Wohnraum wird immer knapper und teurer - manchmal bleibt oft nur ein Apartment, auf dessen schmal bemessenen Quadratmetern man das Bestmögliche herausholen muss. Dazu kommt: „Kleine Apartments sind vor allem für Laien schwierig einzurichten und zu gestalten“, weiß der Münchner Industrie-Designer Detlef Kiel.
Doch es gibt gute Nachrichten, denn er hat in Kooperation mit Thomas Seibert von raumwerk-westend eine smarte Lösung entwickelt: das sogenannte „Kochbett 1.0“, ein raumbildendes Multifunktionsmöbel für Mikroapartments. Es besteht aus Modulen, die an die jeweilige Raumgeometrie individuell angepasst werden können, und wurde von der Bayerischen Architektenkammer für die Architektouren 2023 ausgewählt. „Die Idee ist, Kochen, Schlafen und Verstauen in einer Art Skulptur ästhetisch und funktional zusammenzufassen. So bekommt der Nutzer ein wohlgestaltetes, sofort nutzbares Apartment mit effizienter Raumausnutzung“, so der Inhaber des Büros KIEL,ID.
Intelligent gelöst

Das Kochbett bietet in einem nur 20 Quadratmeter großen Raum alles, was zum Leben benötigt wird. Durch die Zusammenfassung von Kochen, Schlafen und Arbeiten wird Platz gespart, der mit eigenen Möbeln, Kunst, Fitnessgeräten frei gestaltet werden oder einfach luftig leer gelassen werden kann.
Es gibt zwei Varianten, wie man das Kochbett nutzen kann: Entweder man schläft auf der Matratze in der ausziehbaren Schublade und hat dauerhaft einen Arbeitsbereich, oder man nutzt den Podestplatz als Bett, die klappbare Arbeitsplatte wird dann zum Betthaupt. Die vollausgestattete Küche mit Edelstahlarbeitsplatte, integrierter Beleuchtung und verschiebbarem Spritzschutz teilt den Raum mittig in zwei Zonen. Auch an Stauraum mangelt es nicht: Er ist in verschiedenen Dimensionen von allen Seiten zugänglich, von klein und beleuchtet neben dem Bett bis zu überlang für Skier unter der Decke.
BARBARA BRUBACHER
Erschienen im Tagesspiegel am 02.03.2024