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Meisterstücke der Gestaltung

Heute gibt es die Tischchen aus der „,Componibili“-Serie immer wieder in neuen Farben - klassisch wären Schwarz und Weiß. Foto: Kartell

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Meisterstücke der Gestaltung

COMPONIBILI: Aufbewahren auf die schöne Art

Das Design ist männlich. Zumindest kann man den Eindruck gewinnen, wenn man mal rein willkürlich eine Handvoll der großen Klassiker der Gestaltung durchgeht. Es gibt aber glücklicherweise immer wieder Ausnahmen, auch wenn Frauen mitunter lange warten müssen, bis man ihre Talente und Fähigkeiten würdigt - die zunächst wenig beachteten Gestalterinnen des Bauhaus sind etwa ein Beispiel dafür. Der Lebensweg der italienischen Architektin und Designerin Anna Castelli Ferrieri hat aber eine erfreulichere Richtung genommen, auch wenn es bei ihr wiederum ein Mann gewesen ist, der ihr die Tür zum ganz großen internationalen Erfolg öffnen konnte - ihr eigener. Nach dem Architekturstudium, ihrer Tätigkeit als Journalistin und ihrer Zeit in der Stadtplanung entwarf sie bereits Ende der 1940er-Jahre den Firmensitz des vom Gatten Giulio Castelli neu gegründeten Möbel-Herstellers„Kartell“. 

Heute eine legendäre Design-Marke, die sich um Interior aus Kunststoff verdient gemacht hat und für die Ferrieri auch bald neue Produkte ersann. Ab den 1970er Jahren als Art-Direktorin, aber schon 1967 gelang ihr mit „Componibili“ der große Wurf: Ein Aufbewahrungs-Tischchen, das durch seine runde Form (später kam noch eine eckige Variante hinzu), sein großes Fassungsvermögen und seine große Variabilität besticht. Heute gibt es das putzige Möbel in unterschiedlicher Größe und zahlreichen Farben, wobei eines immer geblieben ist: Die freundliche Formgebung, die immer noch modern wirkt und sich in fast jeden Einrichtungs-Stil einzufügen vermag. Das lieben die „Componibili“-Fans und auch die führenden Design-Museen: Der Entwurf von Anna Castelli Ferrieri ist im New Yorker „Museum of Modern Art“ genauso zu finden wie im Pariser „Centre Pompidou“.

Kai-Uwe Digel

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 18.01.2025

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