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Menschenwürdige Unterkünfte

DIE STABILE, DENNOCH LEICHTE UND KOSTENGÜNSTIGE AUSSENHÜLLE LIEFERT FORMBARES CARBON, MINERALISCH GEDÄMMT. FOTO: NORMAN FOSTER FOUNDATION

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Menschenwürdige Unterkünfte

Stararchitekt Norman Foster entwirft Fertighäuser für Flüchtlinge

Die neue Genügsamkeit hält Tiny Houses hoch im Kurs. Spartanische Lebensumstände basieren aber nicht immer auf Freiwilligkeit. Flüchtlingscamps weltweit legen ein beredtes Zeugnis davon ab. In der Regel sind deren Hütten provisorisch, hygienisch unzureichend und fern jeglicher Wohnqualität. Dieser Notstand bewog den britischen Stararchitekten Norman Foster mit seiner Foundation in Kooperation mit der Holcim Group Services Ltd mit Architekturabsolventen das Forschungsprojekt „Essential Homes“ durchzuführen. Das Ziel war es, bezahlbare, nachhaltige und vor allem menschenwürdige Flüchtlingsunterkünfte zu entwickeln. Der dabei entstandene Prototyp fand auf der Biennale in Venedig 2023 große Beachtung.

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DER INNENAUSBAU MIT KOSTENGÜNSTIGEN MATERIALIEN BESCHRÄNKT SICH AUF DAS ALLERNOTWENDIGSTE. DEMENTSPRECHEND WURDEN LEDIGLICH DIE FUNDAMENTALSTEN GRUNDBEDÜRFNISSE BEACHTET. FOTO: JENS WILLEBRAND/WWW.WILLEBRAND.COM
DER INNENAUSBAU MIT KOSTENGÜNSTIGEN MATERIALIEN BESCHRÄNKT SICH AUF DAS ALLERNOTWENDIGSTE. DEMENTSPRECHEND WURDEN LEDIGLICH DIE FUNDAMENTALSTEN GRUNDBEDÜRFNISSE BEACHTET. FOTO: JENS WILLEBRAND/WWW.WILLEBRAND.COM

Die Konstruktion ist eine Art Tonnenwölbung aus Carbon - leicht, energetisch effizient und zirkulär (wiederverwendbar und Materialien recycelbar). Ihr CO2-Fußabdruck liegt um 70 Prozent niedriger als bei einem traditionellen Bauwerk bei 95 Prozent Materialersparnis. Die Hülle ist mit dem Mineralschaumstoff Airium gedämmt. Die Basis auf einer abdichtenden Membran besteht aus recyceltem Abbruchmaterial. Erdaushub entfällt.

Der Wohnbereich verläuft durch die hohe Mitte, per Glaskuppeln zusätzlich belichtet. In den abgeschrägten Seitenbereichen finden sich der Sanitärraum, Betten, Regale, eine Kochstelle. Genaueres dazu ist noch nicht definiert, wird auch wohl flexibel bleiben. Lumineszenzpartikel im porösen Ökobeton der Außenwege absorbieren tagsüber das Licht und reflektieren es bei Nacht. Das erhöht die Sicherheit und reduziert den Energieverbrauch sowie die Lichtverschmutzung. Die Baukosten der 54-Quadratmeter-Version liegen bei etwa 20.000 Euro, die 18-Quadratmeter-Variante kostet etwa 4000 Euro.

REINHARD PALMER

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 07.12.2024

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