Das „Mark München“ unweit des Laimer Bahnhofs, entworfen von den KSP Engel Architekten aus Braunschweig, zieht seit Kurzem an der Landsberger Straße die Blicke auf sich. Obwohl der neue Bürokomplex über 180 Meter lang ist und im Inneren großzügige 55.000 Quadratmeter Flächen bietet, wirkt er überhaupt nicht wuchtig, sondern dank eines Kniffs der Architekten dynamisch und elegant: Durch die leicht gedrehte Anordnung der Baukörper und der daraus resultierenden Faltung ergibt sich eine außergewöhnliche und prägnante Fassadenstruktur. Diese wird noch verstärkt durch die besonderen hellen Fassadenelemente, die den Baukörper horizontal und vertikal gliedern. Während die horizontal verlaufenden Elemente eine glatte Oberfläche besitzen, weisen die vertikalen Elemente eine schräge Knicklinie auf. Für den Betrachter entsteht so der Eindruck von Flechtbändern, die die Geschosse miteinander verbinden und die Fenster auf den Längsseiten einrahmen. Einen Kontrast zur hellen und in sich gefalteten Fassade bilden die leicht zurückversetzten und dunklen Staffelgeschosse.
Weil der achtgeschossige Bau von Westen nach Osten leicht ansteigt, entsteht eine städtebauliche Verbindung zwischen der niedrigeren Nachbarbebauung und dem markanten Hochpunkt am neu konzipierten Vorplatz. „Unser Entwurf schafft im Osten des Grundstücks eine attraktive Platzsituation. Dieser neue, öffentliche Ort ist die repräsentative Adresse und zugleich der Zugang des neuen Bürokomplexes“, beschreibt Architekt Jürgen Engel, Inhaber von KSP Engel, die städtebaulichen Qualitäten des Neubaus. Der sich auch immer mehr mit Leben füllt: Die teils noch vermietbaren Flächen in den oberen Etagen bieten intelligente Bürokonzepte mit flexiblen Grundrissen und einladendem Good-Work-Ambiente sowie Dachterrassen mit spektakulären Ausblicken auf München und das Umland. Mit eigenem Bio-Hofladen, Erlebnisgastronomie, attraktiven Community Spaces und begrünten Innenhöfen fühlt sich der neue Office-Komplex fast wie ein kleines Dorf in der Stadt an und bietet so allen künftigen Nutzern ein warmes Zuhause-Gefühl. Dieses fängt gleich im großzügigen Empfangsbereich an:
Über einen geräumigen Vorplatz geht es in eine moderne Lobby mit Treffpunkt-Ambiente, offenen Work Zones und einladender Barista-Bar. An diese schließt sich im Erdgeschoss die große „Plug & Work“-Area an, eine von der Münchner Accumulata Operations betriebene Shared-Space-Fläche. Hier finden sich voll ausgestattete Konferenzräume und Eventflächen auf Tages- oder Stundenbasis, die an Gebäudemieter und Externe vermietet werden können. Außerdem gibt es möblierte Worklofts mit flexiblen Laufzeiten und eine aktiv gemanagte Welcome-Area. Bettina Stadler, Geschäftsführerin der Accumulata Operations, schätzt die Nachfrage nach solchen Angeboten als sehr hoch ein: „Es gibt einen steigenden Bedarf an zukunftsfähigen Bürokonzepten, die als Ort der Begegnung funktionieren.“



Nach dem New Work Experten Michael O. Schmutzer, der den Operations-Ansatz gemeinsam mit Accumulata entwickelt hat, benötigen Unternehmen zudem im aktuellen Wettbewerbsumfeld mehr denn je Flexibilität im Rahmen ihrer Mietmodelle sowie Dienstleistungen und Annehmlichkeiten in Bürogebäuden - sogenannte Services and Amenities on demand. „Das reicht vom Wunsch nach kürzeren Mietvertragslaufzeiten über Anmietungen im Plug & Work-Stil bis hin zur Bereitstellung all jener Annehmlichkeiten für Mitarbeiter, die die Produktivität und Arbeitgeberattraktivität steigern. Unternehmen suchen nicht allein nach Büros. Sie benötigen Möglichkeitsräume, in denen sich Mitarbeiter, Geschäftsmodelle und Innovationen entfalten können.“


Für alle Mieter gibt es noch weitere Annehmlichkeiten: Duschen mit Umkleideraum für „Jobradler“, neben den 554 unterirdischen Pkw-Stellplätzen auch eine separate Fahrrad-Garage mit 209 Plätzen sowie Lademöglichkeiten für E-Bikes und E-Autos. Für kleinere Besorgungen zwischendurch können Büronutzende auf die hauseigenen Fahrräder zum Ausleihen zurückgreifen. BARBARA BRUBACHER
Erschienen im Tagesspiegel am 20.01.2024