellschaft und Bildung überzeugte Hamburg einmal mehr. Düsseldorf, Dresden und Nürnberg folgen. München platzierte sich auf Rang fünf.

KELLY KELCH

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 02.03.2024

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