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Kamiq und Scala: Klein, aber oho

Der Škoda Kamiq ist auch in Deutschland sehr beliebt. Das Facelift erkennt man am markanteren Kühlergrill und an den neuen Leuchten.

Mobile Faszination April 2024

Kamiq und Scala: Klein, aber oho

Die VW-Tochter Škoda hat Mini-SUV und Limousine aufgewertet

Gute Kleinwagen für etwas über 20.000 Euro? Die gibt es tatsächlich noch - und zwar bei Škoda. Jetzt hat die tschechische VW-Tochter ihren City-SUV Kamiq und den Scala, der in der Golf-Klasse spielt, aufgewertet. Erste Testfahrt. From Zero to Hero oder aus dem Stand zum Megaseller: Erst 2019 eingeführt haben die beiden Škoda-Modelle Scala und Kamiq ziemlich abgeräumt. 670.000 Fahrzeuge wurden von Schrägheck-Limousine und Kompakt-SUV abgesetzt, die auf der gleichen Plattform entstehen. Da freut sich der Autobauer, weil das gut für die Bilanzen ist.
Besonders beliebt ist der Scala im Osten: In der Heimat Tschechien sowieso, aber auch in Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei. Der Kamiq hat den Süden Europas erobert: Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - dort steht das SUV überall auf Platz eins. Außerdem ist es das zweitmeist verkaufte Modell der VW-Tochter überhaupt, gleich nach dem Octavia. Auch in Deutschland wurden über 100.000 Fahrzeuge der Kompakt-Skodas abgesetzt. 

Oft sind es die kleinen Details, die ein Auto liebenswert machen. Die von Škoda wissen das schon länger - und so bieten die Tschechen bei jedem Modell immer auch die ein oder andere ganz neue „Simply-Clever-Lösung“ an, über die man spricht. So auch bei den Facelifts von Kamiq und Scala. Denn hier gibt es nicht nur ein Fach für kabellosen Stromnachschub. Hier werden die Smartphones sogar gekühlt, weil sie beim Laden oft heiß werden. Wem die 15-Watt Leistung zu wenig ist, der stöpselt besser an: Denn Škoda bietet auch vier USB-C-Anschlüsse mit jeweils 45 Watt. Apropos Handy: An den Rückseiten der Vordersitze gibt es Smartphone-Taschen und wer sich die Top-Ausstattung „Monte Carlo“ leistet, der hat sogar eine Tablet-Halterung. 

Nicht simply clever, sondern simply sicher sind die neuen LED-Matrix-Scheinwerfer, die man erstmalig auch für Kamiq und Scala gegen einen Aufpreis von 850 Euro je nach Ausstattung bestellen kann. Sie leuchten nicht nur weiter und heller, sondern schicken das Licht um Kurven und Gegenverkehr herum. Mal abgesehen vom neuen und kantigeren Frontgrill sind es dann auch die größeren Frontscheinwerfer, die beiden Modellen ein kernigeres Aussehen verpassen. Beim Kamiq bleibt das Tagfahrlicht ausgelagert. Die vier, wie Kristalle aussehenden, Leuchten sitzen jeweils an der Motorhaubenkante. Nebelscheinwerfer und Blinker wandern in den Stoßfänger. 

Licht ist das neue Chrom, sagen die Designer. Die meisten Änderungen findet man im Interieur: Das Armaturenbrett kommt auch schon in der Basis voll digital daher. 8 Zoll groß ist der Tacho, der Infotainment-Bildschirm misst 8,2 Zoll. Das Ganze geht auch größer: Das sogenannte Virtual Cockpit (10,2 Zoll) kann dann auch individualisiert werden, das Infotainment hat dann 9,2 Zoll in der Diagonale. Sieht modern aus - die Bedienung ist dank Kachelstruktur auch schnell gelernt. 

Ein Einsehen hatten die Škoda-Verantwortlichen bei der Klimaanlage. Ja - es gibt wieder Knöpfe zum Beispiel zum Einstellen des Gebläses. Back to the future: Hier hat sich die Kundschaft durchgesetzt. Drei Motorisierungen stehen in den beiden Modellen (Scala 4,35, Kamiq 4,23 Meter) zur Verfügung. Es sind allesamt Benziner, entweder mit einem 1,0-Liter Dreizylinder (95 oder 115 PS) oder mit dem 1,5-Liter großen Vierzylinder. 

Wahlweise als 6-Gang-Handschalter und als 7-Gang-Automatik. Die schwächste Motorisierung bekommt nur ein schaltbares 5-Gang-Getriebe. Alle Antriebe wurden leicht überarbeitet und wollen noch effizienter sein. So sollen 4,6 bis 6,3 Liter auf 100 Kilometer drin sein. Auf unseren Testfahrten bei milden Temperaturen und im überwiegend flachen Gelände verbrauchten wir mit dem Scala 1,0 TSI und dem Kamiq 1,5 TSI allerdings knapp sieben Liter. Mit seinen 150 PS waren wir mit dem Kamiq recht flott unterwegs. Naturgemäß etwas lahmer ging es mit dem Scala und dem Dreizylinder zur Sache. Beide lassen sich jedoch angenehm und komfortabel bewegen. Ausgewiesene Sportler sind sie nicht und wollen es auch nicht sein. Das Fahrwerk ist trotzdem knackig genug für ambitionierte Automobilisten.
 Unser Fazit: Für die Basispreie von 23.420 (Scala) oder 24.390 Euro (Kamiq) bietet Skoda zwei gute und grundsolide Autos zu einem fairen Preis an, der, wenn man sich die Ausstattungen so ansieht, fast auf dem gleichen Niveau liegt wie bei den Vorgängern. Allerdings gibt es die extrem günstigen Einstiegsmodelle nicht mehr. Auch mangels Nachfrage wie es heißt.

Rudolf Bögel

TECHNISCHE DATEN

ŠKODA KAMIQ 1,5 TSI

Motor: 1,5-Liter Vierzylinder-Benziner
Antrieb: Front/7-Gang-DSG
Spitzenleistung: 110W (150 PS)
Drehmoment: 250 Nm
0-100 km/h: 8,3 s
V.max: 213 km/h
Verbrauch: 5,0-6,21100 km
Länge/Breite/Höhe: 4,24/1,80/1,53
Radstand: 2,65 m
Kofferraum: 400-1.3951
Preis: ab 32.910 Euro

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 22.04.2024

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