Nachhaltig, flexibel und vernetzt – so kann ein Bestandsgebäude aus den 1990ern wieder aussehen. Unter dem Motto „A place for vision and work“ haben kürzlich die Projektentwickler Magna Asset Management und Ekazent Management eine in die Jahre gekommene Gewerbeimmobilie in Ismaning in eine grüne Zukunft transformiert – hybride Arbeitswelten, Dachterrasse und Campus-Flair inklusive. Der aus zwei Gebäuden und einem großen Außenbereich bestehende Gewerbe-Campus am Carl-Zeiss-Ring 3–5 in Ismaning startet nun als „Knowhaus“ in ein neues Leben und zeigt, wie durch umfangreiche Revitalisierung bestehende Strukturen auf Neubaustandard gebracht werden können. „Mit dem Redevelopment wollen wir die steigende Nachfrage nach flexiblen, nachhaltigen und technologisch fortschrittlichen Arbeitswelten auch im Speckgürtel von München bedienen. Es braucht auch vor den Toren der Stadt umweltfreundliche Objekte“, sagt Michael Morgan, Niederlassungsleiter von BNP Paribas Real Estate in München, die das Objekt vermarktet. Und so zeigt sich das Knowhaus mit einem großen Bewusstsein und Achtsamkeit im Rahmen der ESG-Prinzipien: Um den grünen Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden und Mietern beim Erfüllen ihrer CO₂-Ziele zu helfen, setzt die revitalisierte Immobilie auf Fernwärme, ergänzt durch gestaltete Grünflächen sowie Gebäudeautomation.
„Diese Maßnahmen ermöglichen es, den energetischen Standard eines Neubaus zu erreichen, wodurch sowohl Kosten für die Bereitstellung von Wärme als auch die CO-Steuer im Vergleich zu unsanierten Gebäuden deutlich geringer ausfällt“, so die Projektentwickler. Um die energetische Effizienz deutlich zu steigern, wurde zunächst die Energieversorgung ausgetauscht. Dank einer aufwendigen Umstellung von Gaskessel auf hauptsächlich aus Geothermie gewonnener Fernwärme, verursacht die Gebäudeheizung jetzt einen deutlich geringeren CO₂-Ausstoß. Durch Smart Metering, LED-Beleuchtung und eine übergreifende Gebäudeautomation lässt sich zudem der Energieverbrauch des gesamten Gebäudes intelligent steuern und überwachen. Auch hierdurch wird unnötiger Energieverbrauch vermieden. Darüber hinaus haben die Eigentümer die Tiefgarage saniert und eine E-Ladeinfrastruktur an den Außenstellplätzen integriert. Fahrradstellplätze, die E-Ladestationen und eine neue Bike-Sharing-Station unterstützen das nachhaltige Mobilitätskonzept. Das ist aber noch nicht alles: Neben der Energieeffizienz gibt es noch einen weiteren Faktor, den das Knowhaus bedient: neue Arbeitswelten mit Wohlfühlfaktor zu bieten. „Mitarbeitende sollten sich zwischendurch erholen können, brauchen Räume für informellen Austausch und nicht zuletzt Gastronomie. Ein Büro lockt Mitarbeitende im besten Fall nicht nur aus dem Homeoffice zurück ins Büro, sondern inspiriert und motiviert. Diesen Anspruch trägt das Knowhaus in seinem Namen“, erläutert der BNP Paribas-Makler Morgan.




Die Macher setzen dafür auf ein Konzept hybrider Nutzungsmöglichkeiten aus Büro- und Light-Industrial-Flächen, wobei bei den Büros Open Spaces über Einzelbüros bis hin zu Hybridbereichen möglich sind. Ein weiteres Highlight ist der Außenbereich: Neben den Dachterrassen lädt der neu gestaltete Außenbereich mit seinen begrünten Innenhöfen zum Entspannen und zu informellen Meetings ein. Auch Veranstaltungen und Präsentationen unter freiem Himmel sind künftig möglich. Ein Food-Truck-Standplatz sorgt für eine lebendige Campus-Atmosphäre. Dazu passt das Motto „A place for vision and work“, das sich auf die Säulen „work“, „connect“ und „succeed“ stützt: Ziel ist eine Atmosphäre auf dem Campus, die Innovation, Kreativität und Produktivität anregen soll. Langjährige Bestandsmieter sind der multinationale Technologiekonzern Danfoss und das Medien- und Unterhaltungsunternehmen Constantin Entertainment, die sich nun sicherlich bald über neue Nachbarn freuen dürfen.
BARBARA BRUBACHER
Erschienen im Tagesspiegel am 06.07.2024