Anzeige

Mautbox und Telepass: Schrankenöffner an der Scheibe

Auf den meisten Autobahnen in den Urlaubsländern wird Maut kassiert. Foto: Asfinag

Mobile Faszination Juni 2024

Mautbox und Telepass: Schrankenöffner an der Scheibe

Wer auf der Urlaubsreise eine Mautbox dabei hat, schont die Nerven und erspart sich Wartezeit

Mautstationen zählen zu den vermeintlich unvermeidbaren Engpässen auf der Urlaubsfahrt. Ob in Italien, Frankreich, Spanien, Kroatien oder in anderen Ländern: Immer wieder bremsen sie den Vorwärtsdrang der Reisenden. Und als ob das Schlangestehen nicht schon unangenehm genug wäre, klappt das mit dem Bezahlen auch nicht immer auf Anhieb - nervenstrapazierende Staubildung hintendran inklusive. Wer solche Situationen vermeiden will, kommt um ein kleines Kästchen namens Telepass oder Mautbox nicht herum. Denn das fungiert als „Sesam öffne dich“ an der Windschutzscheibe. Langsam in die entsprechend gekennzeichnete Spur reinfahren, es piepst - und die Schranke öffnet sich. Bezahlt wird später - mit einem kleinen Bearbeitungs-Aufschlag.

„Die Nutzung der Mautbox ist für Pkw auch mit Anhänger, Motorräder und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen möglich“, heißt es beim ADAC. Für größere und schwerere Camper gibt einen eigenen elektronischen Helfer. Wobei die genaue Zuordnung auch für Profis etwas schwierig ist.

Beispiel Frankreich: Dort hängen die Mautgebühren von der Größe und dem Gewicht des Fahrzeugs ab. „Ab einer Höhe von über drei Metern und einem Gewicht über 3,5 Tonnen wird offiziell eine andere Mautbox benötigt“, so die Experten von maut1.de . In der Praxis habe sich allerdings gezeigt, dass es bei der Messung für Wohnmobile eine gewisse Unschärfe gebe. Die Folge: Nur Wohnmobile und Fahrzeuge, die die vorgegebenen Limits deutlich überschreiten, benötigen eine XL-Mautbox.

Der ADAC ist vor einiger Zeit eine Kooperation mit Marktführer maut1.de eingegangen. Die Firma aus Rosenheim gilt als „Erfinder“ der länderübergreifenden Mautbox. Die Gründer und Geschäftsführer Julian Schmelzer und Simon Baumgartner legen Wert auf die Feststellung, dass es bei keinem Mitbewerber „mehr Länder mit einem Mautgerät“ gibt. Was für Vielreisende nicht nur deutlich komfortabler und einfacher ist, sondernm sich letztlich auch finanziell bemerkbar macht.

Denn statt einer Grundgebühr für jedes Land ist dieser Obolus nur einmal fällig. Bei maut1.de geht es dabei um eine Aktivierungsgebühr von 19.90 Euro und eine Jahresgebühr von 22,90 Euro, bei Mehr-als-3,5-Tonnern sind es 79,90 Euro.

Die Funktionsweise der kleinen Telepass-Kästchen, die neben den Rückspiegel geklebt werden und laut Julian Schmelzer auch hohe Temperaturen und starken Frost problemlos überstehen, ist einfach: An den Mautstationen befinden sich Antennen, die ein Signal senden. Und dieses Signal wird vom Fahrzeug zur Station zurückgeschickt. „Die Mautstation erkennt, dass es sich um eine Box von maut1.de handelt und sendet uns innerhalb von zirka vier bis sechs Wochen die entsprechende Transaktion“, so die Firmenchefs. „Wir bereiten diese Kosten auf und schicken eine Rechnung über alle Mautvorgänge an den jeweiligen Kunden weiter.“ Die angefallenen Mautkosten inklusive einer Bearbeitungsgebühr von fünf Prozent werden vom Konto des Nutzers abgebucht.

Übrigens: Die Batterie der Mautbox hält zirka fünf bis sieben Jahre. maut1.de kontaktiert seine Kundinnen und Kunden nach etwa vier Jahren automatisch wegen eines kostenfreien Austauschs. Und: Die Pkw-Box lässt sich beim Fahrzeugwechsel weiternutzen, dazu muss nur das neue Kennzeichen im Online-Kundenkonto eingetragen werden.

Rudolf Huber

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 24.06.2024

Das könnte Sie auch interessieren