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"Forscherschulen des Jahres 2024": Wissenschaftliche Neugier und innovativer Unterricht

Den Klagen, dass MINT-Fächer im Unterricht zu wenig gefördert werden, können etliche bayerische Schulen ihre Erfolgsmodelle entgegen halten. Die drei Siegerschulen beim Wettbewerb„Forscherschule des Jahres“, die Gymnasien in Gröbenzell, Gauting und Neumarkt i.d.Opf. sind bereits mehrfach preisgekrönt worden. Das ist für Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte eine große Motivation, sich auch weiterhin verstärkt in den MINT-Fächern zu engagieren. Foto: Adobe Stock, Kl-generiert.

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"Forscherschulen des Jahres 2024": Wissenschaftliche Neugier und innovativer Unterricht

Die Gymnasien in Gröbenzell, Gauting und Neumarkt sind Gewinnerschulen und haben ein umfassendes MINT-Konzept.

Gerade erst hat das bayerische Kultusministerium fünfzig Schulen mit dem Prädikat „Profilschule für Informatik und Zukunftstechnologien“ geehrt, schon folgt die nächste Preisverleihung: Die Gymnasien in Gröbenzell (Landkreis Fürstenfeldbruck), Gauting (Landkreis Starnberg) und in der Kreisstadt Neumarkt in der Oberpfalz sind zu„Forscherschulen des Jahres 2024“ ernannt worden. Die Sieger erhielten nicht nur schöne Urkunden und Plaketten für das Schultor, sondern auch Preisgelder. Das Gymnasium Gröbenzell durfte sich über 3000 Euro für den ersten Preis freuen, das Otto-von-Taube-Gymnasium Gauting und das Wilhelm-Gluck-Gymnasium Neumarkt über jeweils 1500 Euro für einen geteilten zweiten Preis. 

Jede der Gewinnerschulen hat ein umfassendes MINT-Konzept - also eines, in dem der Unterricht in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik einen besonders hohen Stellenwert hat - für alle Jahrgangsstufen erarbeitet und implementiert. Kultusministerin Anna Stolz (FW) sagte dazu: „Die Siegerschulen in Gröbenzell, Gauting und Neumarkt i.d.Opf. setzen Maßstäbe, indem sie wissenschaftliche Neugier und innovativen Unterricht eindrucksvoll verbinden. 

Sie alle haben damit gezeigt: "MINT ist Zukunft!“ Die Preisgelder stammen indes nicht aus der Schatulle ihres Ministeriums, sondern werden vom „Sponsorpool Bayern Jugend forscht“ vergeben, einem eingetragenen Verein der „Stiftung Jugend forscht“. Schirmherr ist Bundespräsident Frank Walter Steinmeier. Die Sponsorpools werden in jedem Bundesland von Unternehmen sowie von privaten Spenderinnen und Spendern gefüllt und von einer ehrenamtlich tätigen Sponsorpool-Verwaltung betreut.

Drei der profiliertesten bayerischen Schulen in der MINT-Ausbildung

Die drei geehrten Gymnasien zählen schon seit einigen Jahren zu den profiliertesten Lehranstalten des Freistaats in Sachen MINT-Ausbildung und -Forschung. So erhielten die Gröbenzeller vor zwei Jahren das Signet„Digitale Schule“ des MINT Zukunft e.V., an dessen Spitze der Informatikprofessor Christoph Meinel steht, langjähriger Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) der Universität Potsdam. Zudem ist das Gröbenzeller Gymnasium eine„MINT-freundliche Schule“, eine weitere Auszeichnung der Organisation„MINT Zukunft e.V.“. 

Die Garchinger wiederum haben schon vor 15 Jahren ein Kooperationsprojekt mit der Technischen Universität München (TUM) aufgesetzt, das TUM-Kolleg. Das ist ein eigener Oberstufenzug, dessen Schülerinnen und Schüler wöchentlich einen Tag an der TUM verbringen und von Mentoren betreut werden. Das Otto-von-Taube-Gymnasium ist zudem TUM-Referenzschule für das Fach Informatik. Schon 2012 gewann das Otto-von-Taube-Gymnasium Gauting eine Silbermedaille im renommierten Wettbewerb „Schule trifft Wissenschaft“, den die Robert-Bosch-Stiftung organisiert.

Auszeichnungen mit Wirkung

Das Neumarkter Wilhelm-Gluck-Gymnasium (WGG) hat ebenfalls schon mehrfach in MINT-Feldern auf sich aufmerksam gemacht. Wie die Gymnasien in Gröbenzell und Gauting zählt es zum Kreis der der MINT-EC-Schulen, dem nationalen „Excellence-Schulnetzwerk“ mathematisch-naturwissenschaftlicher Schulen. Erst kürzlich hat der WGG-Sechstklässler Felix Sörgel den „Superpreis“ des Wettbewerbs „Experimente antworten“ erhalten, weil er schon dreimal„sehr erfolgreich“ praktische Forschungen vorweisen konnte. Auch unter den Bestplatzierten des Hans-Riegel-Fachpreises der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg finden sich regelmäßig Schülerinnen und Schüler aus Neumarkt.

Die Ernennung zur „Forscherschule des Jahres“ erfolgt in Bayern seit 2002. Im vergangenen Jahr ging der erste Preis an das Willstätter-Gymnasium Nürnberg, im Jahr 2022 an das Maria-Ward-Gymnasium Augsburg. Bei den bisher 21 Preisverleihungen (2006 und 2011 wurde der Wettbewerb nicht ausgetragen) hat erst ein Gymnasium den Preis zweimal erhalten: das Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach (Landkreis Aschaffenburg) in den Jahren 2004 und 2021. Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) vergibt zudem seit 2007 einen bundesweiten Sonderpreis „Jugend forscht Schule“. Zuletzt konnte sich 2021 eine bayerische Schule in die Siegeslisten eintragen: Damals holte das Goethe-Gymnasium Regensburg Silber, sowie im Jahr 2019 das Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach. Einmal ging Gold nach Bayern: im Jahr 2017 an das Friedrich-Dessauer-Gymnasium in Aschaffenburg.

Horst Kramer

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 13.12.2024

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