Kein Audi ist beliebter als der Q5. Zumindest 2024 hat er das weltweite Ranking mit 332.000 verkauften Exemplaren angeführt. Was ist dran an dem Mittelklasse-Auto, das heuer von der dritten Generation abgelöst wird? Erster Eindruck: unscheinbar, unaufgeregt, fast spieẞig. Erstaunlich, wie schnelllebig Design doch sein kann. Das Mittelklasse-Auto ist mit 4,68 Metern Länge und 1,89 Metern Breite relativ groẞ, wirkt aber durch seine rundlichen Formen viel kleiner. Für ein SUV sieht es fast schon liebenswert aus. Platz nehmen, nach Hause kommen. Ein Audi bleibt halt ein Audi. Beledertes Dreispeichenlenkrad, ein Schaltknüppel wie ein Schubregler, Infotainment-Bildschirm in der Mitte, viel Alu und Klavierlack. Und alles findet man am angestammten Platz.
Keine lange Suche nach Ventilator und Temperaturregler, sogar der Lautstärkeknopf befindet sich in Reichweite. Wir fahren den 2,0-Liter-Benziner mit 265 PS und 370 Nm Drehmoment. Angetrieben wird er auf der Vorderachse, die zwei Räder auf der Hinterachse kommen automatisch dazu, wenn es nötig wird. Also unter Volllast oder bei entsprechenden Wetterbedingungen. Insofern ist dieser Q5 ein Quattro light, weil er keinen permanenten Allradantrieb hat. Gekoppelt ist der Benziner an ein DSG-Automatik-Getriebe, das sich beim Gasgeben leider immer einen Gedenkmoment nimmt, bevor der Wagen loslegt. Der Motor glänzt durch Laufruhe, und es ist verblüffend, wie das kleine Turbo-Aggregat das schwere SUV bewegt. Wenn es sein muss, dann auch in 6,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Das hat seinen Preis, den man an der Tankrechnung ablesen kann. Trotz moderaten Umgangs mit dem Gaspedal standen 9,8 Liter auf der Uhr. Das ist viel zu viel. So wie der doch recht hohe Anschaffungspreis von 61.550 Euro für den von uns gefahrenen Q5 45 TFSI Quattro in der S-Line-Ausstattung. Auch der Basisbenziner mit 51.700 ist kein Schnäppchen. Unser Fazit: Der Q5 ist ein beliebtes Auto, ein Evergreen, der einem lieb sein kann, aber teuer kommt.
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Erschienen im Tagesspiegel am 24.06.2024